Mongolei, die Zusammenfassung

Samstag, 31.05. Natürlich gibt es auch zu der vergangenen Reise eine kurze Zusammenfassung und ein “Best of” meiner Urlaubsbilder. Also, die Mongolei ist sicherlich (noch) kein Ziel für jedermann. Wer in seinem Urlaub einen gewissen Standard oder Komfort erwartet, der sollte besser woanders hinreisen. Das fängt natürlich schon mit den Unterkünften an. Vernünftige Hotels gibt es nur in Ulan-Bator. Bei Rundreisen muss man zwingend in Zelten oder Jurten übernachten. Auch wenn einige dieser Jurtencamps bereits ziemlich kommerzialisiert wurden, ist es trotzdem eine andere Art der Übernachtung. Da kann es schonmal sein, dass es nur begrenzt Strom oder kein warmes Wasser gibt. Toiletten und Duschen gibt es nicht für jede Jurte, sondern für alle gesammelt. Anstatt einer Matratze schläft man auf einer einfachen Unterlage. Und wenn nachts mal ein Tierchen durch die Jurte läuft, dann ist das auch nichts ungewöhnliches. Einfach fest in seine Bettdecken oder den Schlafsack einkuscheln, denn das muss man sowieso wenn keine Heizung vorhanden ist.

Allgemein ist auf dem Land die ganze Infrastruktur noch total unterentwickelt. Für die Fahrten sollte man auf jeden Fall eine Allradfahrzeug haben, und genug Zeit einplanen, denn die Straßen (egal ob asphaltiert oder nicht) sind löchrig und holprig ohne Ende. Zum Essen habe ich ja bereits einiges geschrieben. Für Vegetarier ist die Mongolei wohl eher nix. Es gibt Fleisch, und vor allem das, was auf den Weiden so rumläuft. Meistens wird dies ziemlich fettig gegart oder gekocht, und dann auch so serviert. Wer sein Essen gerne würzig möchte, sollte die entsprechenden Gewürze selber mitbringen. Getrunken wird gerne ein salziger Milchtee oder Airag, die bereits beschriebene fermentierte Kamelmilch.

Wer diese Dinge vorab berücksichtigt und entsprechend vorbereitet ist, kann in der Mongolei aber eine tolle Zeit haben. Aber ganz ehrlich: 5-Sterne-Hotels, Champagner-Frühstücke und Luxuskarossen würden hierher auch überhaupt nicht passen (obwohl das wahrscheinlich irgendwann auch kommen wird).

Ich habe die Mongolei so erlebt, wie ich sie mir vorher vorgestellt hatte. Einzigartig, vielfältig (landschaftlich und klimatisch), gastfreundlich und entschleunigend. Die Lebensweise der Nomaden hat mich sehr beeindruckt. Fernab jeglicher Zivilisation leben so heute noch über eine Million Mongolen gemeinsam mit ihren Schafen, Rindern, Ziegen und Pferden. Dabei begegnen Sie Fremden steht freundlich, bescheiden und hilfsbereit. Die unglaubliche Weite des Landes ist ebenso etwas, dass mir nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird. Wir haben mal die Gastmutter bei unserem Homestay bei gefragt, ob es irgendwelche Regeln gibt, wo Sie denn ihre Jurte aufbauen können, und wo nicht. Da lachte Sie nur uns sagte: Hier ist mehr als genug Platz für alle.

Über unsere Reiseleiterin Sena kann ich auch nur Gutes berichten: Immer freundlich, stets erreichbar, gut organisiert und total kompetent. Auch die Gruppe hat gut gepasst und harmoniert. Auffällig war, dass alle Mitreisenden schon gut rumgekommen und reiseerfahren waren. Offensichtlich ist die Mongolei eher kein Ziel für “Reiseneulinge”. Aus den oben genannten Gründen kann ich das gut nachvollziehen.

Und nun noch meine Foto-Highlights der Tour:

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Vielen Dank mal wieder an alle Leser fürs Mitreisen. Ich freue mich schon auf den nächsten Blog.

Letzte Grüße aus der Mongolei vom Bloginhaber Volker Smile

Tag 13: Zurück nach Ulan-Bator

Freitag, 30.05.: Heute ging es also wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Reise, nach Ulan-Bator. Das waren dann auch die letzten 80 km mit unseren Fahrern Taiwan, Tuksu und Baysaa. Insgesamt sind wir mit den dreien über 2.200km in den letzten beiden Wochen gefahren. Klingt erstmal nicht viel, aber ich habe ja bereits von den löchrigen Straßen und unbefestigten Wegen berichtet. Wenn man dies noch zusätzlich betrachtet, war das schon eine ordentliche Fahrerei für uns alle.

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Auch die 80km mit nach Ulan-Bator klangen zunächst einmal nach einer entspannten 90min-Fahrt. Doch dieses mal war nicht die Beschaffenheit der Straße, sondern der Stadtverkehr im Zentrum das Problem. Gingen die ersten 60km noch recht fix, benötigten wir für die letzten 20km fast 2 Stunden!!! Unglaublich, was sich da durch die Straßen geschoben hat!

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Nachdem wir kurz unser Gepäck abgelegt hatten, ging es gleich weiter mit dem Mittagsessen im vierten Geschoß dieses Shopping-Centers (Bild links).

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Obwohl die Speisekarte dieses mongolischen Restaurants auch wieder sehr viele Hammelgerichte anbot, zog ich doch lieber wieder das gute Rindfleisch vor.

