Donnerstag, 09.06.: Natürlich hieß es auch heute Morgen: Früh aufstehen, denn das Schimpansen-Trekking stand auf dem Programm. Nach dem Frühstück ging es direkt los Richtung Kibale National Park. Etwa eine Stunde später hatten wir den Park erreicht, mussten uns noch registrieren und ein Briefing über das Verhalten im Park über uns ergehen lassen. Dazu noch ganz wichtig: Socken über die Hosenbeine ziehen, damit die Ameisen nicht in die Hosen kriechen und beißen können. Zweckmäßig, aber sicherlich kein optisches Highlight
Unser Ranger Alex führte uns zunächst recht vergeblich durch den 795 Quadratkilometer großen Park. Laut seiner Aussage seien die Affen heute sehr schwer zu finden, da sie sich an vielen verschiedenen Plätzen aufhalten würden…
Nach etwa 45 Minuten dann das erste “Glücksgefühl”: Ein noch recht junger männlicher Schimpanse saß entspannt auf dem Weg und posierte für die Kamera.
Wie ich gestern gelernt habe sind Schimpansen unsere nächsten Verwandten. Genau 98,7% der DNA stimmen mit der unsrigen überein. Irgendwie ein wenig beängstigend, oder?
Kurze Zeit später führte uns Alex zielsicher zu einer größeren Gruppe, die sich aber kurze Zeit später mit einer entsprechenden Geräuschkulisse entfernten. Überhaupt war es das ganze Trekking lang spannend zu hören wie die Schimpansen miteinander kommunizieren.
Wir versuchten mal der Gruppe so zügig wie möglich zu folgen, was nicht ganz einfach war, da wir uns längst abseits der Wege aufhielten, und die Affen uns in Sachen Fortbewegung im Dickicht deutlich überlegen waren
Über 1500 Exemplare gibt es heute noch im gesamten Nationalpark. Zwei davon konnten wir am Ende glücklicherweise noch etwas länger beobachten. Was ich auch nicht wusste: Schimpansen essen auch bestimmte Arten von Holz, da diese sehr mineralsalzhaltig sind…
War schon toll die Tiere mal live und so nah (5-10 Meter entfernt) zu erleben. Trotz der zwischenzeitlichen Hektik des “Hinterherrennens” durch das Dickicht, einiger Kratzer, Mückenstiche, Ameisenbisse usw. waren wir alle total begeistert.
Zum Mittag bekamen wir heute traditionelles afrikanisches Essen serviert: Maisbrei, Kochbananenstampf, Erdnusssauce usw. Alles ganz frisch gekocht und superlecker!
Für den Nachmittag hatten unsere Reiseleiter eine Sumpfwanderung durch die Kibale-Swamps geplant. Eigentlich hatten wir uns am Morgen schon genug bewegt, daher wurde die Wanderung spontan von drei auf zwei Stunden gekürzt.
Unser Local-Guide Ben (im grünen T-Shirt) zeigte und erklärte uns viel zur einheimischen Tier- und Pflanzenwelt. Durchaus interessant!
Ein paar Tiere gab es auch zu sehen, hauptsächlich kleine Affen. Insgesamt leben im Park 13 Primatenarten, davon sind allerdings 4 nachtaktiv.
Zum guten Schluss der Tour (wir wollten eigentlich nur noch unter die Dusche ) durften wir alle noch einen Baum pflanzen, und somit etwas gutes für die Natur tun.
Auf den Straßen findet man hier übrigens jede Menge Paviane, die darauf hoffen, dass ihnen die Touristen einen kleinen Imbiss aus dem Fenster werfen. Dabei können Sie durchaus aggressiv und aufdringlich werden, daher Fenster zu, selbst wenn man nur kurz anhält, sonst hat man einen neuen Mitfahrer
Wir in den letzten Tagen auch grüßten uns unzählige Kinder von den Straßenrändern. Natürlich gibt es auch viele, die einfach nur betteln. Meistens wird aber freundlich gewunken und gerufen… allgemein sind die Menschen hier sehr gastfreundlich und herzlich… wirklich angenehm.
Zurück auf Kluge`s Farm wurden wir zum Abendessen mit einem Barbecue überrascht. Es gab Würstchen, Hähnchen und gegrilltes Ziegenfleisch…
Morgen können wir ein bisschen länger schlafen, bevor wir weiter in den Süden fahren… Im Ruwenzori-Gebirge wird vormittags gewandert bevor wir dann weiter zum Queen-Elisabeth-Nationalpark fahren… Es geht also Schlag auf Schlag