Tag 14: Die schwierige Einreise nach Japan

Samstag, 01.04.: Konnichiwa zusammen Smiley Auch heute musste ich natürlich wieder viiiiiiiiiiiel zu früh raus: 4:40 Uhr aufstehen, 5:15 Uhr Breakfastbox abholen, 5:30 Uhr ins Taxi einsteigen, 6 Uhr am Flughafen einchecken, 7 Uhr boarden und 8:05 Uhr Abflug Richtung Japan… Zum Glück konnte ich im etwas in die Jahre gekommenen “Air India”-Airbus ein wenig schlafen.

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Der Flug nach Osaka dauerte erfreulicherweise nur 3,5 Stunden, doch leider dauerte es danach noch einmal fast so lange bis sich den Flughafen endlich verlassen konnte. Der erste Japaner, der zu mir sprach begrüsste mich mit den Worten: “May I check your luggage,please?” Jaaaaa, genau das hatte ich in meinem übermüdeten Zustand noch gebraucht… Vorher hatte er sich noch ausführlich meine Einreisebescheinigung angesehen, in der ich angekreuzt hatte, dass ich keinerlei gefährliche oder verbotene Dinge mit ins Land bringe, und auch nicht zu viel Geld, Zigaretten oder Alkohol. In einem separaten Raum warteten bereits noch zwei weitere Zollbeamte auf mich, die insgesamt noch dreimal die komplette Liste mit mir durchgegangen sind, auf das entsprechende Bild verwiesen und zu jedem Bild fragten: “No?” Wie gesagt, insgesamt drei mal die ganze Liste… Ich machte daraufhin deutlich, dass sie doch jetzt dann gerne meine Taschen durchsuchen möchten, was sie dann auch penibel genau taten… besonders spannend fanden sie dabei wohl meinen Japan-Reiseführer. Wahrscheinlich vermuteten sie ich hätte mir da irgendetwas angekreuzt o.ä.. Nach etwa 40 Minuten wurde ich dann entlassen. Die drei Herren bedankten sich bei mir für die Kooperation, wünschten mir noch eine gute Reise und grinsten mich (in einer Reihe stehend und nach der Größe aufgestellt) an, als hätten sie mir gerade einen riesigen Lottogewinn überreicht.

Raus aus dem abgetrennten Bereich rannte mich ein Konvoi dieser komischen Plüschtiere fast über den Haufen (sind das Pokemons???). Die Japaner fanden`s scheinbar toll und fotografierten die Dinger wie wild.

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Die nächste Problematik stand an: Wie komme ich jetzt zu meinem Hotel??? Da eine Taxifahrt etwa eine Stunde gedauert hätte und schier unbezahlbar gewesen wäre, entschied ich mich für den Bus. Leider waren sich die Dame am Counter im Flughafen und der Busfahrer nicht ganz einig welcher Bus für mich der richtige sein könnte… Nach einigem Hin und Her wurde ich dann doch mitgenommen, allerdings nicht an meinem Hotel abgesetzt, sondern irgendwo in der Nähe bei einem anderen Hotel Trauriges Smiley

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Um das Ganze mal abzukürzen: nach ein bisschen suchen und fragen fand ich dann das schöne Ibis-Hotel. Da außer mir nur noch ein Mann mit in der Gruppe ist (und der hat seine Partnerin dabei), werde ich die ganze Tour ein Einzelzimmer haben Smiley Die sind in Japan allerdings ziemlich klein. Das dazugehörige Bad misst keine 2 m².

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Bis zum Welcome-Meeting mit der neuen Gruppe hatte ich noch etwas Zeit um die Umgebung zu erkunden, und startete quasi zu einem eigenen “Orientation Walk”.

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Der Stadtteil “Shinsaibashi” (in dem sich mein Hotel befindet) ist sehr belebt. Viele kleine Restaurants mit Straßenverkauf aber auch Geschäfte und größere Shoppingmalls finden sich hier. An den Hauptstraßen trifft man fast nur auf teure Designerläden. Diese sind (anders als in Deutschland) auch ganz gut gefüllt.