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Auf den nächsten Programmpunkt hatte ich mich schon sehr gefreut. In dieser Arena sollte am Nachmittag ein recht großes Sportevent stattfinden. Wie in einem meiner ersten Posts hier beschrieben, ist Ringen eine der Nationalsportarten des Landes. Doch leider wurde das für heute geplante Ringerturnier verschoben. Blöd für uns. Das hätte ich mir wirklich gerne angesehen.

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Die neue gewonnene Freizeit nutzen wir, um noch ein wenig durch die Stadt zu bummeln. Ziemlich bekannt ist z.B. der “State Department Store”, das älteste Kaufhaus der Stadt (über 100 Jahre alt). Von innen ist es aber (leider) nur eine riesige, moderne Shopping Mall.

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Ganz in der Nähe des Stores schaute ich mir noch das 2008 erbaute Beatles-Denkmal an, das auf dem gleichnamigen Platz errichtet wurde. Es wurde erschaffen, um die Rolle westlicher Popmusik (insbesondere die der Beatles) bei der Demokratisierung der Mongolei zu würdigen. Während der sozialistischen Ära waren westliche Musikstile grundsätzlich verboten, doch Jugendliche trafen sich oft heimlich (vor allem auf diesem Platz) um Lieder von Bands wie den Beatles zu hören. Diese “musikalische Rebellion” trug zur sogenannten “Rock and Roll Communist Revolution” bei, die den Weg zur Demokratie ebnete.

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Am Nachmittag war dann unser Zimmer für die letzte Nacht bezugsfertig. Schaut nach einem Upgrade im 11. Stockwerk aus Winking smile. Somit konnte man zumindest mal über die Baustelle vor dem Hotel hinwegschauen. Die Häuser gegenüber sind aber auch kein wirkliches Highlight.

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Am Abend hatten wir noch die Möglichkeit einer mongolischen Kulturshow zuzusehen. Die entsprechende Örtlichkeit hierfür lag im Vergnügungspark keine 500m von unserem Hotel entfernt. So etwas würde es bei uns auch nicht geben: So ein Park mit Riesenrad, Achterbahn, Wasserrutsche usw. mitten in der Stadt.

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Zur Show waren außer Roy und mir noch Danita und Sophie gekommen. Alle anderen waren entweder im Theater oder ruhten sich aus.

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An die Show hatten wir keine großen Erwartungen, da auch die Räumlichkeit nicht besonders professionell aussah. Es war einfach eine leergeräumte Bar oder Kneipe, in die man ein paar Stühle gestellt hat. Mehr als 50 Gäste sollten auch nicht da gewesen sein (damit war der Raum aber schon voll). Dafür wurden wir aber wirklich super unterhalten. Die etwa 70-minütige Aufführung umfasste viele mongolische Tänze, Gesang, musikalische Darbietungen mit einheimischen Instrumenten, Akrobatik und den für die Mongolei so typischen Kehlkopfgesang, der dem Sänger ermöglicht ganz tief zu singen, aber auch eine Art metallische oder pfeifende Geräusche zu erzeugen. Ist schwer zu beschreiben, muss man wohl hören. Klang aber sehr interessant.

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Alle Darbietungen waren super einstudiert und wurden sehr professionell dargeboten. Dazu trugen alle Protagonisten sehr schöne und farbefrohe Kostüme. Wir haben uns keine Minute gelangweilt.

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Zwischenzeitlich stand mal ein “Orchester” mit über 10 Personen auf der Bühne und hat auf eigenen Instrumenten bekannte Werke gespielt (z.B. den Radetzky-Marsch). War toll anzusehen und zu hören!

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Zum letzten Abendessen sind Roy und ich dann zu unserem Koreaner im Hotel gegangen. Wir wählten Spicy Chicken, was aber gar nicht soooo scharf war.

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Morgen früh geht`s für mich dann also wieder nach Deutschland zurück… War eine sehr spannende, interessante und schöne Zeit, die mir bestimmt noch eine Weile in Erinnerung bleiben wird.

Die Zusammenfassung und die Bilder-Highlights gibt es hier selbstverständlich in Kürze.

Tag 12: Hustain Nationalpark

Donnerstag, 29.05.: Heute Nacht ist es wieder ganz schön frisch geworden. Da half auch das Anheizen unseres kleinen Ofens um 22 Uhr nichts, der natürlich irgendwann in der Nacht wieder abgekühlt war. Trotzdem habe ich eigentlich ganz gut geschlafen.

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Heute wurden mal wieder die Autos bzw. die Insassen durchgemischt. Ich bin für den Rest des Trips wieder in Auto Nr. 3 bei Taiwan. Mit mir fahren nun die beiden John`s, Kostya und Julia bis nach Ulan-Bator.

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Die 260km auf der Straße gingen heute relativ fix rum, denn die zumeist asphaltierten Straßen waren sogar in einem einigermaßen gutem Zustand, was wir gar nicht mehr gewohnt waren.

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Zu ersten mal wurden heute mal weidende Schweine gesichtet. Ist wohl auch eher die Seltenheit hier.

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Die Besitzer der Herden treiben Ihre Tiere meistens mit dem Motorrad zusammen oder (bei nicht so vielen Tieren und kurzen Distanzen) zu Fuß. Nur noch selten sieht man sie auf dem Pferd, was früher die Regel war.

