Mittwoch, 19.12.: Namaste!
Beim Öffnen unserer Zelte erwartete uns heute Morgen bestes Urlaubswetter (mal von den Temperaturen abgesehen ). Die Wärmflaschen taten in der Nacht auf jeden Fall gute Dienste.
Nach dem Frühstück lud uns Ruby noch zu einem kleinen Spaziergang durch das Dorf Dhula Bagh ein…
Wenn man die Hektik und das Chaos der Städte an den ersten Tagen mit dem vergleicht, was wir heute besichtigen durften, dann ist kaum zu glauben, dass es sich dabei um ein und das selbe Land handelt. Bei den 2500 Bewohnern (zumindest bei denen, die wir heute Morgen sahen) war davon nämlich nichts zu sehen. Die Menschen machten einen zufriedenen, entspannten und sehr ausgeglichenen Eindruck. Trotzdem strömen immer mehr Inder von den Dörfern in die großen Städte (der Arbeit wegen), so dass auch viele Häuser und teilweise ganze Straßenabschnitte leer standen.
Das Haus des ansässigen Königs ist das einzig prunkvolle des ansonsten sehr armen Dorfes. Vor einiger Zeit wurde es zum Hotel umgebaut.
Besonders oft wird das Hotel scheinbar nicht gebucht (bestätigte uns auch Ruby), denn wir als (offensichtlich) einzig anwesende “Nichtinder” waren für den Morgen das echte Highlight vor allem für die Kinder. Alle kamen aus ihren Häusern oder sogar der Schule heraus um uns zu winken und zu grüßen.
Gegen 10 Uhr legte dann unser Bus Richtung Agra ab. Zu Fahren waren heute eigentlich “nur” etwa 4 Stunden. Durch einige Zwischenstopps kamen wir aber erst im Dunkeln in Agra an.
Etwa auf halbem Weg hielten wir kurz am “Chand Baori”, einem der größten Stufenbrunnen von Indien. Dieser hier war weit über 1000 Jahre alt und dafür noch erstaunlich gut erhalten. Insgesamt über 3500 Stufen führen auf vielen verschiedenen Wegen zum etwa 20 Meter tiefen Wasser.
Der “Harshshat Marta”-Tempel nebenan, war dafür eher unspektakulär…
Eine wenig verwundert waren wir heute, als wir des Öfteren größere Gruppen von indischen Männern bei ohrenbetäubend lauter Musik auf der Straßen feiern sahen. Natürlich wusste Ruby auch hierfür die Erklärung: In Indien waren von kurzem Wahlen. Die entsprechende “Siegerpartei” wird immer sehr euphorisch und tagelang auf den Straßen gefeiert!
Bei tollem Ausblick, bestem Sonnenschein und inzwischen auch angenehmen Temperaturen nahmen wir recht spät unser Mittagessen ein…
Am Nachmittag besichtigten wir dann die etwa 40km westlich von Agra liegende “Siegesstadt” des früheren Kaisers Akbar. Die “Fatehpur Sikri” ist ein 1569 errichteter Komplex aus zahlreichen Tempeln, Palästen, Pavillons, Grabmahlen, Plätzen, schönen Gartenanlagen und Türmen. Über zwei Stunden dauerte die Führung durch dieses riesige Areal, das sein einiger Zeit zum Weltkulturerbe gehört!
Eines der Highlights der Siegesstadt befindet sich im hinteren Teil. Das “Buland Darwaza” (Siegestor) ist mit einer Höhe von über 130m (wenn ich unseren Guide richtig verstanden habe) das zweitgrößte Tor der Welt (das größte Tor steht in Rom).
Mit Susi aus meiner Heimatstadt Leipzig (Bild unten) habe ich gestern mal ein bisschen quatschen können. Sie ist sehr entspannt, richtig gut drauf und reist auch sehr viel. Ich glaube Sie ist die einzige Deutsche (alle meine G-Adventure-Reisen betrachtet), die mir bisher richtig sympathisch ist. Nach der Indientour fliegt sie noch einige Tage auf die Malediven zum Tauchen… auch nicht schlecht!
Gegen 20 Uhr hatten wir dann endlich Agra erreicht. Unser Hotel “Royal Residence” macht seinem Namen wirklich alle Ehre! Sehr angenehm hier. Kelvin und David haben untereinander abgeklärt, dass wir nach dem Rotationsverfahren die Zimmer tauschen. Für die nächsten 5 Nächte bin ich also im Einzelzimmer… nehme ich gerne so mit.
Morgen früh geht`s wieder zeitig los, damit wir pünktlich zum Sonnenaufgang am Taj Mahal sind. Das wird sicher ein absolutes Highlight.
Zum Gruße