Donnerstag, 29.12.: Der Tag begann mit einem guten Frühstück, dass wir uns selber in unseren Blockhütten zubereiteten. Natürlich war es zu diesem Zeitpunkt (etwa 8 Uhr morgens) noch stockdunkel. Danach traf man letzte Vorbereitungen und legte die Ausrüstung an, die uns heute treue Dienste leisten sollte (auch wenn es gar nicht zu kalt war).
Um 9 Uhr stand dann unsere Tourleiterin Kyra (aus Deutschland) vor der Tür um uns abzuholen. Wie bereits gestern geschrieben, wurden wir in 4 Gruppen aufgeteilt. Mit mir unterwegs werden in den nächsten Tagen Olga, Evi, Katrin, Kim und eben Kyra sein.
Nach einer kurzen Begrüßung wurden wir unseren Huskyteams zugeteilt. Hier also meine Crew für die nächsten 5 Tage (Bild oben rechts): Essia (vorne links), Chena (vorne rechts), Panda (hinten links) und Bluna (hinten rechts). Bei allen Tieren handelt es sich um Alaskian Huskys.
Nun bin ich ja sicherlich nicht der allergrößte Hundeliebhaber, aber in die Tiere muss man sich einfach sofort verlieben (ich glaube, so ist es allen aus der Gruppe gegangen). Wir hatten (zum Glück) ausreichend Zeit um die Hunde kurze kennenzulernen. Zumindest meine vier waren von Anfang an superlieb und (so zumindest hatte ich das Gefühl) wollten mich auch kennenlernen… tolle Tiere!
Kyra lebt seit zwei Jahren im Husky Village und kennt sich wirklich gut aus. Sie zeigte uns wie wir die Hunde einspannen müssen, wie der Schlitten zu steuern ist, und vieles mehr… Klang alles plausibel, und auch für mich als Einsteiger absolut verständlich und umsetzbar.
Vor allem vor dem Start machten die Tiere dann ordentlich Alarm. Allgemein spürt man zu jeder Zeit, dass die Hunde einfach nur laufen wollen…
Zum “Eingewöhnen” stand für heute eine Tour mit etwa 30km auf dem Programm. Inzwischen war es auch einigermaßen hell. Leider blieb es den ganzen Tag heute ziemlich diesig und klarte nie wirklich auf…
Erster Eindruck: Unglaublich, was die Hunde leisten: Grob geschätzt hatten Sie etwa 130-150kg (den Schlitten, mein Gepäck, unsere Essensbox und mich) zu ziehen, und das hoch und runter, teilweise auch durch den Tiefschnee… Nur an ganz steilen Abschnitten und im ganz tiefen Schnee musste ich mithelfen. Wenn dies vorkam drehten sich die Huskys teilweise zu mir um, um zu signalisieren, dass ich doch jetzt auch mal was tun könnte. Ansonsten hat man als “Pilot” eigentlich ein ganz gutes Leben. Ein bisschen in die Kurve lehnen, wenn nötig bremsen und (wie beschrieben) hier und da mal ein wenig anschieben…
Wir machten nicht viele Pausen um die Hunde nicht zu sehr zu stressen, was allerdings von selbst immer passierte, wenn wir mal länger standen. Dann hörte man nach kurzer Zeit alle Hunde ohne Pause bellen. Dazu signalisieren die Hunde durch ständiges Ziehen, dass sie gerne JETZT weiterlaufen wollen. Da musste ich die Bremse schon ziemlich ordentlich gedrückt halten.
Neben den Tieren ist natürlich auch die tolle Atmosphäre Lapplands sehenswert. Kann man sich eigentlich nicht oft genug ansehen, diese traumhafte Winterlandschaft, und das bei einer andauernden Ruhe (wenn nicht gerade die Hunde bellen ). An Ende überquerten wir noch einen (natürlich zugefrorenen) See. Hier mussten wir aufgrund des tiefen Schnees und ein wenig Wasser auf dem Eis ein bisschen mehr mithelfen.
Wie auf den Bildern zu sehen war es schon wieder ein ziemlich düster, als wir unsere Hütte für die Übernachtung erreichten. Zunächst mussten wir uns aber um unser Team kümmern. Ausspannen, ausgiebige Kuscheleinheit, an der Kette befestigen und einen Nachmittagssnack anreichen, den sich die Hunde wahrhaft verdient hatten. Wirklich unglaublich was die laufen können…
Die kleine und gemütliche Kusi-Hütte verfügt weder über Strom, noch fließend Wasser. Nachdem wir uns kurz eingerichtet hatten, bekam jeder noch eine Aufgabe zugeteilt: Kochen, Feuer machen, das tiefgefrorene Fleisch für die Hunde zerkleinern oder (wie in meinem Fall) alle wichtigen Wege vom Schnee befreien.
Insgesamt 4 Mahlzeiten bekommen die Huskys wenn sie auf Tour sind. Alles wird tiefgefroren kleingehackt, dann mit heissem Wasser aufgetaut und mit ein paar kleinen Zutaten vermischt. Guten Apo!
Unser Abendessen (Steaks) war nicht weniger lecker (vermute ich zumindest). Der Tag endete mit einem entspannten Saunagang in der hütteneigenen Holzsauna. Die war ein wenig in die Jahre gekommen, erfüllte aber noch vollkommen ihren Zweck
Ein sehr, sehr schöner Tag war das heute… wir alle freuen uns schon auf Teil zwei der Hüttentour