Donnerstag, 05.05.: So, nun ging es also los auf die weite Reise nach Neuseeland. Viele Ziele gibt es nicht auf der Welt, die weiter von Mitteleuropa entfernt sind. Wenn mein schlauer Reiseführer die Wahrheit erzählt (wovon ich mal stark ausgehe), dann liegt die Mitte Spaniens von Neuseeland aus betrachtet genau auf der anderen Seite der Welt. Na dann bin ich mal froh, dass ich von Frankfurt, und nicht von Madrid aus geflogen bin.
Wie bei den letzten Reisen, war meine Freundin Sindy auch dieses mal so freundlich mich zum Flughafen nach Frankfurt zu chauffieren. Der sonst übliche Starbucks-Kaffee wurde ausnahmsweise mal gegen eine fixes McDonalds Dinner eingetauscht.
Um halb elf Uhr abends bestieg ich dann den sehr komfortablen und noch recht neuen Airbus A380 (der ganz, ganz grosse ) der “Emirates”-Airline. Beinfreiheit ohne Ende!
Da sich meine Anreise nach Auckland über fast drei Kalendertage hinzog, und ich (aufgrund der Zeitverschiebung) auch gar nicht mehr sagen kann wann genau was war fasse ich die drei Tage kurz in einem Post zusammen.
Von Frankfurt ging es also erstmal nach Dubai, wo ich fast vier Stunden Aufenthalt hatte…
Nach kurzer Besichtigung des unspektakulären Flughafens von Dubai und einem kleinen Snack ging es dann mit einer ähnlichen Maschine nonstop 13 Stunden Richtung Melbourne… Neben mir saßen zwei sehr nette alte Damen (beide etwa Mitte 70) aus Melbourne, die mich während des Fluges sehr gut unterhielten und neue Inspirationen für Reisen gaben. Aktuell kamen sie gerade von einer zweimonatigen Reise durch Afrika. Dabei durchquerten sie Südafrika, Namibia, Sambia, Botswana und Zimbabwe. Respekt in dem Alter, denn soooo fit sahen die gar nicht mehr aus
Weitere 2 Stunden Wartezeit und 3 Stunden Flugzeit nach Auckland später hatte ich es dann endlich geschafft, und landete am 07.05. um 12:30 Uhr (Ortszeit) erstmals auf neuseeländischem Boden.
6 Std (nach Dubai), 4 Std Wartezeit in Dubai, 13 Std. Flug nach Melbourne, 2 Std. Wartezeit in Melbourne und 3 Std. Flug nach Auckland = insgesamt 28 Std. Reise. Ganz schön lang
Mit dem Shuttlebus konnte man schnell und günstig in die Innenstadt gelangen, und auch mein Hotel war (aufgrund der zentralen Lage) sehr einfach zu finden. Von Hotel konnte allerdings nicht wirklich sprechen. Ein kleines Zimmer mit zwei Stockbetten, dazu ein Bad mit der Grösse einer handelsüblichen Mikrowelle. Naja, in Australien war das auch so, insofern konnte ich damit rechnen.
Bis zum Welcome Meeting mit meinem Guide und den anderen Mitreisenden hatte ich noch ein wenig Zeit, die ich natürlich nutzte um mir noch ein wenig die Stadt anzusehen.
Mit knapp 1,4 Millionen Einwohnern leben fast ein Drittel aller Neuseeländer im Grossraum Auckland (zum Vergleich: das Land beherbergt etwa acht mal mehr Schafe als Einwohner), wie überhaupt deutlich mehr Menschen auf der flächenmässig kleineren Nordinsel hausen. Wolkenkratzer gibt es nur einige wenige in der Innenstadt. Die meisten davon werden als Bürogebäude genutzt. Der Grossteil der “Auckländer” bewohnt ein kleines Einfamilienhaus mit eigenem Garten, weshalb sich die Stadt auch auf eine Länge von fast 70km am Wasser entlang zieht.
Im kleinen und zu Fuss gut erlaufbaren Zentrum kommt aber trotzdem ein gewisses “Großstadt”-Gefühl auf. Viele Einkaufmöglichkeiten (aber wenige riesige Shoppingmalls) reihen sich an kleine schöne Restaurants und Bistros. Wer (wie z.B. ich) den Linksverkehr absolut nicht gewöhnt ist, sollte lieber einmal mehr in beide Richtungen sehen bevor er die Strasse überquert. Man trifft fast nur junge Leute. Ich hätte das Durchschnittsalter der Leute heute nicht über 30 geschätzt. Vielleicht lag das aber auch am “Shoppingtag” Samstag…
Geht man die Queen Street (so der Name der Haupteinkaufstrasse) einige hundert Meter südlich ist man ruck zuck am Hafen Aucklands angekommen. Hier kann man riesige Schiffe und Unmengen an Frachtmaterial bestaunen, aber auch einfach nur auf einer der Bänke oder in einem der netten Cafes die (heute üppig scheinende) Sonne geniessen…
Fast von jedem Ort der Stadt kann man den “Skytower” sehen. Aus über 200m Höhe hat man andererseits auch einen tollen Ausblick auf die grösste Stadt Neuseelands.
Statistisch gesehen hat jeder sechste Einwohner Aucklands ein kleines eigenes Segelboot. Das verwundert nicht wenn man sich die Anzahl und Grösse der Bootsanlegeplätze betrachtet.
Für unverschämt teure 260$ können ganz waghalsige über der durchsichtigen Skywalk eine komplette Runde um den Tower drehen…
…und sich später aus 192m im freien Fall herabstürzen. Um meine Eltern an der Stelle zu beruhigen: Ich habs nicht gemacht
Mit einem kleinen Lauf in der Abenddämmerung endete meine kurze Citytour. Knapp 2km ausserhalb des Zentrums beginnt eine tolle Laufstrecke direkt am Wasser mit sehenswerter Abendperspektive auf die “Skyline”.
Pünktlich um sieben fand ich mich dann in der Lobby unseres “Hotels” ein. Unsere Reiseleiterin hört auf den Namen “Lucy”, erzählt viel, und scheint hier und da ein wenig hibbelig zu sein. Ansonsten werden wir sicherlich mit ihr viel Spass haben. Ich glaube, wir sind insgesamt zu zwölft. Mit mir im Zimmer sind Zach aus Texas, dazu Dale und Pete aus England. Witze Jungs, die auch gerne mal ein Bierchen wegkippen. Dazu acht Mädels, vornehmlich aus England und Deutschland. Natürlich bin ich wieder der Älteste… iss ja nix Neues
Nach einem kurzen Abendessen bei einem Fast Food Chinesen zog es mich dann schnell ins Bett. Ich hoffe, ich kann zackig einschlafen, damit der Jetlag schnell vergessen ist…
Morgen gehts schon Richtung Süden. Ich bin gespannt auf die Tour und meine elf Mitreisenden…
Erste Grüssle nach Germany und gute Nacht