Mittwoch, 24.12.: Ich wünsche allen Lesern meines Blogs auf diesem Wege noch einmal ein frohes Weihnachtsfest!
Unser Heiligabend begann mit einem wirklich sehr reichhaltigem Frühstück hier im Hotel. Überhaupt ist zu sagen, dass die Hotels bisher absolut in Ordnung sind, und man sich immer wohlfühlt. Man merkt schon, dass die Orte hier hauptsächlich vom Tourismus leben. In El Calatafe ist das nicht anders. Fast alle, der etwa 20000 Einwohner, verdienen ihr Geld mit den Touristen… Die Stadt ist wirklich sehr angenehm. Es gibt viele kleine Restaurants, Geschäfte und Passagen, die zum Bummeln und Shoppen einladen.
Nach dem Frühstück sollte es dann für uns zum nächsten Highlight des Tages losgehen, dem Glacier Perito Moreno. Wie immer war Joanna gut organisiert und hatte schon wieder rechtzeitig unsere Lunchboxes gepackt und bereitgestellt
Nach etwa zehn Minuten Fahrt stoppten kurz für ein paar Fotos am Lago Argentino, der viele Vögel (u.a. auch Flamingos) beheimatet.
Neben Joanna hatten wir heute auch wieder einen lokalen Guide, der den Tag mit uns verbrachte. Er hatte sehr viel mit Joanna gemeinsam: war bestens gelaunt, hatte immer ein Spässchen drauf und laberte mindestens genauso viel… Die Fahrt zum Gletscher dauerte etwa 80 Minuten. Diese Zeit nutze Alec (so der Name des lokalen Guides) komplett aus um uns sein (zugegebenermassen umfangreiches) Wissen über Gletscher in Patagonien zu vermitteln. Ich habe versucht so viel wie möglich aufzunehmen, aber ab einem gewissen Punkt musste man glaub ich einfach abschalten…
An einem Aussichtspunkt etwa 3km vom Gletscher entfernt hatten wir einen ersten Blick auf den wohl spektakulärsten Gletscher Patagoniens…
Für umgerechnet etwa 15 Euro nutze jeder von uns die Gelegenheit um den Gletscher vom Boot aus zu sehen. Etwa eine Stunde waren wir dafür unterwegs.
von links nach rechts: Ravi (San Francisco), Tasha (seine Frau), Julia (Chicago), Vijay (New Mexico), Silvie (früher Belgien, jetzt Atlanta), Jennifer (USA), Katja (früher Russland, jetzt USA), Mark (Mann von Jennifer), Volker (früher Kaiserslautern, jetzt Ludwigsburg ), Mary (USA). Da William für das Foto gerade nicht auffindbar war gabs halt noch eins mit ihm allein (siehe unten).
Nach der wirklich beeindruckenden Bootstour hatten wir dann noch die Möglichkeit zu Fuss auf den unten fotografierten “Wanderrouten” den Gletscher von allen Seiten zu betrachten.
Der Perito Moreno-Gletscher ist zwar nicht der grösste Gletscher Patagoniens, dafür wohl aber der bekannteste. Er ist insgesamt 250km lang (!!!), hat eine Gesamtfläche von 195km² und misst am See eine Breite von 4km. Das Eis ist (ebenfalls am See) zwischen 50 und 70m hoch. Bis vor wenigen Jahren ist der Gletscher noch gewachsen. Aktuell ist seine Grösse relativ konstant. Immer wieder sieht und hört man das Eis brechen, was die ganze Szenerie noch spektakulärer macht.
Ich hoffe, auf den Bildern ist einigermassen rausgekommen, was wir heute Unglaubliches gesehen haben. Sicherlich einer der tollsten Orte, an dem ich jemals war. Auch William (der schon so ziemlich die ganze Welt gesehen hat) ist aus dem Staunen kaum rausgekommen. Ich kann nur jedem empfehlen sich das Ding mal anzuschauen. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Den Heimweg nutzen die meisten von uns um ein bisschen zu schlafen… Mit Ausschlafen wird das diesen Urlaub wohl nichts mehr. Nach kurzem Stopp in der Stadt El Calafate für letzte Einkäufe vor Weihnachten hatten wir noch ein paar Stunden Zeit um uns auszuruhen für unser Weihnachtsdinner.
Um 21 Uhr trafen wir uns dann in der Hotellobby und kamen kurz später im Restaurant “don Pichon” an. Nach einem Begrüssungsgetränk nahmen wir an unserem Tisch mit schönem Stadtblick Platz
Nach einem üppigen Vorspeisenbuffet, einer gemischten Grillplatte und dem leckeren Dessert waren alle ziemlich satt.
In Argentinien wird Weihnachten etwa so gefeiert wie bei uns Silvester. Kurz vor 12 gingen die Lichter aus, jeder bekam einen Sekt in die Hand und um Punkt 12 wurde geprostet und gefeiert. Sogar ein kleines (eigentlich in El Calafate illegales) Feuerwerk wurde in der Stadt abgebrannt… wir hatten ja eine gute Sicht
Gegen ein Uhr waren wir wieder zurück am Hotel…war auf jeden Fall mal eine etwas andere Weihnachtsfeier
Ich geh mal schlafen, denn morgen gehts (mal wieder) früh raus. Ein etwa sechsstündiger Transfer nach Puerto Natales liegt vor uns von wo aus wir übermorgen unsere Tour durch den Torres del Paine Nationalpark starten werden. Dabei verlassen wir vorübergehend Argentinien in Richtung Chile.
Gute Nacht und Feliz Navidad!