Montag, 06.09.: Nachdem es die ganze Nacht teilweise heftig geregnet hatte gestaltete sich der morgige Blick aus dem Fenster doch erheblich freundlicher. Es war zwar immernoch sehr wolkig (es sollte auch bis in den Nachmittag hinein noch unbeständig bleiben), jedoch blieben wir von starkem Regen heute komplett verschont.
Aufgrund der langen Tour am gestrigen Tag ging es gestern schon zeitig ist Bett, weswegen wir heute Morgen wieder topfit und gut ausgeruht waren. Da der Karli nichts dem Zufall überlässt, wurde nach dem Frühstück die heutige Etappe nochmal auf der Karte besichtigt und das Equipment (dass er am Vorabend komplett auf dem Bett verteilt hatte) sorgfältig und mit System in den Rucksack gepackt.
Bevor wir loswanderten besichtigten wir noch das Heubad der Pension Arnika und machten uns dann (gegen 9:30Uhr) auf den Weg.
Unsere heutige Etappe führte uns über etwa 24km (laut Karli`s Planung) nach Frauenwald, wo unsere nächste Bleibe war.
Wie bereits oben angedeutet war das Wetter heutig Morgen noch recht unbeständig. Hier und da nieselte es leicht. Glücklicherweise konnten wir aber unsere Regenjacken heute im Rucksack lassen.
Die ersten zehn Kilometer wanderten wir fast nur durch Waldgebiete auf teilweise holprigen Untergrund. Trotzdem kamen wir recht zügig voran.
Bei Kilometer 12 sollte direkt am Rennsteig eine bewirtete Hütte auf uns warten. Ich hatte mich schon auf einen schönen warmen Kaffee gefreut, doch leider klappte die “Bewirtung” an der Strecke auch heute wieder nicht so wirklich
Natürlich waren wir auch heute wieder gut vorbereitet, und hatten genügend Essen und Getränke bei uns, so dass wir weder verdursteten, noch verhungerten
Es folgen fünf eher unspektakuläre Kilometer, da unser Wanderweg direkt an der Landstraße entlang führte.
Nach etwa vier Stunden Wanderung und 18 heute zurückgelegten Kilometern erreichten wir den ersten grössen Ort: Neustadt am Rennsteig. Ein nettes kleines Örtchen, dass vor allem durch seine zahlreichen Schieferhäuser auffiel.
In dieser “Stadt” musste es einfach irgendwo ein warmes Plätzchen und einen Kaffee geben. Voller Vorfreude folge ich meiner “arround me”-IPhone App, die mir das “Cafe Lusky” in der direkten Umgebung anzeigte. Aber es sollte wohl einfach nicht sein
Also ließen wir uns kurzerhand im Supermarkt nebendran nieder um in ausbaufähigem Ambiente einen Instantkaffee sowie ein Stück Kuchen zu geniessen.
Übrigens: Auch heute habe ich den Karli mehrfach darauf hingewiesen, dass er doch auf dem ein oder anderen Bild mal lächeln könnte… er hat sich Mühe gegeben
Nach unserer Kaffeepause hatte sich das Wetter deutlich verbessert. Die Wolken rissen öfter auf, so dass wir auch mal die Sonne zu Gesicht bekamen
Die letzten 8 Kilometer verliefen dann nochmal zum Grossteil durch den Wald und waren recht einfach zu begehen.
Am Ende waren es fast sieben Stunden, 29 km und fast 600 Höhenmeter, die wir zurückgelegt hatten. Trotz der grösseren Distanz und längeren Dauer fühlten wir uns heute besser und nicht ganz so platt. Ist das ein Lächeln vom Karli, dass ich da auf dem “Finisher-Bild” sehe?
Unser “Waldhotel” erinnerte irgendwie noch sehr stark an ein Hotel aus der ehemaligen DDR. Alles einfach und funktionell eingerichtet, aber gemütlich konnte man das nicht nennen. Immerhin hatte ich einen eigenen Bungalow mit 4 Zimmern für mich alleine. Der Karli nächtigte in einem Einzelzimmer im Hotel.
Das Abendessen gestalteten wir heute mal ganz zünftig thüringisch. Beim Karli gabs “Rostbrädle” (oder so ähnlich) und für mich einen Wildschweinbraten mit Semmelknödel. Alles war wirklich sehr, sehr lecker.
Morgen steht dann die dritte Etappe nach Oberhof an. Zwar sollten wir morgen nicht ganz so weit von der Distanz her laufen, dafür wird es aber deutlich mehr hoch und runter gehen. Nach etwa zwei Drittel passieren wir dann die höchste Erhebung des Thüringer Waldes, den großen Beerberg (984m). Wir sind weiterhin guter Dinge und top-motiviert!
Gut Runst