Freitag, 20.12.: Sooooo, nach einem halben Tag Arbeit ging es also gestern Abend dann Richtung Flughafen Frankfurt von wo aus um 20:40 Uhr mein Flug Richtung Tansania startete. Wie letztes Jahr chauffierte mich mein Vater. Da wir ein bisschen früher als gedacht dran waren blieb noch genug Zeit für einen gemütlichen Starbucks…
Der etwas enge, und vom Unterhaltungsprogramm her mickrige Condor-Flieger hebte pünktlich ab und ich hoffte auf ein paar Stunden Schlaf während des über achtsündigen Fluges. Isalaine und ihre Mutter Sylvie aus Strasbourg waren meine Sitznachbarn und sorgten vor allem damit für Aufsehen, dass sie sich einen Tomatensaft nach dem anderen einleerten. Meine kläglichen Versuche mein irgendwann mal vorhandenes Schulfranzösisch mal wieder zu aktivierten scheiterten schnell. Zum Glück konnte Isalaine englisch und erzählte mir, dass sie mit ihrer Mutter für drei Wochen in Mombasa fliegen um an einer Schule zu unterrichten. Sehr interessant…
Immerhin kam ich wohl noch auf etwa vier Stunden Schlaf und wurde von der Stewardess (die Frühstück brachte) und einer sehr angenehmen Grafik auf dem Fernseher geweckt… Wir waren also gleich da
Kurze Zeit später hatte ichs dann geschafft. Bei angenehmen 22 Grad und Sonnenschein morgens um sieben betrat ich tansanischen Boden
Hier vielleicht noch ein paar Fakten zu Tansania: Das Land ist mit etwa 945000km² fast dreimal so gross wie Deutschland. Etwa 45 Millionen Menschen leben hier. Über 80% der Einwohner sind Kleinbauern und leben in recht ärmlichen Verhältnissen. Insgesamt werden auch heute noch über 130 tansanische Völker gezählt. Die Hauptattraktion des Landes ist zweifelsfrei der höchste Berg Afrikas, der Kilimanjaro (5896m).
Diesen sollte ich auch schneller als eigentlich gedacht zum ersten mal zu sehen bekommen. Mit einem breiten Lächeln auf dem Lippen und einem G-Adventure-Schild in der Hand wartete schon meine Fahrer “Saive” mit seinem Landrover auf mich, der mich zu meinem Hotel nach Arusha bringen sollte. Kaum losgefahren musste ich Saive schon wieder um eine kurze Fotopause bitten, denn am Horizont konnte man schon das Dach Afrikas erkennen (das ich ja im zweiten Teil meiner Reise hoffentlich noch besteigen werde ).
Rein fahrtechnisch hatte es Saive wirklich nicht eilig, was ich aber auch nicht schlimm fand, denn er konnte mir wirklich viele nützliche Tipps für meinen Aufenthalt und die Planung meiner ersten drei Tage geben. Zudem kontaktierte er meinen Guide für die Serengeti Tour, der auch schon in Arusha war und mir somit auch bei der Gestaltung der ersten Tage helfen konnte…
Im Hotel angekommen konnte ich glücklicherweise gleich mein Zimmer beziehen, und muss sagen: Nicht schlecht… Ich habe hier quasi ein kleines Apartment von etwa 60m² mit grosser Küche, Schlaf- sowie Wohnzimmer und ein sehr geräumiges Bad
Ich nahm kurz das wirklich reichhaltige Frühstück des Hotels ein… (so kleine Bananen hatte ich noch nie gesehen)
…und traf dann “Madafah”, meinen Guide für die Serengeti Tour (in der Bildmitte). Er brachte noch Nbogo (einen Fahrer, auf dem Bild links) und Isak (ebenfalls Guide, rechts auf dem Bild) mit.
Nach ein paar Vorschlägen der drei und einigen Preisverhandlungen war dann die Planung für die kommenden Tage schnell gemacht: Heute ne kleine Besichtigungstour durch Arusha mit Isak, morgen Safari durch den Arusha Nationalpark und am Sonntag Kanutour mit Sightseeing. Top-Plan.
Nach kurzem Umziehen gings auch gleich zu Fuss los. Arusha ist mit etwa einer halben Million Einwohner die drittgrösste Stadt in Tansania. Nimmt man die ganzen Aussenbezirke dazu kommt man auf insgesamt über zwei Millionen Menschen. Sie ist auf etwa 1500m gelegen und sehr beliebt als Ausgangspunkt für Safaris oder auch Touren zum Kilimanjaro.
Nachdem Isak und ich kurz Getränke und eine afrikanische Lunchbox besorgt hatten legten wir los… Die Stadt an sich ist relativ unspektakulär… ausser ein paar Denkmalen und kleineren Kirchen gibt es nicht viel zu sehen… Die Strassen sind sehr belebt. Und obwohl auch sehr viele Autos und Motorräder zu sehen sind hat man den Eindruck, dass die Bewohner alles was geht und irgendwie möglich ist zu Fuss zurückzulegen… Und teilweise sind das (laut Isak) richtig weite Strecken.
Später zeigte mir Isak auch ärmlichere Stadtteile, in denen die Bewohner wirklich in bescheidensten Unterkünften leben und es so ist wie man das von einem Hungerland vorstellt…
Als ich dann irgendwann man meine Lunchbox öffnete und nur frittierte Dinge sah, hatte ich schon die schlimmsten geschmacklichen Befürchtungen… war aber alles sehr lecker und gar nicht soooo fettig Ein kleines Chamäleon leistete uns Gesellschaft…
Der letzte Punkt des Tages sollte die Besichtigung eines Wasserfalls sein, den wir auch zielsicher ansteuerten… Doch leider machte ein richtig heftiger Platzregen dieses Vorhaben zunichte! Der Weg dahin war dann nicht mehr gefahrenfrei zu passieren… Während ich zumindest noch meine Regenjacke dabeihatte musste der gute Isaak dann mit klatschnasser Jeans und Jeanshemd weiterlaufen
Gegen 18 Uhr war ich dann (nach etwa sechs Stunden “Citytour”) wieder in meinem Zimmer. Ausser duschen und noch ein bisschen auspacken ging dann nicht mehr viel. Morgen gehts ja wieder früh raus zur Safari
ps.: Da hier die Mehrzahl der Einwohner Christen sind wird Weihnachten auch gut zelebriert. Erstaunlicherweise steht hier an jeder Ecke auch n Tannenbaum der dermassen überladen geschmückt ist, dass teilweise kaum noch was vom Baum sieht. Der ganze Baum blinkt und ist mit allem möglichen Christbaumschmuck vollgemüllt. Der im Hotel ist da sogar noch moderat geschmückt.
pps.: Rein zeitmässig bin ich jetzt zwei Stunden voraus. Was die weitere Berichterstattung des Blogs angeht kann ich zumindest mal für die nächsten beiden Tage grünes Licht geben, da ich noch so lange diese Luxussuite hier bewohnen werde
ppps.: “Jambo” ist Suaheli und heisst übrigens: “Hallo”
Erstmals viele Grüsse aus Afrika