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Geier, Adler und Falken sieht man hier so oft wie Spatzen in Deutschland. Kaum ist irgendwo ein Kadaver eines verendeten Tieres zu sehen, sind ruck zuck auch gleich eine Menge Geier zur Stelle.

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An einer Raststätte irgendwo im Nichts durften wir heute ein Wunschgericht aus der Speisekarte wählen. Leider gab es kein Hammelfleisch Smile with tongue out, daher musste Hähnchen süss-sauer herhalten.

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Gegen 14 Uhr waren wir dann schon in unserem heutigen Camp nahe des Hustain-Nationalparks abgekommen. Da hatte sich der gute Taiwan auf jeden Fall eine kurze Pause verdient.

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Da wir bis zum nächsten Programmpunkt noch ein wenig Zeit hatten, startete ich mal wieder zu einem kleinen Lauf. Außer den bekannten Tieren gab es aber in der Umgebung nicht viel mehr zu sehen.

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Ein paar Sanddünen gab es auch, allerdings waren die wohl eher nicht mit denen in der Gobi zu vergleichen.

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Am späten Nachmittag besuchten wir dann den Nationalpark, der vor allem für seine vielfältige Tierwelt bekannt ist. Auf den 50.000 Hektar Fläche finden sich zudem über 500 Pflanzenarten.

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Das eigentliche Highlight des Hustain Nationalparks sind allerdings die Przewalski Pferde, die einzige wirkliche Wildpferdeart der Welt. Eigentlich leben diese auf den Anhöhen des Parks. Am Nachmittag bzw. frühen Abend kommen sie aber zum Trinken ins Tal hinunter.

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Mit einer Schulterhöhe von etwa 1,40m sind die meist beige-braun-farbenen Wildpferde eher klein geraten. Dazu erkennt man sie leicht an ihrem hellen Maul, den dunkelbraunen bis schwarzen Beinen und der kurzen Bürstenmähne. Von domestizierten Pferden unterscheiden weiterhin Sie sich dadurch, dass Sie anstatt 64 sogar 66 Chromosomen haben.

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In der Wildnis waren die Pferde sogar bereits ausgestorben, bis 1992 wieder insgesamt 14 Tiere ausgewildert wurden. Inzwischen hat sich der Bestand im Hustain Nationalpark wieder auf über 400 Exemplare erholt. Die Wildpferde treten meistens in Gruppen von bis zu 10 Tieren auf, wovon ein Leithengst einen “Harem” bis zu acht Stuten im Schlepptau hat. Andere Hengste werden nur dann geduldet wenn sie noch jung sind, und daher keine Gefahr für den Leithengst darstellen. Kämpfe um die Position des stärksten Hengstes in der Gruppe enden nicht selten tödlich. Bei den Gruppen, die wir heute beobachteten verlief aber alles friedlich Smile

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Der mongolische Squirrel erinnert sehr an ein Murmeltier. Von denen wimmelte es im Park ohne Ende. Wir hatten das Glück zwei Exemplare beim Kampf beobachten zu dürfen.

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Morgen geht`s schon wieder zurück nach Ulan-Bator. Da ist aber noch einiges geplant Smile

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Ich werde mich jetzt mal zur letzten Nacht in der Jurte zurückziehen. Bis morgen dann Winking smile

Tag 11: Kharkhorin

Mittwoch, 28.05.: Eigentlich habe ich vor der Reise gedacht, dass die beiden Nächte im Zelt die schlimmsten werden, aber es waren bisher die schönsten. Allein schon das morgendliche Aufwachen im Grünen mit dem schönen Blick aus dem Zelt heraus haben das ein bisschen unkomfortable Liegen vergessen lassen.

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Da ich recht früh wach war, reichte die Zeit noch für einen kurzen Spaziergang.

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Nach dem Frühstück hieß es dann Abschied nehmen von unserer Gastfamilie. Wir alle hatten eine tolle Zeit hier. Die Einblicke, die wir in das Leben der Nomaden erhalten durften, werden sicherlich unvergesslich bleiben.

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Unser heutiges Tagesziel (die Stadt Kharkhorin) lag nur etwa 30km entfernt. Nach den beiden Campingnächten warteten heute wieder Jurten auf uns.

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Zum Mittag gab es im Camp heute sehr leckeres Rindfleisch.

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Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Erkundung der Stadt. Im Kahrkhorin-Museum konnte man alles über die Geschichte der früheren Hauptstadt der Mongolei erfahren. Neben einem großen Modell der Stadt aus dem 13. Jahrhundert, fanden sich auch viele historische Ausgrabungen, sowie Informationen zum Leben von Dschingis Khan in der Ausstellung.

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Unsere nächste Anlaufstelle war dann das beeindruckende “Erdenezuu”-Kloster. Umgeben von großen Mauern mit über 50 Türmen haben zur “Blütezeit” hier über 10.000 Mönche gelebt. Das ab 1586 erbaute Kloster wurde im Laufe der Zeit einige Male beschädigt bzw. fast zerstört. Während der Restaurierung zwischen 1796 und 1813 wurden weitere Türme hinzugefügt und das Kloster weitestgehend in den heutigen (sehr schönen) Zustand versetzt.

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Das einzige Bauwerk im tibetischen Stil ist der 1780 erbaute “Lavran”-Tempel (Bild rechts). Direkt daneben (wie hier im Blog) wurde 1799 eine 10m hohe Stupa (ebenso im tibetischen Stil erbaut).

