Tag 19: Auf dem Weg nach Mysore

Dienstag, 01.01.2019: Heute Morgen hatten doch noch einige mit den Folgen der Silvesternacht zu kämpfen Zwinkerndes Smiley Glücklicherweise war das Programm für heute einigermaßen überschaubar, denn es war nur eine ausgedehnte Busfahrt (etwa 6 Std.) zu unserem nächsten Ziel Mysore angesagt.

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Von unserem “Frühstücksbalkon” aus hatten wir (wie bereits gestern) den Blick auf ein Fußballfeld, dass von der Oberfläche her nun eher einem Kartoffelacker glich. Trotzdem tauchten zwei Fahrschulen auf (sowohl PKW als auch Motorroller) um auf diesem unebenen Untergrund zu üben. Sehr schlau wenn man bedenkt in welchem grottenschlechten Zustand manche Straßen in Indien sind. Smiley

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Um 10 Uhr legte unser Bus dann mit 9 mehr oder weniger ausgeschlafenen Reisenden ab.

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Die einzige wirkliche Aktivität des Tages war dann das auf dem Weg liegende “Masangudi mudumalai Tiger sanctuary”. Wieder Name schon sagt hofften wir erneut auf Tiger…. aaaaaaaaaber wieder nix Trauriges Smiley So langsam zweifle ich an der Anwesenheit der Tiere hier Zwinkerndes Smiley Immerhin hatten wir eine angenehme Fahrt mit dem Jeep.

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Gegen 21 Uhr erreichten wir dann Mysore und unser schönes Hotel im Zentrum der Stadt. Ich denke, heute freuen sich alle auf ein bisschen mehr Schlaf, so auch ich.

Also gute Nacht und bis morgen Smiley

Tag 18: Silvester auf die indische Art :-)

Montag, 31.12.: Zunächst einmal wünsche ich allen Lesern eine frohes neues Jahr, und hoffe Ihr seid alle gut “reingerutscht”. Zwinkerndes Smiley

Unser Silvester begann mit einem Frühstück in unserer Unterkunft im netten Örtchen Kalpetta, weit entfernt vom Großstadtlärm.

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Der erste (von einigen) Programmpunkt(en) war heute die Besichtigung einer “Teefabrik”. Als einer der größten Teeexporteure finden sind sich in Indien inzwischen über 10.000 Teeplantagen über das ganze Land verteilt. Die bekanntesten Sorten sind dabei der Darjeeling- sowie der Assamtee. Übrigens stammt auch der “Earl-Grey”-Tee ursprünglich aus Indien. Die meisten der über 1000 Teesorten aus Indien sind Schwarztees, wobei aber auch fast alle anderen Teesorten in Indien angebaut werden.

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Es war wirklich sehr interessant mal den ganzen Prozess von der Ernte bis zum fertigen Tee zu sehen. Sehr viel wird noch in Handarbeit gemacht. Die verwendeten Maschinen gehören eigentlich alle ins Museum, denn sie sind über 80 Jahre alt, würden aber (laut Angabe eines Mitarbeiters) alle noch einwandfrei funktionieren, und so gut wie nie kaputtgehen.

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Bevor wir zu den Teeplantagen fuhren durften wir selbstverständlich noch einen frisch gebrühten Tee genießen.

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Die Arbeit auf den Plantagen ist wirklich noch reine Hand- und Knochenarbeit. Bis vor wenigen Jahren wurden die Teeblätter noch mit der Hand gepflückt. Inzwischen benutzt man zumindest größere Scheren um sich die Arbeit ein wenig zu erleichtern.

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Was uns allen auch gestern aufgefallen ist, ist die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Inder hier im Süden. Jeder grüßt, winkt, fragt von man herkommt oder wie man heißt. Da die Armut hier im Süden deutlich geringer ist, sieht man auch so gut wie keine bettelnden Menschen. Für uns Touristen ist das wirklich sehr, sehr angenehm.

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Weiter ging es für zu einer Bambus verarbeitenden “Fabrik”. Von einfachen Haushaltsgegenständen bist zu wahren Kunstartikeln wird hier alles hergestellt. Hier gilt ähnliches wie für die Teefabrik. Wirklich erstaunlich welch tolle Dinge mit ganz einfachen Mitteln und mit purer Handarbeit entstehen. Dazu hat man auch (vor allem hier im Süden) den Eindruck, dass den Menschen ihre Arbeit wirklich Spass macht.

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Unser “local guide” für den heutigen Tag (leider habe ich seinen Namen schon wieder vergessen) lud uns dann noch zu einem kleinen Spaziergang durch das indische Hinterland ein. Dabei zeigte er uns zunächst die reichhaltige Auswahl an Obstbäumen, und wie die Einheimischen ganz einfach die Bäume hinaufklettern um an die entsprechenden Früchte zu kommen.

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Ein kleiner, mitten in der Natur lebender Volksstamm (etwa 30 Menschen) hieß uns anschließend willkommen, und ließ uns kurz an seinem Leben fernab jeglicher Hektik teilhaben.