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Im Stadtkern Osakas leben etwa knapp drei Millionen Menschen. Nur Tokio und Yokohama sind bevölkerungsmässig (in Japan) grösser. Nimmt man das komplette Ballungsgebiet um Osaka herum dazu, kommt man auf etwa 18 Millionen Menschen, was fast 15% der Bevölkerung des Landes ausmacht (Ganz Japan hat etwa 128 Millionen Einwohner). Die Stadt ist sehr jung. Die Einwohner gelten als sehr offen, aufgeschlossen, kommunikativ und humorvoll.

Ich setze meinen Walk fort und genehmigte mir am Stand der beiden Damen einen kleinen Mittagssnack. Bisher kannte ich Süsskartoffeln nur als Pommes, oder eben gekocht. Hier konnte man die ganz weichgekochte Kartoffel wie ein Frühstücksei aus der Schale herauslöffeln. Sehr lecker!

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Pünktlich um 18 Uhr lernte ich dann meine Gruppe und unseren Guide “Toshi” kennen. Er hat quasi schon überall in Japan gelebt und scheint sich gut auszukennen. Noch wirkt er ein bisschen steif, aber das wird bestimmt noch Smiley Die Gruppe ist im Schnitt deutlich älter als die letzte und sehr international. Ich bin mal gespannt. Toll hört sich auf jeden Fall unsere Tour an. Toshi meinte, wir hätten eine tolle Reisezeit gewählt. Die Kirschblüte in Kyoto und Tokio (weswegen die meisten Teilnehmer hier sind) wäre gerade in vollem Gang, und das Wetter soll auch super werden. Morgen übernachten wir gleich mal in einem Tempel. Schätze aber, dass es da leider kein WLAN geben wird Trauriges Smiley

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Da ich heute nicht so spät schlafen gehen wollte verzichtete ich mal auf das Gruppendinner (da sind eh nur etwa die Hälfte der Leute mitgegangen) und ging nochmal in die Stadt, um da nach etwas schnellem Essbaren zu suchen.

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Wenns schnell gehen soll hat man nicht wirklich eine große Auswahl… Der absolute Renner hier in Osaka scheinen “Octopus-Dumplings” zu sein, eine Art Teig-Kräuter-Gemüsebällchen mit ein, zwei Stückchen Oktopus drin… Vor diesen Ständen bildeten sich riesige Schlangen… Da Fisch ja nicht so meins ist, und die Dinger einfach bestialisch stanken habe ich da mal drauf verzichtet…

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…und mir lieber eine grosse Portion Nudeln mit Schweinefleisch und ganz fein filetierten, getrockneten Fischscheiben bestellt. Dass es sich dem getrockneten Zeugs um Fisch handelt erfuhr ich allerdings erst nachdem ich es bereits vor mir hatte. Hat aber ehrlich gesagt gar nicht so schlimm nach Fisch geschmeckt.

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Spontan schloss ich noch ein kleines Dessert an. Ich war einfach zu neugierig auf warmes Melonenbrot mit Vanilleeis. Unschlagbar!!!!!!!!

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Mein erster Eindruck von den Japanern allgemein ist wirklich positiv. Anders als die Chinesen lächeln die Japaner “von selber” sehr viel, haben wenig Scheu und sind sehr hilfsbereit. Wenn man irgendwo etwas kauft bzw. bezahlt bedankt und verbeugt man sich mehrmals, lächelt und wünscht einen schönen Tag. Wichtige Dinge wie z.B. der Reisepass, eine Visitenkarte oder das Wechselgeld (Scheine) werden mit beiden Händen übergeben und sollten auch vom Gegenüber entsprechend respektvoll mit beiden Händen angenommen werden. Man hat als Gast einfach den Eindruck hier willkommen zu sein… schönes Gefühl. Dazu liegt (auch in der belebten Innenstadt) 0,0% kriminelle Energie in der Luft.

Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die kommende Tour und freue mich jetzt erstmal auf ein paar Stunden Schlaf Smiley

Wie gesagt: Ich gehe mal davon aus, dass ich morgen nichts posten kann. Dafür gibts übermorgen dann gleich zwei Beiträge.

Gute Nacht Smiley