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Zum Abschluss unserer “Citytour” besuchten wir diese drei, auf einer kleinen Anhöhe gelegenen, riesigen Tafeln, die (ähnlich einer Landkarte) die Entwicklung des mongolischen Reichs zeigen. Heutzutage müssen sich die Mongolen zum Glück keine Sorgen machen in einen Krieg verwickelt zu werden (zumindest aktuell nicht). Mit den beiden Nachbarn (Russland und China) pflegt man grundsätzlich gute Beziehungen, so dass man auch dem Thema Verteidigung keine große Aufmerksamkeit widmet. Der jährlichen Ausgaben hierfür belaufen sich auf entspannte 83 Millionen Euro. Ein Witz, wenn man bedenkt über welche Summen da gerade in Deutschland gesprochen wird.

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Von der Anhöhe aus hatte man auch einen schönen Ausblick auf die Stadt (etwa 8.000 Einwohner) und das grüne Tal des Orkhon-Flusses.

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Zum Abendessen im Camp wurde heute durchaus leckere Hähnchenbrust serviert. Natürlich mal wieder ungewürzt, aber das sind wir ja schon gewöhnt.

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Morgen fahren wir dann weiter Richtung Norden zum “Khustai”-Nationalpark. Dort soll es noch sehr viele echte Wildpferde geben. Ich freu mich drauf.

Bis morgen dann Smile

Tag 10: Nomadic Life Teil 2

Dienstag, 27.05.: Kurzer Nachtrag von gestern: Eigentlich lag ich schon fast im Bett, da ereilte mich um 22:30 Uhr die Nachricht, dass noch ein Lagerfeuer angezündet werden soll. Dazu gab es (natürlich nicht für mich) ein buntes Angebot an alkoholischen Getränken. Wie ich heute Morgen erfuhr (ich bin gegen 0:30 Uhr ins Bett) wurde später noch recht ausgelassen bis zwei Uhr getanzt.

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Doch nun zum heutigen Tag, der zunächst zwar sonnig, aber auch ziemlich windig daherkam.

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Nach dem Frühstück hatten wir ein bisschen Freizeit, die einige von uns nutzen um wieder ein paar Schritte zu gehen. Dieses mal war unser Ziel der Berg auf der anderen Seite des Tals. Leider zog es im Laufe des Vormittages immer weiter zu, und auch der heftige Wind wollte nicht nachlassen.

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Es ist wirklich unbeschreiblich mit welcher Ruhe und Entspannung hier alles abläuft. Wer hierher kommt, muss danach einfach entspannt sein!

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Oben angekommen war die Sicht aufgrund der fehlenden Sonne leider nicht ganz so schön wie gestern.

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Am Mittag waren wir dann ins Zelt unserer Gastmutter eingeladen. Aus der gestern gewonnenen Milch hatte Sie bereits Butter hergestellt.

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Für den Joghurt erhitzte Sie die restliche Mich einmal sehr stark, so dass die Masse unter ständigem Rühren immer fester wurde.

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Definitiv am aufwändigsten war die Herstellung von Käse. Hier wird die Milch sehr lange gekocht, dann Joghurt hinzugefügt und kräftig gerührt (was eine Weile gedauert hat). Wenn die Masse eine gewisse Festigkeit angekommen hat, wird diese in ein Tuch gewickelt und anschließend die restliche Feuchtigkeit herausgepresst. Wir durften bei jedem “Schritt” zwischendurch mal probieren.

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Zum Mittag gab es heute ein mongolisches Barbecue. Das arme Schaf von gestern wurde zwischenzeitlich komplett ins eine Einzelteile zerlegt, und zusammen mit Kartoffeln und Karotten für zwei Stunden in einem Topf über dem Ofen gegart. Zusätzlich zu den essbaren Zutaten wurden noch Steine hinzugefügt, die während des Garens die Temperatur im Topf gleichmäßig hoch hielten. Trotzdem bleibe ich dabei: Das Hammelfleisch und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Es ist einfach zäh, fettig und schmeckt mir so gar nicht.

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Wie uns Sena nach dem Essen demonstrierte, eignen sich die Jurten auch sehr gut als Partylocation. Wenn es draußen kalt ist oder schneit, können 20-30 Personen drinnen gut feiern. Dabei nutzen die Mongolen gerne auch Alltagsbewegungen wie Haare kämmen, ein Pferd reiten oder sich im Spiegel anschauen als “Dancemoves”. Irgendwie lustig Smile

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Den freien Nachmittag nutzten die meisten von uns um sich ein bisschen auszuruhen. Einige gingen auch ein bisschen spazieren.

Zum Abendessen gab es heute mal eine vegetarische (!!!) Nudelsuppe und Reis mit Gemüse und Schwein.

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Am Abend mussten wir dann nochmal ran, und die Schafe und Ziegen zurück zum Camp bringen. Auch heute wurde wieder ein Tier erfolgreich gejagt… aber glücklicherweise nicht geschlachtet. Die Ziege (siehe Bild unten) verlor ihr Junges leider durch einen Geierangriff. Da sie trotzdem aber noch Milch produziert wird sie regelmäßig gemolken.

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Später am Abend durften wir dann die am Mittag hergestellten Produkte testen. Der Käse hatte den recht neutralen Geschmack eines Mozarellas, war aber deutlich fester.