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Am späten Nachmittag starteten wir dann zu einer weiteren Safari, dieses mal durch das “Muthanga wayanad wildlife sanctuary”. Wir erhofften uns vor allem wilde Elefanten zu sehen…

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Immerhin einer kam mal kurz aus dem Wald heraus Smiley ansonsten erlebten wir den Park als relativ tierarm… ein paar Vögel, ein paar Rieseneichhörnchen und einige Rehe und Hirsche, das wars.

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Zurück im Hotel hatten wir noch ein wenig Zeit um ums auf die anstehende Silvesterparty vorzubereiten. Wir wussten ja nicht so richtig was unser Guide Tinu für uns vorbereitet hatte. Gegen 9 Uhr kamen wir in einem schicken Hotel nicht weit von unserer Unterkunft an. Tolle Location: Open air-Party am Pool mit großem, sehr leckeren Buffet, zwei DJ`s und super beleuchtet. Mit uns feierten etwa 70 Inder ins neue Jahr hinein.

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Da das Hotel keinen Alkohol ausschenken darf, bekamen wir ein eigenes Zimmer zugewiesen in dem wir den mitgebrachten Alkohol konsumieren durften (oder ihn zumindest abfüllen konnten, um ihn dann mit raus zu nehmen). Da kam doch einiges an Hochprozentigem zusammen.

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Typisch für indische Feiern sind zahlreich Spiele aller Art, die auch bei dieser Party gebührend zelebriert wurden. Das ging von Karaoke, über Becherwerfen bis “Kekse ohne Hände essen” für die anwesenden Kinder.

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Etwa ab 22:30 Uhr legte dann der DJ mit (teilweise) richtig hartem Techno los, und die Inder waren nicht mehr zu bremsen Smiley

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Ein kleines Feuerwerk gab es auch, sowie einen kleinen Umtrunk in unserem Raum.

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Inzwischen hatten fast alle anwesenden auch einen entsprechenden Pegel erreicht, so dass entsprechend ausgelassen gefeiert wurde.

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Unter den ganzen Indern waren wir natürlich mal wieder die “Stargäste” des Abends. Jeder wollte mal mit den Gästen tanzen oder ein Selfie schießen. Dabei blieben alle stets freundlich und diskret. War wirklich eine tolle Stimmung und ein Silvester, dass ich so schnell nicht vergessen werde.

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So ganz wollte die Party auch im Bus auf der Heimfahrt nicht enden… erst im Hotel setze doch bei dem ein oder anderen die Müdigkeit ein.

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Hier in Indien hört und liest man ganz oft den Satz “India is an experience”. Der Tag heute war sicherlich in vielerlei Hinsicht eine Erfahrung Smiley

Tag 17: Ein Tag am Bahnhof

Sonntag, 30.12.: Der Tag heute wird sicherlich nicht zu den ganz spektakulären zählen, auch wenn er mit einem schönen Sonnenaufgang über den Palmen Kochi`s begann.

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Auch das Tomaten-Käse-Omelette im Qizza-Cafe war wieder vorzüglich Smiley

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Ab dann wurde es allerdings ein bisschen zäh, denn unsere Weiterreise nach Kalpetta gestaltete sich doch deutlich langwieriger als erwartet. Bei der Ankunft am Bahnhof waren alle noch recht fit und gut gelaunt. “Guys, the train has about 30 minutes delay!” meinte Tinu noch recht entspannt.

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Aus den 30 Minuten wurden dann recht schnell 2 Stunden, die bei inzwischen über 30 Grad im Schatten ein wenig anstrengend wurden.

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Wirklich erstaunlich war dabei allerdings wie entspannt die zahlreich anwesenden Inder die Verspätung des Zuges hinnahmen (ungefähr so wie der Toilettenmann im Bild unten). Da hat wirklich niemand gemeckert, sich aufgeregt oder gar eine Mine verzogen. Sie sind wohl einfach daran gewöhnt.

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Gegen 12:15 Uhr (also fast 3 Stunden zu spät) kam er dann endlich, unser Zug… dachten wir zumindest Trauriges Smiley “Please wait, guys… that is not our train!” Puuuuuuuhhhhhhhhh…

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Eine weitere halbe Stunde später war es dann eeeeeeeendlich soweit und der richtige Zug für in den Bahnhof ein. Die Fahrt war dann sogar recht angenehm, auch wenn der Zug seine besten Tage sicherlich schon hinter sich hatte.

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Bevor wir unsere Fahrt Richtung unseres heutigen Zieles Kalpetta mit dem Bus fortsetzten wurde ordentlich “aufgetankt”. Da es in unserer heutigen Unterkunft inkl. Umgebung keinerlei alkoholische Getränke für unsere Silvesterfeier zu kaufen gibt, wurde dies vorher noch in “Kozhikode” erledigt. Eine kleine Wartezeit in der Schlange mussten unsere Alkoholtrinker allerdings in Kauf nehmen, aber das Warten hatten wir ja heute schon ausgiebig üben dürfen Zwinkerndes Smiley

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Kurz nach 9 hatten wir dann unsere gemütliche Unterkunft in Kalpetta erreicht. Ganz kleines, spartanisch ausgestattetes Haus mitten in der Natur. Heute Abend ist es auch ein bisschen frischer, da wir von “Sealevel” in Kochi nun auf 900m Höhe gefahren sind.

