Donnerstag, 29.09.:
Als wir heute Morgen den Rollo in unserem Zimmer “hochfuhren” bot sich uns folgender schicker Anblick: Der Gletscher reichte quasi fast bis in den Garten des Hotels hinein. Dazu bestes Wetter und (für Island) recht angenehme Temperaturen. Glücklicherweise blieb es den ganzen Tag so
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des grössten Gletschers Europas, des Vatnajökull. Neben der Besichtigung des Gletschers waren auch eine kleine “Schifffahrt” sowie eine Trekkingtour auf dem Eis geplant.
Etwa eine Stunde dauerte die Fahrt zu dem See. Man hatte trotzdem die ganze Zeit schon eine schöne Sicht auf Ausläufer des Vatnajökull.
Der ”Jökulsarlon” (so der Name des Gletschersees) ist so eine Art Fussspur des Gletschers (so beschrieb es später eine Einheimische). Da der Gletscher in den letzten Jahren sehr schnell geschrumpft ist (und auch zukünftig weiter schrumpfen wird) hinterlässt er Einschnitte in der Landschaft, die zu Tälern oder eben Gletschersehen führen können. Der Jökulsarlon war aufgrund der zahlreichen Eisberge und herumtreibender Eisschollen kombiniert mit dem Gletscher im Hintergrund absolut sehenswert.
Mit einer halben Stunde Verspätung startete dann unsere Tour durch den See mit dem Amphibienfahrzeug. Die gute Magi klinkte sich mal wieder aus und wartete an Land auf uns
Leider sind wir nicht wirklich nah an den eigentlichen Gletscher herangefahren (was ich eigentlich gehofft hatte), so dass wir bei der Fahrt nicht wirklich viel mehr gesehen haben, als bereits vom Land aus.
Ein schwarzer Lavasandstrand ganz in der Nähe war unser nächster kurzer Stopp. Viele an Land getriebene Eisschollen luden zu einigen “lustigen” Fotos ein
Nach einer kurzen Lunchpause ging es dann weiter zur Trekkingtour auf dem Gletscher. Die etwa einstündige Fahrt führte immer direkt am Gletscher entlang.
Gegen 13 Uhr erreichen wir das das sehr einfach auszusprechende Örtlein “Vatnajökulspjodgardur”, wo wir von den lokalen Guides begrüsst und mit Steigeisen und Eispickeln für die kommende Tour ausgestattet wurden.
Der Vatnajökull-Gletscher ist mit einer Fläche von etwa 8100km² der grösste Gletscher Europas, und nimmt damit fast 10% der gesamten Fläche Islands ein. Das Eisvolumen beträgt über 3300km³. An der dicksten Stelle ist das Eis fast einen Kilometer dick. Mit 2110m Höhe ist beherbergt er auch den höchsten Punkt Islands.
Unser Guides für die Tour hiessen Pete (aus Nordirland) und Sian (aus Neuseeland). Überhaupt ist festzustellen, dass man im Tourismusbereich nur sehr wenige Isländer antrifft. Die meisten Guides oder Servicekräfte sind Saisonarbeiter oder Ausländer, die fest in Island leben.
Nach kurzer Einweisung in den Gletscher und das Material konnte es dann losgehen. Da unsere Wanderung vom Schwierigkeitsgrad her aber nicht besonders anspruchsvoll war konnte dieser Programmpunkt recht kurz gehalten werden.
Auch heute Nachmittag hatten wir wirklich grosses Glück mit dem Wetter. Die Sonne schien durchgängig, und auch der Wind flaute ab, so dass wir uns sogar der ein oder anderen Schicht Klamotten entledigen konnten.
Nach etwa 75 Minuten auf dem Gletscher waren wir dann wieder im Tal angekommen. Man hatte eine schöne Aussicht aus das Eis und hinunter ins Tal. Natürlich kann man die Tour nicht mit meinen anderen beiden Icetrekkings in Chile und Neuseeland vergleichen. Trotzdem wars eine schöne Tour, und alle, die heute zum ersten mal einen Gletscher betreten hatten, waren begeistert.
Etwa eine Stunde vor unserem heutigen Tagesziel Vik nahmen wir unser Abendessen (für die meisten Pizza oder Burger) in einem angenehmen Restaurant ein (den Namen habe ich mit leider nicht notiert )
Ein sehr grosser und (für isländische Verhältnisse) recht günstiger Souvenirladen in Vik lud dann nicht nur mich dazu ein, noch ein paar Kleinigkeiten bzw. Mitbringsel zu besorgen.
Gegen 21 Uhr waren wir dann in unserem etwas ausserhalb gelegenen Hotel angekommen. Einige tranken noch ein paar Bier, die meisten aber waren vom Tag doch noch recht erschöpft und sind nicht zu spät ins Bett.
Morgen steht nun leider schon der letzte Tag dieser kurzen Reise an. Der ist allerdings nochmal vollgepackt mit Highlights (so hoffe ich zumindest). Vom tiefsten Süden Islands (wo wir uns aktuell befinden). Geht es zurück in den Südwesten nach Reykjavik. Dazwischen warten noch einige Wasserfälle und Geysire auf uns…
In diesem Sinne…