Mittwoch, 14.05.: Da es gestern Abend eine halbe Ewigkeit gedauert hat bis der Blog hochgeladen war, und ich somit auch erst spät ins Bett kam, hatte ich heute Morgen mal wieder ganz schön zu kämpfen. Iwan ging es da nicht anders… Trotzdem schafften wir es pünktlich um 7:30 Uhr fertig gepackt vor dem Hostel zu sein. Unser neuer Guide Stuart hatte schon hochmotiviert und gut gelaunt den Bus vorgefahren, so dass es nach dem Einladen des Gepäcks direkt losgehen konnte. Echt witzig: Ein 24-Sitze-Bus für vier Reisende… uns sollte es egal sein. So hatten wir eben mehr Platz. Da wir heute die Great Ocean Road ansteuern sollten gab Stuart uns den Tipp, uns doch so weit vorne wie möglich zu positionieren, um eine entsprechend bessere Sicht zu haben. Schon am ersten Tag entpuppte er sich als echtes Multitalent: Reiseleiter, Busfahrer und Australien-Geschichtsexperte in einer Person. Später erfuhr ich noch, dass er auch zweimal für uns kochen wird. Morgen solls es zum Beispiel seine “legendären” selbstgemachten Hamburger geben. Na dann bin ich mal gespannt.
Mit seinem Headset auf dem Kopf und ständig alle möglichen Fakten zur Geschichte Melbournes erzählend steuerte er uns sicher aus der Stadt heraus zum nächstgelegenen McDonalds, wo wir uns kurz mit einem Kaffee versorgen konnten. Im Hostel gab es ja kein Frühstück, und unsere erste Pause war noch ein bisschen hin.
Etwa eine Stunde weiter (wir wussten inzwischen alles über die komplette Geschichte Australiens) hatten wir dann fast die Great Ocean Road erreicht. Bei Bells Beach machten wir dann eine erste kleine Foto- und Frühstückspause.
O.k., das ist doch mal eine überschaubare Gruppe von links: Sarah aus Deutschland, Iwan (Schweiz), Louise (England) und Volker (Ludwigsburg).
Kurze Zeit später erreichten wir dann die Great Ocean Road. Die etwa 345km lange Strasse entlang der Küste südlich von Melbourne zählt zu den schönsten Küstenstrassen der Welt. Sie schlängelt sich an scheinbar endlos langen, weissen Sandsträndenstränden entlang. Viele Surfer tummeln sich an den Stränden an der Great Ocean Road bei deren Bau zahlreiche Arbeiter ums Leben kamen, da es am Strassenrand teilweise sehr steil bergab geht. Mich hat die Tour sehr stark an die “Route one” (Strasse an der Westküste der USA von LA nach San Francisco) erinnert…
Bei einer weiteren kurzen Pause sah ich dann auch das erste mal ein paar gaaaaanz niedliche wilde Koalas Und einige davon waren sogar wach, was gar nicht mal so selbstverständlich ist, denn Koalas schlafen für gewöhnlich 20-22 Std. am Tag. Was n Leben
Die Vögel sind hier im Übrigen auch oft bunt und teilweise sehr laut
Zum Highlight des Tages kamen wir dann am frühen Nachmittag. Die “zwölf Apostel” (eigentlich sind es nur noch sieben) sind sehr spektakuläre, vom Meer geformte Kalksteinstatuen, die entlang des Strandes zu finden sind. Neben uns waren auch gefühlte 10000 Asiaten da… bissl anstrengend. Trotzdem sehr beeindruckend, die sieben Jungs.
Diese wirklich beeindruckenden Gesteinsformationen ziehen sich über einen weiten Teil der Küste. An vielen Aussichtspunkten hat man einen tollen Blick…
Nach insgesamt fast zehn Stunden auf der Strasse kamen wir dann pünktlich mit dem (mal wieder sensationellen) Sonnenuntergang im verschlafenen Fischerort Port Campbell an, wo wir heute die Nacht verbringen sollten…
In einem kleinen Restaurant in der Nähe gab es wirklich sehr leckeres internationales Essen. Die Bestellungen laufen in Australien grundsätzlich so ab (sofern es “normales”, also nicht zu schickes Restaurant ist): Die Speisekarte liegt auf dem Tisch, oder wird gebracht. Man sucht sich ein Gericht und ein Getränk aus, bestellt das dann an der Kasse, oder an der Bar, zahlt direkt, bekommt eine Nummer zugeordnet und holt dann sein Essen an der Ausgabe ab wenn die entsprechende Nummer genannt wird.
Nicht so spät machten wir uns dann auf den Rückweg zum Hostel… nach einem tollen Sonnenuntergang hatten wir heute auch einen tief stehenden Vollmond.
Morgen gehts dann weiter die Great Ocean Road entlang. Und nachdem heute “Koala-Tag” war versprach uns Stuart für morgen einen “Känguru-Tag”. Ich bin gespannt
Viele Grüsse mal wieder an Euch alle in Germany