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Morgen stehen einige Besichtigungen inkl. einer Safari auf dem Programm, bevor wir morgen Abend in einem Restaurant in der Nähe ins neue Jahr feiern werden. Deshalb wünsche ich allen Lesern nun schonmal einen guten Rutsch Smiley

Tag 16: Kochi City Tour

Samstag, 29.12.: Guten Abend. Heute konnten wir (endlich) mal wieder ein bisschen länger schlafen. Da (laut Tinu) das Frühstück im Hotel sehr schlecht war, nahmen wir dieses im Qissa Cafe zwei Straßen weiter ein. Mein Tomaten-Käse Omelette war wirklich top, allerdings mussten wir fast eine Stunde auf unser Essen warten.

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Die Banyan-Bäume hier sind zwar nicht alle so groß wie der auf dem Bild unten rechts, dafür aber oft und variantenreich zu sehen. Manchmal sind sie Teil einer Mauer oder eines ganzen Hauses, wo man sich fragt was von beidem zuerst da war. Laut Ruby sind einige dieser Bäume heilig und dürfen nicht gefällt werden. Deshalb wurden ganze Häuser um die Bäume herumgebaut, oder in diese integriert.

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Nach dem Frühstück lernten wir unseren “local Guide” für heute kennen. Ich glaube sein Name war “Sahib”. Er war immer gut gelaunt, kannte sich sehr gut aus und redete mehr als jedes Buch jemals erzählen könnte. Sein Lieblingssatz war definitiv “Look at this”!

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Unser erster Anlaufpunkt war die “St. Francis Church” (hier waren wir gestern schon kurz). Die älteste Kirche Kochis (1503 errichtet) erlangte vor allem durch die Grabstätte des Entdeckers und späteren Vizekönigs Vasco da Gama Berühmtheit. 1524 fand er hier seine letzte Ruhe. Inzwischen wurden seine sterblichen Überreste allerdings nach Portugal überführt.

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Auf dem Weg zum Strand fiel uns dieses Polizeifahrzeug ins Auge. Kochi`s “Pink Police Patrol” ist eine speziell für Frauen zuständige Polizeiwache. Hatte ich bisher auch noch nie gesehen.

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Am “Strand” erzählte uns Sahib noch ein bisschen mehr über die chinesischen Fischernetze. “They catch more tourists than fish!” sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. In der Tat ist das Fischen mit diesen Netzen äusserst beschwerlich. Bis zu 6 Personen benötigt man um die Netze zu bewegen. Die Idee ist allerdings so einfach wie einfallslos: Man lässt das Netz einfach ins Wasser, wartet eine Weile, zieht es wieder hoch, und hofft dann, dass sich ein paar Fische ins Netz verirrt haben. Kein Wunder, dass fast alle Fische auf dem Fischmarkt von den Fischerbooten und nicht von den chinesischen Netzten gefangen wurden.

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Nach einem ausgedehnten Spaziergang sahen wir uns dann noch den Dutch Palace an. Das äusserlich sehr unspektakuläre Gebäude beherbergt im Inneren zahlreiche gut erhaltene Hindu-Wandgemälde. Im Jahr 1557 wurden diese an die Wände des Palace gemalt. Leider durfte man nur im Eingangsbereich fotografieren, weshalb ich die ganz alten Bilder hier leider nicht präsentieren kann. Umso ausführlicher wurde dafür aber jedes einzelne Bild von Sahib beschrieben. Er war wirklich kaum zu stoppen Smiley Ich sag nur: “Look at this!”

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Unser Mittagessen nahmen wir in einem sehr netten Restaurant direkt am Wasser ein. Hier gab es alles rund um den Ingwer…

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Zurück zum Hotel ging es in den gewohnten Tuk Tuk`s (Mel korrigierte mich heute, das man diese ohne “c” schreibt).

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Ein benachbartes Hotel stelle uns für ein paar Rupies seinen Pool zur Verfügung, so dass wir vor der Abendaktivität noch ein bisschen chillen konnten.

