Dienstag, 17.05.: Nach dem gestrigen Regen- bzw. Unwettertag freuten wir uns heute Morgen umso mehr über blauen Himmel und Sonnenschein als wir die Tür unseres Apartments öffneten. Endlich hatte man auch eine schicke Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel ganz in der Nähe.
Für Peter, Zach, Tammy und mich sollte es heute Morgen zum Quadbiken gehen. Vor allem Zach fiel das Aufstehen nicht ganz so leicht, da er (wie einige andere aus der Gruppe auch) bis weit in die Nacht noch das ein oder andere Getränk in der benachbarten Bar geleert hatte. Nett gesagt, ging es ihm auch in der Nacht nicht besonders gut…
Zu unserer Verärgerung teilte man uns dann leider erst vor Ort mit, dass das Quadbiken leider nicht stattfindet. Einen wirklichen Grund dafür erfuhren wir nicht. Wir hatten die Aktivität gebucht, standen auch bei dem Veranstalter im Plan. Scheinbar hatten sie entweder kein Personal, oder keine Lust… Zach konnte also wieder ins Bett und ich entschied mich mal wieder zu einem kleinen Lauf, was sich bei dem Wetter natürlich super anbot.
Als Ziel suchte ich mir den “Lake Wombat” aus, ein kleiner Tümpel mitten im Wald zu dem genau ein kleiner Trampelpfad führte, sonst nichts. Pure Idylle erwartete mich an dem See. Leider gab es keinen Rundweg um den See herum, was ich gehofft hatte. Trotzdem habe ich wieder einen schönen Platz unberührter Natur kennengelernt
Nach einer schnellen Dusche und einem kurzen Einkauf im Supermarkt ging es dann zackig weiter zu Hauptaktivität des Tages, der “Wanderung über den Franz Josef-Gletscher”. Wie viel Glück wir hatten, dass wir diesen “Ausflug” überhaupt machen konnten, erfuhren wir später. Die letzten 10 Tage hat es hier nur geregnet, weshalb in dieser Zeit keine einzige Tour stattfand. Ähnlich ist der Wetterbericht für die komplette kommende Woche… Insofern waren wir richtig glücklich, dass wir auf den Gletscher durften, und nahmen deshalb auch die ein oder andere Verspätung gerne in Kauf.
Der junge Mann, der auf fast jedem Bild winkt, grüsst und strahlt ist übrigens Peter (aus England). Peter ist (vorsichtig gesagt) sehr begeisterungsfähig und kann sich wie ein kleines Kind über alle möglichen Dinge freuen. Häufig sind Sachen für ihn “Amazing!”, “fucking awesome”, “so cool”.
An der Glacier Base angekommen hatten wir noch ein bisschen Zeit, die einige nutzen um den letzte Nacht verpassten Schlaf nachzuholen
Mit einer halben Stunde Verspätung durften wir uns dann aber umziehen…
…und einen der Helikopter besteigen.
Während es des etwa fünfminütigen Fluges hatte man natürlich eine tolle Aussicht auf den Franz Josef… mit seinen 11km Länge ist er übrigens der viertgrösste Gletscher Neuseelands, und (wie gestern geschrieben) der Gletscher, der sich am schnellsten bewegt.
Unsere Tourleiterin für die etwa zweieinhalb Stunden auf dem Gletscher war Kay aus Kanada (hier im Bild mit einem Kollegen, der einen andere Gruppe leitete). Sie war wirklich supernett, redete viel und hatte (positiv formuliert) immer die Ruhe weg
Nachdem wir unsere Steigeisen angezogen und noch einige Sicherheitsinformationen erhalten hatten konnte es also losgehen.
Vor allen in der ersten Stunde des “Icewalks” hatten wir noch tolles Wetter und eine super Sicht. Zumeist liefen wir durch Gletscherspalten und relativ enge Wege. Kay meinte, dass sich in den 10 Tagen, in denen aufgrund des Wetters keine Touren stattfinden konnten, der Gletscher sehr verändert hätte (was vollkommen normal wäre) und viele Wege heute Morgen erst präpariert werden mussten (deshalb auch die Verzögerungen).
An unserem “Wendepunkt” war es dann natürlich Zeit für ein paar lustische Bilder
Auf dem Rückweg zum Helilandeplatz fing es dann leicht an zu tröpfeln… war aber kein grosses Problem.
Auf dem Rückflug hatte man dann eine schöne Sicht auf den “Ort” Franz Josef. Nicht gerade eine Metropole, aber eben der optimale Ausgangsort für die Touren zum Gletscher.
Mit ordentlich Hunger ausgestattet machte ich mich dann erstmal über einen stattlichen Cheeseburger her…
…bevor ich mich mit Max, James und Peter (da winkt er wieder ) in den “Glacier Hot Pools” traf. Der Eintritt in die drei heissen Becken war im Ticket für die Wanderung inkludiert, weshalb wir das dann natürlich auch einfach mal so mitnahmen und ein bisschen Spass machten
Abends traf sich ungefähr die Hälfte der Gruppe noch zu einem “Sit In” bei einem Asiaten an der Hauptstrasse. Ausser einem kleinen Abendsnack und dem ein oder anderen Getränk ging da nicht mehr viel.
Morgen gehts früh weiter Richtung Queenstown, wo wir weitere zwei Nächte verbringen werden. Queenstown gilt als “Actionhauptstadt” Neuseelands. Die Freizeitaktivitäten sind dort quasi unerschöpflich. Schau mer mal
Letzte Grüsse aus Franz Josef
Ps.: Ein spezieller Gruss geht heute an meinen Vater: Karli, Dir hätte es hier in Franz Josef auch super gefallen, da bin ich mir sicher. Hier gibt es unzählige Trekking- und Wanderwege mit tollen Aussichten. Einer schöner als der andere…