Die Anreise

Mittwoch, 28.12.: Da sich meine Anreise über zwei Tage hinzog und (verhältnismäßig) schnell erzählt ist, habe ich beschlossen diese in einem Beitrag zusammenzufassen.  Von München aus ging es also gestern Abend zunächst Richtung Helsinki…

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…wo ich im schönen Hilton Airport Hotel einmal nächtigte.

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Bei leichtem Schneefall setzte ich am späten Vormittag meine Reise fort.

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Noch mehr Schnee und frische –11 Grad gab es dann in Kittilä, wo mein Flieger gegen 13 Uhr landete. Wie im Vorbericht geschrieben geht aktuell im nördlichen Lappland die Sonne gar nicht auf, so auch heute. Allerdings ist es nicht den ganzen Tag stockdunkel. Es ist so eine Art Dauerdämmerung, die heute bis etwa 15:30 Uhr anhielt… ab da war es dann wirklich richtig dunkel. Laut Wetterbericht soll aber so um die Jahreswende die Sonne wieder (zumindest kurz) aufgehen. Daher bitte ich auch die teilweise schlechte Qualität einiger Bilder zu entschuldigen (auch in den nächsten Tagen). Bei diesem “Licht” kann es schon mal sein, dass das eine oder andere Bild nicht ganz scharf wird (ich werde mir natürlich trotzdem die größte Mühe geben Zwinkerndes Smiley)

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Bis zur Huskyfarm waren es nun noch etwa eine Stunde mit dem öffentlichen Bus, und ein paar Minuten mit dem privaten Transfer der Farm. Der erste Eindruck von Lappland ist wirklich überwältigend (leider konnte ich aus dem Bus keine (guten) Bilder machen): Ein wahrer Wintertraum mit unendlich viel Schnee und Bäumen. Die Hotelanlagen (an denen wir vorbeifuhren) bestanden hauptsächlich aus urigen Blockhütten, die toll in die Landschaft passten… allein für diese Busfahrt hatte sich die Reise schon gelohnt. Und waren es in Afrika noch Paviane, die für einige Straßenblockaden sorgten, musste unser Fahrer heute aufpassen, dass er keine Rentiere überfuhr.

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Das “Äkäskero Huskyvillage” (Ausgangs- und Endpunkt der Huskytour) liegt auch irgendwo im Nirgendwo, und tauchte dann einfach zwischen den ganzen schneebedeckten Baumen auf.

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Neben einigen wenigen Blockhütten (es sollten nicht mehr als 5 sein) und einem Hauptgebäude finden sich auf dem großen Areal natürlich auch die Zwinger und “Freigehege” für die insgesamt 450 (!!!) Huskys, die hier leben. Etwa 300 davon sind noch “aktiv” und dürfen Schlitten ziehen. Die anderen sind entweder Welpen oder zu alt um Touren zu laufen. Letztere werden auf vielen anderen Huskyfarmen einfach eingeschläfert weil sie nicht mehr rentabel sind. In Äkäskero allerdings hält und versorgt man die Hunde lobenswerterweise bis zu ihrem Ableben. Auch wenn man sie bei diesen dunklen Bedingungen teilweise nicht sieht, so hört man sie doch von überall aus im Camp.

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Unsere Behausungen hier sind schicke und komfortable Blockhütten mit 3 Doppelzimmern und allem was man sonst so benötigt. Mein Doppelzimmer teile ich mir mit Hubertus aus Hamburg, der kurz vor dem Abendessen mit zwei Bekannten angereist war. Insgesamt sind wir 18 Personen (verteilt auf 3 Blockhütten), die dann für die Touren in 4 Gruppen aufgeteilt werden sollen.

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Um 17 Uhr wurden alle bereits anwesenden Reisenden zur Kleideranprobe bestellt. Es gab einen dicken Overall, Boots, Handschuhe und eine Fellmütze, so dass wir im Grunde nur noch die Schichten drunter benötigen.

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Zum Abendessen waren dann fast alle aus der Gruppe anwesend. Es fehlen nur noch vier Personen, die im Laufe des Abends kommen werden. Machen alle einen netten Eindruck, zumindest was ich bis jetzt sagen kann Smiley

Ich werde jetzt mal meine Sachen für die Tour packen (wir dürfen nur 6 kg pro Person mitnehmen) und dann früh schlafen gehen.

Zum Schluss vielleicht (für alle Interessierten) hier noch paar allgemeine Informationen zu dem Gebiet in dem ich mich für die nächsten Tage aufhalten werde: Lappland ist kein eigenständiges Land, oder gar ein Staat. Es bezeichnet ein geografisches Gebiet, dass sich´oberhalb des Nordpolarkreises über vier Länder (Norwegen, Finnland, Schweden und Russland) erstreckt, dabei aber auch keine festen Grenzen besitzt. Wenn Menschen über Lappland sprechen, meinen Sie zumeist aber Gegenden der drei skandinavischen Länder. Die Informationen bezüglich des Anteils von Russland an Lappland gehen teilweise auch sehr weit auseinander, weshalb ich mich im Folgenden mal auf die drei “klassischen” Länder beziehen werde. In Norwegen gehören die beiden Provinzen “Nordland” (etwa 38.000 Quadratkilometer) und “Troms/Finnmark” (etwa 75.000 Quadratkilometer) zu Lappland, in Schweden ist es “Norbottens Län” (etwa 105.000 Quadratkilometer) und in Finnland “Lapin lääni” (etwa 99.000 Quadratkilometer). Zusammen genommen entspricht das fast der Größe Deutschlands. Allerdings kommt Lappland dabei auf nicht einmal eine Million Einwohner. Am dünnsten besiedelt ist dabei das finnische “Lapin lääni”. Hier leben genau 1,8 Einwohner auf einem Quadratkilometer.

Für Touristen und Naturliebhaber ist das ganze Jahr etwas geboten. Während im Winter Skifahrer, Langläufer, Schneeschuhwanderer sowie Motorschlitten-, Rentier- oder Huskytouren-Teilnehmer auf Ihre Kosten kommen, strömen ab Mai Wanderer, Kanuten oder Angler in den Norden Skandinaviens. Mein Eindruck bisher ist wirklich super. Ich bin gespannt und freue mich auf die nächsten Tage hier Smiley 

Leider ist es höchstunwahrscheinlich, dass ich in den kommenden 4 Tagen etwas hochladen kann, da wir in Hütten ohne Strom übernachten werden. Insofern werde ich die Berichte wohl gesammelt kommenden Montag bloggen, wenn wir wieder hier im Village sind.

Erste Grüße aus Lappland  Smiley