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Am Abend waren wir dann zu Gast im “Cochin Cultural Centre” um uns einen traditionellen “Kathakali-Tanz” anzusehen. Nach uraltem Brauch werden berühmte, farbenprächtige, hinduistische Tanzdramen der Region Kerala (der Bundesstaat in dem wir uns gerade aufhalten) aufgeführt. Ursprünglich wurden diese “Vorführungen” vor oder in Tempeln abgehalten und dauerten sieben bis acht Stunden. Für uns Touristen wurde eine “abgespeckte” Aufführung von insgesamt 60 Minuten geboten. Nur Männern ist es vorbehalten den Kathakali-Tanz zu präsentieren. Die üppige Schminke und die pompösen Kostüme machen den Tanz zur Schwerstarbeit. Die Ausbildung zum Kathakalitänzer ist sehr hart und dauert Jahre…

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Vor der Aufführung schminken sich die Akteure selber auf der Bühne…

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Im ersten Teil der Aufführung werden sehr ausführlich alle Gestern und Mimen (gibt es dieses Wort? Smiley) und ihre Bedeutung im darauffolgenden Stück erklärt. Dabei wird kein einziges Wort von den Akteuren gesprochen. Lediglich ein Trommler unterstützt die Präsentation. Auch das Publikum wir mit eingebunden.

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Im zweiten Teil wird dann das eigentliche Drama präsentiert. Vom tänzerischen her hatten wir uns alle (glaube ich zumindest) etwas mehr versprochen. Die tollen Kostüme, die sehr ausdrucksstarken Gesten und Mimen und die gesamte Stimmung machten den Kathakali-Tanz trotzdem zu einer tollen und intensiven Erfahrung für uns.

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Am Abend probierte ich das erste mal in Indien ein Rindercurry. Im Norden Indiens wäre dies unmöglich gewesen. Die Kuh als heiliges Tier findet sich hier definitiv auf keiner Speisekarte.

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Morgen früh fahren wir weiter in den Süden nach Alleppey. Eine lange Zugreise sowie einige Stunden im Bus werden hoffentlich schnell vergehen.

Dann bis morgen und gute Nacht Smiley

Tag 15: Angekommen in Indiens Süden

Freitag, 28.12.: Um 3:15 Uhr klingelte heute Morgen der Wecker. Gefühlt habe ich so gut wie gar nicht geschlafen. Nunja, unser Flugtransfer nach Kochi (Flugzeit etwa 3 Std.) verlief reibungslos, so dass gegen 9 Uhr Ortszeit im Süden Indiens ankamen… und endlich war es mal warm Smiley Unser Fahrer zum Hotel “Joy” legte seine beste CD aus den 80ern auf, und sorgte damit bei vier schläfrigen Reisenden für gute Stimmung.

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Bei knapp 30 Grad und ordentlicher Luftfeuchtigkeit kam heute zum ersten mal mein Sommeroutfit zum Einsatz.

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Nach dem Einchecken starteten Mel und ich zu einem kleinen “Orientationwalk”. In Kochi leben insgesamt etwa 2,1 Millionen Menschen. Wir sind hier auf dem Inselstadtteil “Fort Kochi” untergebracht. In vielen kleinen Gassen und Straßen finden sich hier Geschäfte, Restaurants und Cafe`s. Schnell fällt einem der Unterschied zum Norden auf. Die Leute sind viel westlicher gekleidet, verhalten sich diskreter und strahlen bei weitem nicht die Hektik aus, die wir von den letzten beiden Wochen gewohnt waren. Auch auf den Straßen geht es deutlich zivilisierter zu. Hier und da ein Hund, ansonsten sieht man so gut wie keine Tiere, die den Verkehr “gefährden” könnten. Kurz gesagt: Alles etwas entspannter Smiley

An der Uferpromenade war noch der Fischmarkt in vollem Gange (den roch man durch die ganze Stadt). Schöner Sparzierweg, wenngleich auch hier deutlich zu viel Müll an den Wegrändern den ansonsten positiven Eindruck trübten.

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Wir fanden ein nettes Restaurant in einer Seitenstraße in dem wir (bei inzwischen deutlich über 30 Grad) für ein Reisbiriyani (gemischter Reis mit Gemüse und Hähnchen) einkehrten.

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Wir setzen unseren Spaziergang fort, bis dieser nette Tuck Tuck-Pilot (Seine Name war glaub ich “Seino”) uns zu einer kleinen Stadtrundfahrt mit seinem leicht gepimpten Gefährt einlud.

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“Fort Kochi” hat nicht die riesigen Highlights zu bieten, dafür aber viele kleine und hübsche Kirchen, Tempel und Gebäude. Ich gehe jetzt mal nicht auf jede Kirche einzeln ein… Da morgen früh auch noch eine kleine Citytour ansteht erzähle ich sicher morgen Abend noch ein wenig mehr.

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Ganz interessant waren auch der Besuch einer Großwäscherei…

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…einer Ingwerverarbeitungsfabrik…

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…sowie eines großen Gewürzmarktes.

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Eine paar “Souvenirshops” durften wir uns auch noch ansehen.

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Pünktlich zum Treffen mit der neuen Gruppe waren wir dann wieder im Hotel zurück. Neben unserem neuen Tourguide (Tinu) gesellten sich noch 5 weitere Reisende zu uns.

In einem sehr belebten Restaurant nahmen wir dann das erste Abendessen mit der neuen Gruppe ein.