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Der Joghurt hat geschmeckt wie aus dem Laden…

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Es waren wirklich zwei sehr schöne, entspannte aber auch lehrreiche Tage bei der Nomandenfamilie für uns. Und unsere Gasteltern haben sich einfach toll um uns gekümmert.

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Morgen geht`s dann schon weiter. Aber zunächst freue ich mich auf eine schöne Dusche im nächsten Camp Smile

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Gute Nacht und bis morgen!

Tag 9: Zu Gast bei den Nomaden

Montag, 26.05.: Gut geschlafen haben wir heute in unserem Luxus-Jurtencamp. Passend dazu lachte natürlich auch wieder die Sonne.

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Das Frühstück glich (der Unterkunft angemessen) eher einen 5-Sterne-Restaurant. Das haben wir natürlich gerne mitgenommen.

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Die Packsituation unserer Allradfahrzeuge war in den letzten Tagen ohnehin schon kritisch. Nun musste noch irgendwo das Essen für die nächsten beiden Tage verstaut werden. Da wurde ordentlich gedrückt und gequetscht. Was nicht mehr passte, musste dann im Innenraum mitfahren.

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Relativ schnell verließen wir dann die Wüste, denn es wurde wieder grüner, und die Anzahl an Weidetieren erhöhte sich schnell.

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Nach kurzer Zeit durchquerten wir ein Gebiet, in dem sich viele Greifvögel aufhielten. Neben Adlern und Geiern konnte man auch gut das Nationaltier der Mongolei sichten, den Falken. Hier bitte ich wieder die schlechte Bildqualität zu entschuldigen, aber heute saß ich leider wieder auf einem der hinteren Sitze Sad smile

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Da kein Restaurant auf unserem Weg lag, nahmen wir unser Mittagessen mitten im Grünen ein.

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Bereits am frühen Nachmittag kamen wir dann bei unserer Gastfamilie für die nächsten Tage an. Die beiden sind super drauf und schon über 30 Jahre verheiratet. Man merkt ihnen auch an, dass sie schon einige Male Touristen wie uns Unterschlupf gewährt haben. Natürlich wurden wir wieder mit kulinarischen “Köstlichkeiten” begrüßt Winking smile

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Dann hieß es für uns alle erst einmal die Übernachtungsmöglichkeit aufzubauen. Vom Equipment her hat sich da doch einiges in den letzten Jahren getan. Das habe (sogar) ich recht zackig hingekriegt.

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Den Nachmittag hatten wir dann zur freien Verfügung. Daher sind einige von uns noch auf den gegenüberliegenden Berg gewandert. Unser “Gastvater” hat derweil schonmal die Kälber zusammengetrieben. Natürlich können sich diese auch hier komplett frei bewegen, und daher schonmal ein paar Meter weggelaufen sein.

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Das Aufstieg ging recht fix…

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…und oben hatte man eine tolle Aussicht über das komplette Tal. Leider kann ich hier nur Bilder und Text posten, aber keine Geräusche… und selbst wenn, dann würdet Ihr jetzt nix als Ruhe hören. Genauso hatte ich mir die Mongolei vorgestellt.

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Vor dem Abendessen warteten noch ein paar Aufgaben auf uns:

1. Die Kühe zusammentreiben und Richtung Camp zu bringen.

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2. Kühe melken! Jeder durfte mal ran. Nach zwei, drei Anläufen ging das eigentlich ganz gut.

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3. Schafe zusammentreiben und zum Camp zurückführen.

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Vor der letzten Aufgabe wurde Nudelsuppe mit Rindfleisch serviert. Natürlich wieder ziemlich ungewürzt, aber da können wir inzwischen ganz gut nachhelfen.

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Obwohl es um uns rum heute ganz schön gedonnert hat, blieb es so gut wie trocken.

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4. (und letzte Aufgabe) Das markierte Schaf aus der Herde isolieren und fangen. Hat ein bisschen gedauert, denn die sind flinker als man denkt. Das unglückliche Tier (siehe Bild unten) wurde direkt geschlachtet und morgen für uns zubereitet. Bei Schlachten habe ich selbstverständlich nicht zu geschaut. Wie ich aber mitbekommen habe, wird dem Tier mit einem gezielten Griff die Schlagader abgedrückt, so dass es sofort die Bewusstlosigkeit verliert und somit nicht leiden muss. Das hat mich dann ein wenig beruhigt… und wenn ich außerdem bedenke wie gut es den Tieren hier bis zu ihrem Ableben geht, dann ist das schon in Ordnung.

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Um meinen heutigen Blogeintrag zu schreiben, habe ich mir mal ein schönes, sonniges Plätzchen vor meinem Zelt gesucht. Es gibt schlechtere Orte um zum “arbeiten”, oder?  Winking smile

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So, jetzt schau ich mal wie die erste Nacht im Zelt wird… ich werden berichten Smile Gute Nacht!

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Tag 8: Der letzte Tag in der Wüste Gobi

Sonntag, 25.05.: Zur Mitte unserer Reise hat uns der Sommer so richtig eingeholt. Sogar morgens um sieben Uhr war es schon richtig warm… und es soll ja bis zum Ende der Tour noch deutlich wärmer werden.

