Tag 5: Potosi

Früh morgens am Tag 5 ging es für 14 verschlafene Reisende und eine bestens gelaunte Reiseleiterin auf die dreistündige Reise von Sucre nach Potosi, der höchstgelegenen Stadt der Welt (4067m über Meeresspiegel). Die mal wieder sehr sehenswerte Fahrt führte vorbei an kleinen Dörfern, abgelegenen Orten und toller Natur… Je höher man kam umso weniger “Leben” sah man…

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…bis irgendwann (wie aus dem Nichts) auf einem Andenplateau gelegen Potosi auftauchte.

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Die ehemals reichste Stadt Südamerikas beherbergt heute noch etwa 100000 Einwohner und zeichnet sich vor allem durch Ihr Wahrzeichen aus, den “Cerro Rico” (reichen Hügel), aus dessen Mine seit 1545 Silber abgebaut wird und heute noch über 15000 Menschen Arbeit bietet… Der Cerro Rico türmt sich direkt neben der Stadt auf und ist quasi von überall zu sehen…

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Nach dem Check in im Hotel und einem kleinen Lunch entschieden sich 11 von uns die angebotene Besichtigung der Mine wahrzunehmen. Neben des wirklich minimalen “Eintrittspreises” ist es erwünscht, den Minenarbeitern vom nahegelegenen “Minersmarket” kleine Präsente mitzubringen, quasi als Entschädigung dafür, dass man sie bei der Arbeit stört… Neben alltäglichen Dingen wie Cola oder Zigaretten kann man dort vollkommen legal auch andere unglaubliche Dinge erwerben, wie uns unser Tourguide mit dem typisch bolivianischen Namen “Olga” uns verriet und zeigte… Ich nahm ein Beutel Kokablätter (auf denen die Arbeiter gerne rumkauen), und eine Stange Dynamit mit Zündschnur für günstige 2,50€ mit (kein Spass!), einfach so, vollkommen legal! Olga meinte später zu mir, dass die Menge Dynamit, die ich da auf dem Foto in meiner Hand halte, gut genug wäre um bis zu 10 Tonnen Gestein wegzusprengen…

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Bevor wir zur Mine weiterfuhren wurden wir natürlich noch mit entsprechender Schutzkleidung versehen, sie sich später als absolut notwendig erweisen sollte…

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Nach einer kurzen Einweisung von Olga gings dann los, etwa 100m in den Berg hinein… alles sehr eng, teilweise musste man durch den Matsch krabbeln weil die Decke so niedrig war,und immer wieder musste man Platz für die Minenarbeiter machen, die natürlich weiter ihren Job verrichteten. So ein bisschen erinnerte das alles an so alte Indianer- und Cowboyfilme… Smiley

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…täuscht jetzt auch n bissl durch den Blitz und unsere Lichter an den Helmen: Da drin war es stockdunkel! Während sieben Teilnehmern die 100m des Level eins genügten wagten sich Eddy, Collin, Anna und ich noch ins Level zwei vor. 80m tiefer mit leichten Kletter- und vielen Kriechpassagen… hat sich aber gelohnt, war wirklich interessant und spektakulär…

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Insgesamt gibt es in der Mine wohl mehr als sechs Ebenen, die bis über 300m in den Berg hineinragen… War toll, mal sowas gesehen zu haben…

Unser Abendessen war heute mal typisch bolivianisch: Stoned Soup… Eine Gemüsesuppe, in deren Mitte sich ein heisser Stein befindet, der dafür sorgt, dass die Suppe nicht so schnell abkühlt… im Gegenteil: Noch Minuten nach dem Servieren kocht sie auf dem Tisch… und lecker ist sie auch Smiley

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Und zum Ende des Tages hat es auch meine Tasche bis nach Potosi geschafft, obwohl ich sie vor lauter Schildern und Aufklebern kaum erkannt habe… endlich ist sie da!!!!

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Sooooo, das wars für heute… morgen in Uyuni könnte eventuell nochmal n Blogeintrag gehen. Danach bin ich für drei Tage auf Allradtour durch die Salzseen, fernab jeglichen W-Lan-Hotspots… ich werde natürlich trotzdem fleissig fotografieren und tippseln… geht dann halt erst in drei Tagen online…

Also, Gute Nacht aus 4000m Höhe, ganz schön düüüünnn, die Luft hier oben… Smiley