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Von links nach rechts: Susan (England), Carlotta (Italien), Tinu (Guide), Bruno und Vivien (Luxemburg), Frank (Deutschland), Sally (Australien), Mel (Australien). Am späteren Abend lernten wir dann noch Jasmin (Schweiz) kennen. Da Frank ein Einzelzimmer gebucht hat, habe ich wohl für den Rest der Reise ebenfalls ein Einzelzimmer. Schöne Sache Smiley

Morgen bleiben wir noch den ganzen Tag in Kochi, bevor es übermorgen dann mit dem Zug weitergeht.

Grüße aus dem sonnigen, warmen Kochi und gute Nacht Smiley

Tag 14: Back to Dheli

Donnerstag, 27.12.: Da der heutige Tag sehr unspektakulär verlief, werde ich mich auch beim Schreiben mal recht kurz fassen. Den Morgen hatten wir zur freien Verfügung, was die meisten aus der Gruppe (inklusive mir) nutzen um mal gut auszuschlafen. Nach dem Checkout im Hotel machten wir uns dann auf den Weg zum Flughafen, da wir heute zu unserem Ausgangspunkt Dheli zurückkehrten.

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Wer wollte “durfte” noch ein Abschiedslied zum Besten geben…

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…dann startete unser Flieger von Varanasi aus zum kurzen Flug (1:20 Std.) Richtung Dheli.

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Alles verlief problemlos, so dass wir gegen 19 Uhr Ortszeit in Indiens Hauptstadt ankamen. Die Golden Girls und Susi blieben gleich am Flughafen, da es sich für sie nicht mehr gelohnt hätte noch mit ins Hotel zu kommen. Die Golden Girls fliegen zurück nach Atlanta, Susi wird sich auf dem Malediven noch ein wenig erholen.

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Nachdem sich unser Bus durch das Verkehrschaos von Dheli gekämpft hatte, und wir im uns schon bekannten “Good Times Hotel” eingecheckt hatten, nahmen die restlichen Verbliebenen ein schnelles Dinner im “Kitchen with a cause”-Restaurant ein. Auch da waren wir bereits.

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Die meisten von uns hatten anschließend eine kurze Nacht vor sich. Für Bruno, Vivien, Mel und mich gehts heute Nacht um 3:30 Uhr schon wieder zum Flughafen. Deshalb schau ich jetzt mal, dass ich noch ein bisschen Schlaf bekomme.

Gute Nacht (das letzte mal aus dem kalten Nordindien) Smiley

Tag 13: Varanasi Teil 2

Mittwoch, 26.12.: Heute Morgen klingelte der Wecker bereits um 5:40 Uhr. Und bevor ich überhaupt aufgestanden war, hatte sich David bereits in voller Montur in die Hotellobby verabschiedet.

Mit den Tuck Tuck`s ging es dann wieder zu den Ghats am Ganges, wo heute Morgen eine “Sunrise Bootstour” auf dem Programm stand.

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Trotz nebligem Wetter ein sicherlich ansehnlicher Sonnenaufgang Smiley

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Am Tage wirken die einzelnen Ghats definitiv noch ein wenig anders als in der Nacht. Trotzdem war überall schon gut was los, auch am Manikarnika Ghat (da wo die Toten verbrannt werden).

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Auch an den anderen Ghats tummelten sich um diese Uhrzeit schon hunderte von Menschen um zu baden, Wäsche zu waschen, zu beten usw. “Varanasi is all about watching people, guys. There are no big temples or palaces.” So beschrieb uns Ruby bei unserer Ankunft die Stadt. Also machten wir heute Morgen mal ein wenig “People watching”. Hier ein paar Impressionen der Menschen von Varanasi, die (so denke ich zumindest) das Leben in der Stadt und am Fluss ganz gut wiedergeben.

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Wir fuhren einige Ghats und kehrten dann bei einem sehr netten Cafe ein um zu frühstücken. Lecker wars, auch wenn man eine halbe Ewigkeit auf sein Essen und seine Getränke warten musste.

Zurück zu unserem Ausgangspunkt ging es dann zu Fuss. Erst am Ufer des Ganges…

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…später durch die pickepackevolle Stadt. Gefühlt ist in Varanasi das Verkehrs- und Menschenchaos fast noch größer als in Dheli oder Jaipur. Es ist wirklich erstaunlich, dass bei dieser Hektik so wenig Unfälle passieren. Und mittendrin alle möglichen Tiere, die scheinbar herrenlos und teilweise verwirrt nach Nahrung suchen.

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Gegen Mittag waren wir dann zurück im Hotel, nahmen gemütlich ein kleines Lunch ein, und fuhren dann weiter (zumindest einige von uns) zu einer Fabrik in der Seide hergestellt wird. Eigentlich bin ich nur mitgefahren, weil sonst nichts besseres im Angebot war… der Besuch hat sich aber wirklich gelohnt. Schon die Führung durch das Gelände war (trotz des sehr leise und maximal mittelgut englisch sprechenden “Local Guide”) war sehr interessant. Über 750 Menschen arbeiten hier, da in der Fabrik noch sehr viel per Handarbeit hergestellt wird. Die Seide (für die Varanasi sehr berühmt ist) wird inzwischen in die ganze Welt exportiert. Die Fertigstellung einer Decke kann beispielsweise bis zu zwei Wochen dauern… Wirklich bemerkenswert unter welchen Bedingungen und mit welchen alten Maschinen und überholten Materialien hier wahre Kunstwerke aus Seide erschaffen werden.