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Die Hauptreisezeit für die Mongolei ist in der Regel zwischen Juni und August, daher sind wir gerade noch in der Nebensaison unterwegs. Gut für uns, denn wir treffen nur vereinzelt auf andere Touristen. Gestern war mal eine Gruppe dabei. Ansonsten sind wir bisher in den Camps fast immer allein gewesen. Dass sich das bald ändern wird, konnten wir heute Morgen sehen. Denn man war gerade dabei den Platz um einige Jurten zu erweitern.

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Unser letzter Tag in der Wüste Gobi startete nicht einer kurzen Fahrt zu einem benachbarten Wald. Wir (Mitteleuropäer) würden eher sagen, dass es sich dabei um eine Wüste mit ein paar Pflanzen gehandelt hat, aber für die Gobi, war das gewiss schon ein Wald. Nach einer kurzen Erklärung von Sena konnten wir das Gebiet auf eigene Faust erkunden.

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Die “Hauptattraktion” des Waldes ist der Gelbkopfspatz (Bild rechts), der wohl sehr selten ist, aber in diesem Wald noch recht oft angetroffen werden kann. Außerdem konnte man mit ein bisschen suchen noch einige Eidechsen, Nagetiere und weitere Vögel sehen.

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Bis zum Mittagessen war es noch ein gutes Stück zu fahren, doch dann tauchte mal wieder (wie aus dem Nichts) mitten in der Wüste ein kleiner und leblos scheinender Ort auf. Keine Ahnung wer hier freiwillig lebt, mitten im Nirgendwo und drei Stunden entfernt von der nächsten Stadt bzw. Ortschaft.

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Bei den (gefühlt) 150 Menschen, die in den Orten leben, ist es für mich umso erstaunlicher wie viele Restaurants es doch gibt. Und auch die Supermärkte sind durchaus gut bestückt und bieten alles, was man benötigt.

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Mindestens genauso erstaunlich weiterhin: Die vielen Produkte aus deutschen Landen… warum auch immer die hier am Ende der Welt in den Regalen stehen!

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Im Restaurant nebenan schaffte es eine Köchin innerhalb von kürzester Zeit 14 Reisende, eine Reiseleiterin und 3 hungrige Fahrer satt zu machen. Die mit Rindfleisch oder Gemüse gefüllten frittierten Dumplings (Khuushhuur gennant) sind eine Spezialität der Mongolei, die vor allem bei nationalen Festen serviert werden. Sehr lecker, aber auch füllend!

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Weiter ging unsere Fahrt durch die Steppe der Gobiwüste. Heute waren wir fast ausschließlich auf sehr hügeligen, unbefestigten “Straßen” unterwegs.

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Und wie doof haben dieser Kamele geschaut, als wir an Ihnen vorbeigefahren sind… mindestens genauso doof wie wir sie angesehen haben Winking smile

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Unser heutiges Camp ist wohl mit Abstand das größte, in dem wir bisher gehaust haben. Hier ist man offensichtlich auf die Hauptsaison schon vorbereitet. Dafür ist es aber sehr schön an einem kleinen Fluss gelegen.

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Ein kurzer Fußmarsch am späten Nachmittag führte uns zur historischen, buddhistischen Tempelanlage “Ongiin Chiid”. Ab dem Jahr 1760 lebten hier bis zu 1.000 Mönche gleichzeitig. 1937 wurde der gesamte Komplex während des stalinistischen Terrors in der Mongolei vollständig zerstört. Heute sind leider nur noch einige Ruinen übrig geblieben. Zwischenzeitlich begann man allerdings wieder mit dem Aufbau, der sich allerdings aufgrund der sehr begrenzten Mittel hinziehen wird.

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Beim bisher besten Abendessen wurde heute wirklich alles serviert, was die mongolische Küche so hergibt. Lecker wars!

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Zum Abschluss des Tages wurden uns noch viele traditionelle mongolische Kostüme und Trachten vorgeführt.

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Die nächsten beiden Tage übernachten wir bei einer Gastfamilie, daher ist es wohl sehr unwahrscheinlich, dass ich hier etwas hochladen kann… dann aber bestimmt in drei Tagen wieder.

Letzte Grüße aus der Gobi-Wüste Smile

Tag 7: Bayan Zag

Samstag, 24.04.: Heute Morgen war es richtig angenehm als ich um 6:30 Uhr die Tür unserer Jurte öffnete. Frühstück gibt es in der Regel immer zwischen 7 und 8 Uhr, Abfahrt ist dann eine Stunde später.

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A Propos Abfahrt: Heute wurde bei den Fahrzeugen ein bisschen getauscht, so dass ich für die kommenden Tage mit Danita, Veronika, Kelly, Sena und Tuksu (Fahrer) im Wagen Nr.1 unterwegs sein werde.

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Unsere morgendliche Fahrt stand ganz unter dem Motto “Tiere”. Zunächst stoppten wir an eine Wildtiertränke. Da es in den kommenden Tagen sehr warm werden soll muss diese regelmäßig mit Wasser befüllt werden. Das übernahmen wir heute.

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Bei Durchqueren eines Felsengebietes suchten wir eine Weile nach Bergziegen. Leider vergeblich Sad smile

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Ein bisschen mehr Glück hatten wir ein wenig später im Steppengebiet. Die Schwarzschwanzgazelle ist eine von zwei heimischen Gazellenarten. Die zweite hat (wie man sich schon denken kann) ein weißes Schwänzchen Winking smile

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Unser nächster Anlaufpunkt war dann eine Wildpferdtränke, aber hier hatte bereits jemand vor uns das Wasser für die Tiere eingelassen.

