Tag 3: Arusha inside

Sonntag, 22.12.: Der heutige Tag begann mal wieder mit meinem bereits fest installierten leckeren Frühstück. Heute wurden allerdings meine Nerven auf eine sehr harte Probe gestellt, denn zu den bereits morgens blinkenden Weihnachtsbäumen kam noch eine relativ laute Weihnachtsmusik dazu. Es sollte Frank Sinatra gewesen sein, der mich an diesem Morgen mit seinem Weihnachtsalbum “begeisterte”.

Nunja, ich habe es überlebt. Pünktlich um 9 stand Isak an der Hotelrezeption um mich abzuholen. Heute stand eine kleine Kanufahrt auf einem nahegelegenen See, sowie eine kleine Citytour mit der Besichtigung des lokalen Marktes auf dem Programm.

“It`s a short walk to the Bus” sagte Isak mit einem Lächeln auf den Lippen. Da die Tansanier ja in einer anderen “Dimension” als wir Europäer denken war mir schon ungefähr klar was mit einem “short walk” gemeint war. Aber wir beeilten uns und waren etwa 45 Minuten später an der Hauptstrasse um in den “Bus” einzusteigen. Die “Busse” heissen hier “Dala dala`s” und sind nichts anderes als ein wenig umgebaute Kleinbusse. In Deutschland sind diese Kleinbusse glaub ich für maximal neun Leute zugelassen… Wir warteten also kurz, bis ein Dala dala vorbeikam und stiegen ein…

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Das System der Dala dala`s ist eigentlich recht einfach. Es ist wie bei einem Hopp on- hopp off-Sightseeing Bus, nur dass man on und off hoppen kann wann immer man will. Das Personal besteht aus einem Fahrer und einem Schiebetür-auf-und-zu-Macher Smiley Mit zwei einfachen, dumpfen Schlägen an das Dachblech signalisiert man dem Fahrer, dass man gerne aussteigen will und er hält sofort. Kapazitätsgrenzen kennen die Dala dala`s nicht. Das Maximum an Personen in diesem Bus war (wenn ich richtig gezählt habe) 26 (!!!) Zur Not sitzt man auf dem Schoss von jemand anderem oder steht und zieht einfach den Kopf ein.

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Der Vorteil an den Dingern ist halt, dass sie ständig fahren, also rund um die Uhr und man muss nie länger als zwei Minuten warten. Eine Fahrt mit dem Dala dala kostet umgerechnet etwa 30Cent, egal wie weit man fährt. Lohnt sich also schon, vor allem wenn man bedenkt, dass die Tour, die wir heute gemacht haben mit dem Taxi etwa 30€ gekostet hätte.

Nach einem weiteren “short walk” kamen wir am Duluti Lake an, auf dem wir heute unsere kleine Kanutour machen sollten. Der Kapitän des Kanus hiess Hussein und begrüsste mich bestens gelaunt. Isak musste noch kurz überredet werden (er war zuvor noch nie Kanu gefahren), dann bekam er den besten Aussichtsplatz am Bug und los gings.

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Der Lake Duluti ist ein recht kleiner Kratersee (etwa 2km Durchmesser), dafür aber an der tiefsten Stelle über 700m tief. Er ist dafür bekannt viele Vögel, Echsen und auch kleinere Krokodile zu beheimaten… Die haben wir leider nicht gesehen, dafür aber massig Vögel und viele teilweise bis 2 Meter grosse Echsen.

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Nach der entspannenden einstündigen Fahrt genossen wir noch kurz bei einem Kaltgetränk den schönen Blick auf den See und machten uns dann wieder auf den Rückweg in die Stadt… Das dieses mal mit 20 Personen nicht ganz gefüllte Dala dala hatte eine kleine Überraschung für uns parat… beim zügigen Überqueren eines Bremshügels ging ganz spontan die Heckklappe auf… So kam wenigstens mal ein bisschen frische Luft rein… Der “Schiebetür-auf-und-zu-Macher” meisterte diese neue Aufgabe mit Bravour.