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Der lustigste Teil des Nachmittages kam allerdings noch: Im “Showroom” präsentierte uns der Besitzer der Fabrik viele (sehr, sehr viele) seiner Produkte in allen möglichen Ausführungen und Farben (natürlich mit der Absicht einige Teile an den Mann bzw. die Frau zu bringen). Allerdings tat er dies auf eine sehr nette und unaufdringliche Art und Weise, so dass sich niemand genötigt fühlte irgendetwas zu kaufen.

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Vor allem die Damen haben allerdings kräftig zugeschlagen. Waren zugegebenermaßen auch einige schöne Teile dabei. Und preislich gesehen bekommt man die Stoffe sicherlich nirgends so günstig wie hier. Zu Shopping wurde leckerer Chai Massala (Schwarzer indischer Tee mit ein bisschen heißer Milch) serviert, DAS Heißgetränk der Inder Smiley

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Unser Abendessen nahmen wir in einer sehr schönen Lokalität irgendwo in Varanasi ein (bei dem Verkehr verliert man völlig den Überblick). Da Kelvin heute Geburtstag hatte, gab es für ihn (neben mehreren Ständchen von uns) noch eine Geburtstagstorte mit sehr originellem Kerzenschmuck und lustiger Musik.

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Es war unser letztes gemeinsames Abendessen mit der Gruppe, da einige nach der Ankunft in Dheli direkt weiterfliegen, und gar nicht erst zur letzten Übernachtung mit ins Hotel kommen.

Morgen Nachmittag fliegen wir also wieder zurück in die Hauptstadt Indiens. Ich denke, ich werde morgen früh mal ausschlafen, und den Tag entspannt angehen.

In diesem Sinne… gute Nacht Zwinkerndes Smiley

Tag 12: Varanasi Teil 1

Dienstag, 25.12.: Wie bereits gestern angedeutet nächtigten wir heute im Zug nach Varanasi. Trotz der späten Abendstunde war an unserem Abfahrtsort (Jhansi) die Hölle los. Auch hier erlebt man Indien pur. Man muss wirklich aufpassen, dass man bei dem Gewusel auf den Bahnsteigen nicht zufällig auf einen schlafenden Hund oder gar Menschen tritt, die sehr zahlreich auf dem Boden schliefen.

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Der Einstieg und die Zugfahrt waren dann deutlich weniger chaotisch als vorher vermutet, auch wenn man da von Komfort sicherlich nicht sprechen kann.

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Nach etwa 12 Stunden Fahrt hatte ich glücklicherweise einige Stunden Schlaf bekommen, so dass ich Ruby`s “Wake up call” in einigermaßen ausgeruhtem Zustand vernahm.

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In unserem Hotel für die nächsten beiden Nächte kam zum ersten mal so etwas wie Weihnachtsstimmung auf… immerhin ein Plastikweihnachtsbaum war vorhanden. Smiley

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Bevor wir wieder zurück nach Dheli fliegen ist also Varanasi die letzte Station unserer Tour durch den Norden. Ich hatte über die immerhin 1,5 Millionen Einwohner zählende Stadt am heiligen Fluß Ganges schon viel gelesen, und war deshalb umso gespannter. Auch Ruby hatte uns Varanasi als absolutes Highlight und “Mindblowing” angekündigt.

Mit den Tuck Tucks ging es am späten Nachmittag Richtung Gangesufer, von wo aus eine längere Bootstour geplant war.

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Der Anblick des für die Hindus heiligen Flußes ist wirklich sehr beeindruckend. Varanasi zieht sich übrigens nur entlang eines Flußufers. Auf der anderen Seite beginnen Wüste bzw. Wald.

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Nach einem kurzen Spaziergang am Ufer stiegen wir dann auf das Boot um, und fuhren das Ufer des Ganges ab. Das Highlight der Stadt sind weder große Tempelanlagen, Festungen oder andere Gebäude, sondern insgesamt 80 Ghats. So eine richtige Übersetzung dafür ist mir bisher noch nicht eingefallen. Am ehesten beschreibt ein Ghat wohl einen Uferabschnitt des Ganges. An jedem Ghat ist irgendetwas los: Am einen Ghat wird gebetet, am zweiten wird gebadet, am dritten wird Wäsche gewaschen…