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Bis zu unserem Mittagessen lagen nun noch zwei “mongolische Straßenblockaden” vor uns (siehe unten). Beide konnten glücklicherweise durch mehrfaches Hupen aufgelöst werden Winking smile

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Während bei der ersten “Blockade” nur 5 Pferde im Weg standen, waren es bei der zweiten locker 300 Schafe und Ziegen. Insgesamt gibt es in der Mongolei über 23 Millionen Schafe und 4 Millionen Ziegen… und das bei nur 3,5 Millionen Einwohnern.

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Zum Mittag gab es Nudelsuppe mit Hammelfleisch (natürlich). Über das Essen habe ich ja bereits einiges geschrieben. Egal welches Fleisch einem schmeckt oder nicht: Gewürzt wird in der Mongolei allgemein gar nix. Wir kippen da jedes mal ordentlich Pfeffer, Salz, Soja- oder Chilisauce drüber um entweder den Hammelgeschmack zu übertünchen, oder überhaupt etwas zu schmecken.

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Am Nachmittag erreichten wir dann unser Endziel für heute, Bayan Zag. Der Ort errang weit über die Landesgrenzen hinweg große Berühmtheit, da unter den roten Gesteinsschichten unglaublich viele Dinosaurierfossilien gefunden wurden. Immer weiter werden die Schichten abgetragen, denn man vermutet noch viele weitere Fossilien in dieser Gegend.

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Die Besucher erinnert der Ort sehr stark an den Grand Canyon, oder das Monument Valley. Auf jeden Fall sehenswert!

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Nur wenige Fahrminuten oberhalb von Bayan Zag, liegt unser heutiges Camp, das ein bisschen größer und besser ausgestattet daherkommt, als die bisherigen. Wir machen das bisher immer an den Betten, dem Essen und den sanitären Einrichtungen fest.

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Zum Sonnenuntergang fuhren wir noch einmal hinunter zu den roten Felsen, die in dieser Abendstimmung noch ein bisschen roter wirkten. Am Rand des Gebietes wurde eine 15 Kamel starke Karawane aus dem roten Gestein erschaffen, die durchaus beeindruckt.

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Unsere Tage hier sind ganz schon vollgepackt. Da bleibt zumeist nur wenig Freizeit. Unsere Reiseleiterin Sena macht Ihre Sache aber wirklich gut und schaut immer, dass das Programm für alle passt. Und das tut es eigentlich immer, denn die Gruppe macht gut mit und versteht sich auch untereinander super. Auf jeden Fall freuen wir uns nun auf die zweite Woche unserer Tour.

Gute Nacht und bis morgen dann Smile

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Tag 6: Die Sanddünen der Gobi-Wüste

Freitag, 23.05.: Zwar war es heute Morgen noch ein bisschen bewölkt, dafür aber schon deutlich wärmer als gestern. Im Laufe des Tages sollte es dann richtig angenehm werden (bis zu 23 Grad und größtenteils sonnig).

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Das Frühstück hier im Camp ist wirklich sehr lecker und vielfältig. Sogar Spiegeleier und Omeletts sind im Angebot.

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Den Morgen hatten wir zur freien Verfügung. Obwohl wir abends nochmal die Möglichkeit hatten, die Dünen zum Sonnenuntergang zu besteigen, wollten einige aus der Gruppe diese schonmal am Morgen erklimmen.

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Die 2,3 Quadratkilometer große Wüste Gobi ist das sechstgrößte Trockengebiet der Welt, und besteht aus vielen zusammenhängenden Wüstengebieten in China und der Mongolei. Sie ist zwar nicht die trockenste Wüste der Welt, dafür aber die mit den größten Temperaturunterschieden. Im Winter wird es gerne mal an die –40 Grad, um Sommer sind +35 Grad keine Seltenheit. Das Dünenfeld “Kohngoriin Els” (auf dem wir uns heute bewegten) ist ein etwa 180km langes und bis zu 200m hohes Band aktiver Wandersanddünen, dass sich aufgrund des Windes kontinuierlich Richtung Osten bewegt.

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Der Aufstieg die 200m hinauf ist von der Strecke her nicht besonders weit, aber durch den tiefen Sand und die ordentliche Steigung schon ein wenig anstrengend gewesen.

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Vor kurzem hat hier wohl jemand einige Sandskulpturen gefertigt (Bild unten rechts). Material hierfür hatte er ja genug.

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Zurück in unserem Camp hatten wir noch ein wenig Zeit bis zum Mittagessen, die wir mit ein bisschen Sport überbrückten.

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Heute gabs zum Mittag mal kein Hammelfleisch, sondern Hähnchencurry, Was ein Segen Smile

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Am Nachmittag besuchten wir eine mongolische Nomadenfamilie. Geduldig beantwortete die Dame des Hauses dann auch unsere Fragen. Doch zunächst einmal wurden wir in der Jurte willkommen geheißen und “verköstigt”. Zu Trinken gabs es den traditionellen mongolischen Airag (fermentierte Kamelmilch) und eine Art Wein. Da in beide Getränke einen gewissen Alkoholgehalt auswiesen, war ich da direkt raus. Den anderen hat es wohl aber auch nicht geschmeckt. Dazu gab es ziemlich feste Backwaren, kleine Süßlis oder eine Art Kamelmilch-Lemon-Teig (den habe ich mal probiert Winking smile)… auch kein Highlight!