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In der Stadt angekommen schauten wir uns ein wenig um. Es war wahnsinnig voll. Isak meinte, es wäre so viel los weil alle noch Weihnachtsgeschenke bräuchten und deshalb sogar am Sonntag shoppen gehen würden. Zwischen den ganzen Leuten fuhren dann auch noch Autos, Motorräder, Fahrräder und Dala dalas rum… Chaos pur…

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Kleiner Nachtrag zu dem Bild rechts. Die Frauen (und teilweise auch die Kinder) tragen wirklich alles auf dem Kopf, egal was es ist oder wie gross und schwer es ist. Bei der Grösse und dem Gewicht einiger Gegenstände fragt man sich wie sie das überhaupt auf ihren Kopf bekommen haben. Isak meinte, dass es normal wäre, die Dinge hier auf dem Markt zu kaufen, und sie dann teilweise zwei bis drei Stunden nach Hause zu tragen… ist wirklich bemerkenswert…

Wir gingen weiter zum Markt von Arusha. Hier gab es wirklich alles in allen Mengen zu kaufen. Auch hier war es wirklich sehr laut und supervoll. Alleine hätte ich mich da auf keinen Fall hingetraut, wovon mir Isak auch abgeraten hatte…

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…und immer wieder begegneten einem diese Weihnachtsbäume… war schon irgendwie merkwürdig Smiley

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Nach der kurzen Besichtigung des Independence Monumentes von Arusha…

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…fanden wir uns auf einem netten Platz zum Mittagessen ein. Auf Empfehlung von Isak probierte ich mal das Barbecue-Hähnchen… war auch sehr lecker.

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Als Isak vernommen hatte, dass es mir schmeckte, meinte er, ich könne mich doch gern mal in der Küche umsehen und dem Chefkoch sagen wie lecker das Essen war… naja, hab ich dann auch mal gemacht… ob er sich gefreut hat? ÄÄäääähhhmmm, keine Ahnung… Zwinkerndes Smiley

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Am Nachmittag waren wir dann wieder zurück im Hotel und Isak hatte seine Schuldigkeit getan. Ohne ihn hätte ich viele Orte gar nicht gesehen, bzw. hätte wohl viel mehr Geld ausgeben müssen um dort hinzukommen. In den zwei Tagen mit ihm on Tour habe ich keinen anderen Touristen gesehen und viel über die Kultur und das Leben der Menschen in Tansania erfahren. Asante Isak (bedankt Zwinkerndes Smiley)!!!

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Um 18 Uhr lernte ich dann meine Gruppe für die Serengeti-Tour kennen… zumindest teilweise. Madafaa (er schreibt sich mit zwei “A`s” habe ich heute erfahren) kannte ich ja schon. Insgesamt sind wir zu acht, drei Pärchen, eine Deutsche und ich. Ein Paar ist aus New York, eins aus Australien und das kanadische Pärchen wird dann morgen früh zu uns stossen. Alle sind sehr nett… ich werde sicherlich bei Gelegenheit noch mehr über die einzelnen Personen erzählen… Madafaa stellte uns die Tour im Detail vor. Klingt wirklich alles sehr interessant. Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächsten Tage. Und so wie ich das mitbekommen habe, ist auch die WLAN-Versorgung gar nicht so schlecht wie gedacht. Auf jeden Fall sollte ich morgen Abend nochmal posten können Smiley

Nach dem einstündigen Meeting besuchten wir noch ein nettes Restaurant in Arusha, das uns Madafaa empfahl. Da war direkt mal ein Burger fällig Smiley

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Von links nach rechts: Ines (aus Frankfurt), Karen (aus New York), ihr Mann Michael (logischerweise auch aus New York), Emy (aus Australien), Lockey (ihr Mann, quasi auch aus Australien), Madafaa (unser Guide)

Gerade sitzen wir noch bei einem gemütlichen Getränk an der Bar, aber gleich gehts schlafen, denn morgen gehts früh los in die Serengeti… Ich bin gespannt Smiley