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…und an einigen werden Tote verbrannt, wie hier am “Manikarnika Ghat”, dem größten Totenverbrennungsghat von Varanasi. Was Mekka für den Islam ist, stellt zweifelsfrei Varanasi für die Hindus dar. Es ist der Wallfahrtsort des Hinduismus. Jeder Hindu sollte während seines Lebens mindestens einmal hier gewesen sein. Für viele Gläubige ist es der Wunsch bzw. das Ziel in Varanasi zu sterben oder zumindest dort verbrannt zu werden, um so in den Himmel aufgenommen zu werden. Deshalb sieht man in der Stadt auch sehr viele alte und kranke Menschen, die quasi auf den Tot warten. Ist dieser dann eingetreten sorgen in der Regel nur die engen männlichen Verwandten für die Verbrennung. Nach der Reinigung des Toten im Wasser des heiligen Ganges ist es den Söhnen vorbehalten (Stirbt ein Familienvater entzündet der älteste Sohn das Feuer, stirbt die Mutter ist dies die Aufgabe des jüngsten Sohnes) das Feuer zu entfachen. So etwas einmal live zu sehen ist schon sehr merkwürdig und intensiv…

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Allein am Manikarnika Ghat werden täglich über 200 Tote verbrannt, oft 7 bzw. 8 Leichen gleichzeitig, und das 24 Stunden am Tag. Die Flammen sind schon von weitem zu sehen… Wie schon oben geschrieben: Eine sehr intensive Erfahrung, die ich sicherlich nicht jeden Tag machen muss.

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Zwei Ghats weiter (und absolut in Sichtweite der Totenverbrennungsghats) wird dann schon wieder getanzt und gefeiert… Eben ein Land voller Gegensätze.

Wir setzten unsere Bootstour fort und durften zwischendurch eine Kerze (verbunden mit einem Wusch) in den Fluss setzen. Einige sind leider gleich ertrunken, andere haben doch einige Zeit durchgehalten.

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Wie gefühlt 100 andere Boote schauten wir uns um 18 Uhr am “Dasashwamedh Ghat” eine Hinduzeremonie (“Ganga Aarti”) an. Dabei beteten insgesamt 7 Mönche bei lautem Glockenläuten recht imposant vor den vielen Zuschauen an Land und im Wasser.

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Als kleine Überraschung hatte Ruby für uns alle eine Weihnachtsmütze mitgebracht, die sie vor dem Abendessen verteilte. Unter uns Reisenden wurde anschließend noch gewichtelt. Ganz lustige Idee von Debra Smiley

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Auf unserem kurzen Abendspaziergang durch die volle und hektische Stadt (ich hatte das schon fast vermisst Erzürnt) waren wir aufgrund unserer Kopfbedeckungen gut zu erkennen. Viele Hindus wünschten uns mit einem Lächeln auf den Lippen frohe Weihnachten.

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Sogar eine Kirche gibt es hier in Varanasi. Ziemlich klein und eng, dafür aber aufwendig beleuchtet und mit sehr, sehr lauter Musik ausgestattet.

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Mit den Tuck Tucks ging es dann wieder zurück zum Hotel. Morgen früh steht die nächste Bootstour auf dem Programm. Sonnenaufgang auf dem Ganges ist angesagt. Bestimmt kann ich morgen Abend noch viel mehr über die Stadt berichten.

Bis dahin Smiley

Tag 11: Weihnachten in Indien

Montag, 24.12.: Hallo zusammen. Zunächst einmal möchte ich allen Lesern dieses Blogs ein Frohes Weihnachtsfest wünschen Smiley Wie sich sicherlich jeder denken kann spielt dieses christliche Fest im hinduistisch- und islamistisch-geprägten Indien keine große Rolle, weshalb auch niemand von uns wirklich in Weihnachtsstimmung ist.

Unser Heilig Abend begann mal wieder mit bestem Wetter.

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Das Programm war heute ziemlich entspannt. Da wir die ganze Nacht mit dem Zug unterwegs sein werden, hatten wir genug Freizeit um uns mit Snacks und Getränken für die 12-15-stündige Fahrt einzudecken.

Zunächst ging es jedoch am Morgen mit den Tuck Tuck`s zu einem durchaus interessanten “Programmpunkt”.

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Am Rande der Stadt besuchten wir eine Papierfabrik. Es war wirklich erstaunlich zu sehen mit welchem Aufwand hier jedes einzelne Blatt Papier in Handarbeit hergestellt wird. Teilweise ist das richtige Knochenarbeit. Insgesamt etwa 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zählt die Firma. Mit einem Tageslohn von 300 Rupien (4 €) verdient man für ländliche Verhältnisse gar nicht so schlecht.

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Etwa die Hälfte der Gruppe nahm am Mittag an einer Art Kochkurs teil. Ich habe mich mal dagegen entschieden, und dafür noch ein wenig die Stadt erkundet.

Zunächst widmete ich mich den Gebäuden hinter unseren Zelten. Beinahe idyllisch am felsigen Flussufer lagen die weitgehend gleich gestalteten Memorialbauten (chhatris) über den Verbrennungsplätzen der Rajas von Orchha. Alle Gebäude sind inzwischen in sehr schlechtem Zustand, dafür aber von einer sehr gepflegten Gartenanlage umgeben.