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In der Jurte gibt es klare Regeln. So werden Gäste immer auf die Westseite (vom Eingang links) gebeten. Das männliche Familienoberhaupt sitzt an der Nordseite mit Blick auf den (südlich liegenden) Eingang. Der Platz für die Damen befindet sich (wie auch die Küche) auf der Ostseite des Gers.

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Etwa zwei bis dreimal pro Jahr wechseln die Nomaden Ihren Platz, je nach Wetterlage. Hinzu kommt noch, dass die im Besitz befindlichen Tiere (im Falle dieser Familie waren es 80 Kamele sowie einige Ziegen und Schafe) immer genug Futter auf den (in der Regel reichlich vorhandenen) Weideflächen finden. Ist dies nicht mehr der Fall, zieht die Familie ebenso weiter. Die Jurte ist normalerweise in ein bis zwei Stunden zusammengepackt, und wird mit dem Auto zum nächsten Aufenthaltsort gebracht (der auch deutlich über 100km entfernt sein kann). Bis vor etwa 30 Jahren wurde die komplette Ausrüstung noch von Kamelen transportiert. Da fast 99% aller Mongolen lesen und schreiben können, tat sich für uns noch die Frage nach der Schule für die Kinder auf. In der Mongolei besteht nämlich eine Schulpflicht bis mindestens zum achten Schuljahr. Die Lösung ist genauso einfach wie erstaunlich: Alle Nomaden mit schulpflichtigen Kindern besitzen noch eine zweite Jurte in dem Schulort der Kinder, in dem dann ein Elternteil mit dem Kind wohnt. An den Wochenenden und in den Schulferien lebt die Familie dann gemeinsam auf dem Land.

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Der Star unseres Jurtenbesuches war auf jeden Fall die kleine Enkelin der Hausmutter. Sie genoss den Besuch der vielen Touristen richtig und hatte gar keine Berührungsängste.

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Einige aus der Gruppe nahmen noch die Möglichkeit wahr, ein bisschen auf den hauseigenen Kamelen “zu reiten”.

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Nach einem kleinen Spaziergang an den Dünen ging es dann zunächst zurück zu unserem Camp, denn das Abendessen wartete schon auf uns.

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Wie oben bereits angekündigt traten wir abends noch einmal den Weg auf die Khongoriin Els-Dünen an.

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Doch leider versteckte sich die Sonne zum falschen Zeitpunkt hinter den Wolken. Die Dünen und die entsprechende Aussicht waren trotzdem ein echtes Highlight.

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Morgen geht`s schon weiter Richtung Bayanzag, wo nach einer langen Fahrt am Abend noch eine schöne Wanderung auf dem Programm steht.

Nach dem tollen Tag heute freue ich mich nun aber auf die nächste Jurtenübernachtung Smile

Tag 5: Yolyn Am

Donnerstag, 22.05.: Auch heute Morgen wars noch ganz schön kalt, da tat unsere kleine Heizung in der Jurte gute Dienste.

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Nach dem Frühstück fuhren wir mit den Autos zum Startpunkt der geplanten Wanderung im Yolyn Am-Tal. Mit mir im Auto sind übrigens immer mein Zimmerkollege Roy, Kelly, Kostya, Julia und natürlich unser Fahrer Taiwan. Heute durfte ich mal auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, und konnte daher ein paar mehr Bilder während der Fahrt machen. Da wir auf etwa 2.500m Höhe starteten, durften wir natürlich komplett bei Schnee wandern. Übrigens: der höchste Berg des Landes (Cuiten-Gipfel) ist mit 4.374m fast doppelt so hoch.

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Wir wanderten nur etwa zwei Stunden, aber die Gegend war wirklich sehr schön. Dazu waren wir gefühlt die einzigen Wanderer im Tal.

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Leider gab es auch nicht wirklich viel Wildlife zu sehen, denn eigentlich leben in dem Tal viele (Raub-)Vögel, Wild und Nagetiere.

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Im lokalen Restaurant eines kleinen Dörfchens nahmen wir unser alltägliches “Hammel-Mittagessen” ein. Dieses mal gab es Hammel-Dumplings mit Kartoffelsalat. Ging sogar geschmacksmäßig.

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Den Nachmittag verbrachten wir dann wieder im Auto. Heute fuhren wir fast ausschließlich auf unbefestigten Straßen und durch das Gelände, dafür aber durch tolle Landschaften der Südmongolei. Hier bitte ich die schlechte Qualität der Bilder zu entschuldigen, aber ich musste immer durch die “dauerberegnete” Windschutzscheibe fotografieren.

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Am Abend war dann unser heutiges Tagesziel, die Wüste Gobi, in Sicht. Zur Wüste selbst schreibe ich bestimmt morgen ein bisschen mehr.

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Bei der Ankunft im “Gobi Anar Ger Camp” regnete es leider in Strömen. Ab morgen soll das Wetter allerdings nach und nach besser werden. Ich hoffe mal, dass Sena`s Wettervorhersage hier genauso zutreffend ist, wie in den letzten Tagen auch. Zum Abendessen wurde heute Reis mit Gemüse und Rindfleisch serviert. Geht doch Winking smile

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Für morgen ist der Besuch einer Nomandenfamilie geplant, und natürlich werden auch die Sanddünen der Gobiwüste besichtigt. Ich bin gespannt.

Bis morgen dann und mal wieder viele Grüße Smile