Donnerstag, 23.05.: Nachdem ich bereits gestern Abend nach München gereist war, ging es heute Morgen (bzw. fast noch in der Nacht) mit dem Flugzeug weiter Richtung Madeira. Nach etwa 4,5 Stunden Flug hatte ich dann die Blumeninsel erreicht. “Offiziell” fliegt man zwar nach Funchal (der Hauptstadt Madeiras), doch eigentlich liegt der Flughafen am kleinen Örtchen “Santa Cruz” (etwa 7.000 Einwohner), in dem auch unser Hotel für die heutige Nacht liegt.
Die Unterkunft kann man glaube ich bedenkenlos unter der Kategorie “Basic” laufen lassen , aber wir sind ja hier auch nur eine Nacht…
Da es während des (vom Servicelevel her ebenso in der Kategorie “Basic” befindlichen) Condor-Flugs Essen und Getränke nur gegen Bezahlung gab, nahm ich zunächst mal ein schönes Frühstück in einem kleinen Cafè in Santa Cruz ein, bevor ich das kleine Örtchen erkundete.
Sofort fällt einem die entspannte Stimmung des Ortes auf. Dazu ist alles sauber und macht einen aufgeräumten Eindruck. Man sieht viel Grün (so wie man es von der Insel erwartet), aber auch viele schöne alte Häuser und Gassen mit urigen Restaurants, Kneipen und Cafès.
Insgesamt leben auf Madeira nur etwa eine Viertelmillion Menschen, und das auf einer Fläche von 800 Quadratkilometern (vergleichbar mit der Größe von Berlin). Obwohl Madeira zu Portugal gehört (das Festland ist etwa 850km entfernt) fühlen sich die Einwohner nicht wirklich als Portugiesen. So wird auf der Insel auch ein eigener Dialekt gesprochen, der teilweise auf dem Festland belächelt wird. Im Sommer kann es auf Madeira richtig warm werden, was durch den ständig vorhandenen Wind manchmal nicht spürbar ist… Zur Topographie der Insel werde ich sicherlich in den nächsten Tagen noch einiges schreiben…
Wie oben bereits erwähnt wird Madeira auch Blumeninsel genannt. Warum das so ist, wird allen Besuchern recht schnell klar…
In Santa Cruz gibt es alles was man so braucht… nur ein bisschen kleiner. Eine kleine aber wirklich sehr schöne Kirche…
…sowie eine alte Markthalle, wo man sich auch zum Schwätzchen am Morgen trifft. Man hat das Gefühl hier kennt jeder jeden.
Sandstrände sucht man allerdings auf Madeira vergebens. Im Nordosten gibt es wohl einen schwarzen Lavasandstrand, und im Süden einen künstlich aufgeschütteten Strand mit weißem Sand aus Marokko. Wer also ins Wasser möchte, sollten entweder über Steg und Leiter einsteigen, oder gute Badeschuhe mitbringen, denn es könnte steinig werden.
Auch die Suche nach (Land-)Tieren wird sich in den nächsten Tagen als eher schwierig gestalten… Außer Vögeln, Insekten, Fledermäusen und ein paar Eidechsen gibt es auf der Insel nicht viel. Da wird man im Wasser schon eher fündig. Vielleicht habe ich ja am letzten Tag noch ein wenig Zeit zu Schnorcheln…
Die idyllische Ruhe von Santa Cruz wird nur hin und wieder durch ankommende und abhebende Flugzeuge gestört, die allerdings recht tief über das Wasser fliegen. Die früher als gefährlich eingestufte Start- und Landebahn des Flughafens wurde inzwischen ein wenig verlängert. Trotzdem müssen einige Piloten ab und zu durchstarten, oder auf der Nachbarinsel Porto Santo landen wenn die Witterungsbedingungen (hauptsächlich zu starker Wind) eine Landung auf Madeira nicht zulassen.
Am Abend lernte ich dann die Gruppe kennen. Da ich dieses mal mit einem deutschen Reiseanbieter unterwegs bin, sind logischerweise auch nur Deutsche in der Gruppe. Insgesamt sind wir 14 Wanderer. Unser Reiseleiter Gonzalo ließ sich nur kurz sehen. Kurz vor dem Abendessen verabschiedete er sich dann wieder. Wahrscheinlich wusste er schon vorher, dass dies eine längere Angelegenheit werden würde. Wir bekamen insgesamt 4 Gänge serviert. Danach floss noch das eine oder andere Bier, so dass wir fast bis 22 Uhr saßen. Die Gruppe ist auf jeden Fall sehr lustig und hochmotiviert für die anstehenden Wanderungen.
Morgen fahren wir zunächst Richtung Nordosten, von wir dann zu unserer Wanderung über die felsige Küste starten werden. Ich bin gespannt.
Jetzt ist es aber höchste Zeit zu schlafen.
Bis morgen dann, und erste Grüße aus Madeira