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Auf dem Weg in die Innenstadt stoppte ich noch kurz an der Brücke über die Betwa (so der Name des Flusses) um dem Treiben der Dorfbewohner zuzusehen. Es war wirklich die Hölle los. Es wurde gebadet, geschwommen, Wäsche gewaschen, gegessen oder sich einfach nur getroffen um Zeit miteinander zu verbringen…

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Mein nächster Anlaufpunkt war der “Chaturbuj-Tempel”, der auf einer Anhöhe gelegen von fast überall gut zu sehen ist. Der aus architektonischer Sicht außergewöhnliche Tempel wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut, und ist zwischenzeitlich nicht mehr in Benutzung.

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Für solch eine Kleinstadt war der Markt wirklich richtig groß… hier konnte man wirklich alles kaufen.

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Am späten Nachmittag war ich dann zurück im Hotel um noch ein bisschen am Pool zu chillen. Kelvin ging es heute nicht so gut, weshalb er (für ihn ganz, ganz ungewöhnlich) den ganzen Nachmittag im Hotel blieb um sich auszuruhen.

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Unser “Christmasdinner” nahmen wir recht unspektakulär im Hotelrestaurant ein. Viel wurde allerdings nicht verzehrt, da die Teilnehmer des Kochkurses fast alle noch satt vom üppigen Mittagessen waren.

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Wir fahren jetzt gleich los zum Bahnhof. Vom indischen Nachtzug werde ich dann morgen in aller Ausführlichkeit berichten Smiley

Also bis morgen und nochmal schönen heiligen Abend nach Deutschland.

Tag 10: Partytime in Orchha :-)

Sonntag, 23.12.: Heute Morgen verließen wir ganz entspannt erst gegen 10:30 Uhr unsere schöne Unterkunft in Alipur Richtung Orchha. Zu fahren waren etwa nur zwei Stunden…

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…dann hatten wir unser Tagesziel schon erreicht. Toll am Fluss und den historischen Memorialgebäuden Orchha`s gelegen bezogen wir schnell unsere “Deluxe-Zelte” (so der offizielle Name laut Hotel).

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Nach einem guten Mittagsessen im Hotelrestaurant ging es zügig zu Fuss Richtung Stadtkern. Mit etwa 12000 Einwohnern ist Orchha im besten Falle eine Kleinstadt. Entsprechend überschaubar und relativ entspannt kommt das Örtchen auf den ersten Blick daher, auch wenn auf den Straßen doch einiges los war.

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Das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist sicherlich der riesige und vielräumige Fürstenpalast (Raja Mahal). Er wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut und im 17. Jahrhundert um einen repräsentativen Anbau erweitert. Große Teile der Decken und Wände der Repräsentationsräume sind mit Malereien bedeckt, die zumeist Kriegs- und Jagdszenen sowie religiöse Themen zeigen.

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Der Palast war glücklicherweise bis zum obersten Geschoß begehbar, so dass ein einige schöne Aussichten hatte.

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Auch in Orchha kommen offensichtlich nicht zu viele Touristen vorbei, weshalb wir direkt wieder von anwesenden Schulklassen in Beschlag genommen wurden.

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Ein bisschen außerhalb des Palastes durften wir dann diesen traumhaften Sonnenuntergang von ein paar Felsen im Fluß aus betrachten.

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Am Abend besuchten wir dann noch eine Hindu-Zeremonie im Tempel von Orchha. Leider durften im Inneren des Tempels keine Fotos gemacht werden. Unser lokaler Guide brachte uns jedoch sehr ausführlich und anschaulich den hinduistischen Glauben weiter. So gibt es im Hinduismus nicht einen, zwei oder drei Gottheiten, sondern 33 Millionen zu denen gebetet wird. Es ist des weitern nicht möglich zum Hinduismus zu konvertieren. Nur wer durch seine Vorfahren quasi in diese Religion hineingeboren wird, kann ein Hindu werden. Der Hinduismus allgemein versteht sich als Religion der Freiheit. Anders als beispielsweise beim Islam gibt es keine festen Zeiten für die Gebete. Wer möchte kann den Tempel jeden Tag aufsuchen um zu beten, wer nicht will betet eben nur einmal pro Woche, einmal pro Monat, oder noch seltener.

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Auf der Dachterrasse des kleinen Restaurants, bei der wir zum Abendessen eingekehrt waren, überraschte man uns noch mit einem kleinen Feuerwerk… nett!

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Irgendwann entschied sich ein Mitarbeiter des Restaurant laute indische Musik anzuschalten… Das motivierte zunächst Debra, dann auch noch David zu tanzen…

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…und das “Unheil” nahm seinen Lauf Zwinkerndes Smiley 

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Lustig war sie, unsere kleine spontane Tanzparty auf der Dachterrasse Smiley

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Ich werde jetzt auch mal in mein komfortables Zelt verschwinden. Heute hat die letzte “Zimmerrotation” stattgefunden. Für die nächsten Nächte wird David das Zimmer mit mir teilen, bzw. heute das Zelt.

Gute Nacht Smiley