Dienstag, 12.01.: Am letzten Tag in Asien entschied ich mich mal ganz entspannt auszuschlafen (zumindest im Vergleich zu den bisherigen Tagen). Gerade pünktlich um 7:30 Uhr war ich dann in der Lobby anwesend um mich von der Gruppe zu verabschieden, die heute ja zu einem Halbtagesausflug etwas ausserhalb von Ho-Chi-Minh gefahren ist.
Nach einem schnellen Frühstück mit Kenny (der ebenfalls nicht mit zu dem Ausflug fuhr) startete ich noch zu einem kleinen Lauf durch den nahe gelegenen “Tao Dan”-Park. Zwar ist dieser nicht besonders gross (eine Umrundung etwa 1km), trotzdem gibt es aber genug zu sehen. Sehr interessant was die Vietnamesen alles im Park tun. Neben diversen sportlichen Aktivitäten (Fitness, Tanzen, Thai Chi usw.) werden auch alle anderen Aktivitäten des alltäglichen Lebens dort “gelebt” wie z.B. Essen, Körperpflege, Arbeiten, Lernen, Videos von sich selber drehen, usw.
Nach dem Packen und Auschecken im Hotel entschied ich mich nochmal zu Fuss die Stadt zu erkunden (was nicht schwierig ist, da das Zentrum recht überschaubar erscheint). Einige Plätze hatten wir ja gestern bei unserer Cyclotour noch nicht besucht.
Das erste was mit (leider) erneut begegnete war mal wieder eine kleinere Ansammlung von Mopeds und Motorrollern… Jeder Zweite fährt hier übrigens mit Atemmaske durch die Gegend, was bei den vielen Abgasen sicherlich auch Sinn macht.
Zuerst besuchte ich die Saigon Pagode im Norden der Stadt. Bekannt ist diese für ihren hohen Pagodenturm, der bereits aus grosser Entfernung gut sichtbar ist.
Da das Kriegsmuseum erst um 13:30 Uhr öffnete zog ich mein Lunch ein wenig vor. Für 1,70€ gab es süss-saure Schweinerippchen mit Reis. Zu der eh schon sauscharfen Süss-sauer-Sauce gab es noch ein kleines Schälchen extrascharfte Sauce dazu. Ich dippte ein Stück Fleisch mal kurz rein… dann nie wieder. Beim Zahlen fragte ich die Bedienung ob es wirklich Leute gibt, die die Sauce komplett leeren. Sie lachte nur ins sich rein und nickte mit dem Kopf
Das “War Remants Museum”, dass ich direkt im Anschluss besichtige, brachte einem die schreckliche Geschichte des zwanzigjährigen Krieges (1955-1975) zwischen Nord- und Südvietnam (mit Unterstützung von China, der Sowjetunion bzw. der USA) näher, der am 01.05.1975 mit der kompletten Einnahme Südvietnams durch Nordvietnam endete. Mindestens zwei Millionen Menschen verloren in diesem Krieg ihr Leben.
Nach diesem eher nachdenklichen Teil der Tour setze ich meinen Spaziergang Richtung Zentrum der Stadt fort. Dabei passierte ich die Kathedrale “Notre Dame”, die dem Original in Paris angeblich 1:1 nachgebaut wurde…
Doch Ho-Chi-Minh hat auch moderne Seiten. Zwei Blöcke weiter befinden sich nagelneue Shoppingmalls, Luxushotels und noble Restaurants, die genauso teuer wie menschenleer sind, da einem “normal verdienenden” Vietnamesen wohl einfach das nötige Kleingeld für diese Lokalitäten fehlt. Im Vincom Center (siehe unten) finden sich beispielsweise auf acht riesigen Etagen alle Edeldesigner und Nobelmarken der Welt wieder… irgendwie passt das gar nicht zu der Stadt.
Vor allem die Innenstadt ist aber wirklich sehr ansehnlich gestaltet und auf jeden Fall eine Tagestour wert. Da (wie geschrieben) die Entfernungen auch nicht zu gross sind, ist das Wichtigste auch an einem Tag gut zu absolvieren.
Soooo, ich bin nun wieder zurück im Hotel und werde mich nun mal zum Flugi chauffieren lassen… Ein “best of” folgt natürlich auch noch.