Dienstag, 24.12.: Sooooo, ich sitze gerade irgendwo in der Serengeti in einem Zelt und lasse den heiligen Abend mal ganz entspannt mit einem Blogeintrag ausklingen. War wieder ein ziemlich vollgepackter Tag heute… es gibt viel zu schreiben…
Der Tag heute begann mit einem tollen Ausblick aus meinem “Luxuszelt” am Manyara lake, und der Gewissheit, dass ich die Nacht wohl doch nicht ganz allein verbracht habe, denn ein kleiner Gecko hatte sich in mein Badezimmer verirrt…
Ich habe trotzdem hervorragend genächtigt und kam (auch wegen dem Moskitonetz) ohne grosse Stiche durch die Nacht. Nach dem Packen und dem Frühstück in unserem schönen “Luxuscamp” gab es noch ein kurzes Briefing von Madaffa zum heutigen Tag…
Als erstes stand heute der Besuch eines nahegelegenen Massaidorfes auf dem Programm. Wir fuhren etwa 15 Minuten, dann wurden wir bereits beim Aussteigen sehr freundlichen vom Sohn des Stammesführers empfangen.
Zur Begrüssung wurde ein Tanz aufgeführt, bei dem natürlich auch die heutigen Besucher mitmachen “durften”. Wir Männer mussten im Takt springen (Die Massai machen das um ihre Stärke zu beweisen. Je höher man springt um so kräftiger und fitter ist man), die Mädels durften tanzen…
Danach wurden wir von Emanuel (so der Name des Sohnes des Stammesführer) durch das Dorf geführt. Er zeigte uns wie die Massai wohnen, leben und wie sie ihre Kultur über all die Jahre bewahren konnten. Er beantwortete geduldig jede Frage… War wirklich hochinteressant zu erfahren!
Bevor wir das Dorf verliessen wurde noch gezeigt, wie die Massai Feuer machen… selbstverständlich ohne Streichhölzer oder Feuerzeug…
Nach einem schnellen Gruppenfoto und der Verabschiedung…
…hiess unser nächstes Ziel “Ngorongoro”-Krater. Nach etwa einer Stunde Fahrzeit erreichten wir den Eingang des Nationalparks. Da Madafaa natürlich wieder über alles bestens bescheid wusste gab er uns kurze aber sehr fachkundige Informationen über der Krater…
Der “Ngorongoro”-Krater entstand vor etwa 2,5 Millionen Jahren aus einem Vulkanausbruch. Heute hat er einen Durchmesser von etwa 20km und beherbergt über 30000 Tiere. Von einem nahe gelegenen Aussichtspunkt konnten wir uns kurze Zeit später einen eigenen Eindruck verschaffen…
Die Besichtigung des Kraters inkl. Tierwelt steht für übermorgen auf dem Programm. Ich bin gespannt…
Unsere Mittagspause machten wir auf einem netten Picknickplatz auf dem Weg zur Serengeti. Und natürlich gab es mal wieder ein leckere, und prallgefüllte Lunchbox
Wir setzen unsere Tour fort und machen einen kurzen Stopp an der Olduvai-Schlucht: Hier hat der Mensch den aufrechten Gang gelernt. In der Schlucht stiessen Archäologen im 20. Jahrhundert auf menschenartige Fossilien, u.a.den etwa 1,8 Millionen Jahre alten affenähnlichen Schädel des “Australopithecus boisei”, der wegen seines massiven Unterkiefers auch Nussknackermensch genannt wird (was mein Reiseführer alles weiss ).
Nach einem kurzen Besuch des entsprechenden Museeums fuhren wir dann weiter Richtung Serengeti, welche wir dann etwa 45 Minuten später erreichten…
Die Serengeti ist etwa so gross wie Schleswig-Holstein und für ihren immensen Artenreichtum an Tieren bekannt. Da aktuell in Tansania Regenzeit herrscht präsentiert sie sich zumeist sehr grün, was bedeutet, dass es für fast alle Tiere jetzt genügend Futter gibt… Gleich zu Beginn konnten wir uns ein wahres Naturschauspiel ansehen, nämlich die Wanderung der Gnus. Jedes Jahr wandern fast 2 Millionen Gnus und etwa 0,8 Millionen Zebras in die Serengeti und später wieder heraus wenn es woanders mehr Futter gibt… wirklich sehr beeindruckend… wir waren fast eine halbe Stunde bis zum ersten Stopp in der Serengeti unterwegs und haben gefühlt wirklich jedes einzelne der 2 Millionen Gnus gesehen!!!
Leider war heute nur recht kurz Zeit um im Park nach Tieren zu suchen, doch in der Serengeti muss man glücklicherweise nicht allzu lange suchen um fündig zu werden… heute war definitiv Tag der Raubkatzen. Neben drei Gebharden und zwei Leoparden durften wir auch insgesamt acht Löwen in der Nähe unseres Landcruisers begrüssen… war sehr cool!
Auch sonst gabs schon heute (denn eigentlich ist erst morgen die grosse Serengetitour dran) einiges zu sehen:
Auf dem Weg zum Camp gaben sich dann in einem kleinen Wasserloch auch ein paar Nilpferde die Ehre… teilweise ganz schöne Brocken dabei…
Durch nicht ganz optimales Zeitmanagement kamen wir heute erst im Dunkeln gegen 19:30 Uhr in unserem Serengeti-Camp an (eigentlich darf man nur bis 18:30Uhr im Park herumfahren). Trotzdem reichte es noch für ein gemütliches Weihnachtsessen mit der Gruppe. Einige liessen dann noch den Abend am Lagerfeuer ausklingen…
Mein Zelt ist hier ist zwar nicht ganz so komfortabel wie die Lodge gestern, aber für ein Buschcamping doch ganz o.k. hab sogar n eigenes Bad… Passt also!
Morgen gehts wieder ganz früh los. Serengeti total: Ganztätig Landcruisertouren mit hoffentlich vielen Tieren… so wie mir das von Madafaa angekündigt wurde,soll morgen der beste Tag (was Tiere angeht) werden…
Ansonsten gehts mir auch gut… die Leute sind wirklich alle nett. Und dadurch, dass wir nur zu acht sind, lernt man die einzelnen Personen auch schneller kennen. Passt also soweit auch…
So, ich geh mal schlafen… war mal ein ganz anderer Heiligabend für mich… Grüsse aus der Serengeti und schöne Feiertage Euch allen (auch wenn ihr das erst übermorgen lesen werdet ).