Dienstag, 06.09.: Pünktlich um kurz vor halb acht Uhr heute Morgen verließ ich meinen nostalgischen Bungalow um pünktlich im Frühstücksraum zu sein, den ich dann um 7:29 Uhr betrat. Dieser war noch komplett leer. Kein einziger Gast war anwesend, auch der Karli nicht. Was war denn da los? Hatte er verschlafen? Unmöglich!!! War er bereits fertig mit frühstücken und ist bereits wieder in sein Zimmer zurückgekehrt? Diese Möglichkeit erschien mir jedenfalls deutlich wahrscheinlicher als die erste Als ich um 7:32 Uhr schon mein Telefon gezückt hatte um den Notruf zu verständigen kam die Entwarnung. Karli hatte seinen Schlüssel nicht gefunden und war daher zwei Minuten zu spät
Kurze Zeit später starteten wir dann zu unserer dritten Etappe Richtung Oberhof. Laut Karli`s Planung lagen etwa 22km vor uns. Das Wetter heute Morgen war (mal wieder) durchwachsen. Es regnete zwar nicht, jedoch war es noch relativ nasskalt…
Nach etwa sechs Kilometern (zumeist durch Waldgebiete und immer recht nah an der Landstraße) kam dann immer öfter die Sonne raus, so dass wir uns unserer Jacken und Hosenbeine (wir waren mit “Zip-Hosen” bekleidet) entledigen konnten.
Nach fast 10km stoppten wir an der “Schmücke” für einen heissen Kakao. Das sehr traditionelle und beliebte Lokal direkt am Rennsteig liegt auf 916m Höhe, und ist somit nur minimal niedriger gelegen als die höchsten Erhebungen des Thüringer Waldes.
Nur ein paar Kilometer mussten wir noch gehen…
…bis wir bei Kilometer 14 das erste mal so eine Art schöne Aussicht hatten. Die Plänkner Aussicht liegt mit etwa 970m Höhe nur knapp unter dem Gipfel des grossen Beerberges (984m). Leider durfte man den Gipfel nicht besteigen, da sich rund um den höchsten Punkt des Thüringer Waldes ein Hochmoor befindet.
Die Tore unseres heutigen Zielortes Oberhof erreichten wir heute bereits nach 18 Kilometern und etwa 4:40 Std. Später hatten wir noch etwa 3,5km bis zu unserem Hotel zurückzulegen, so dass auch heute wieder die 20km-Marke geknackt wurde. Aufgrund des nicht ganz so anspruchsvollen Profils und der relativ einfach zu begehenden Wege konnten wir heute jedoch einige Kräfte sparen
Einen kurzen Abstecher machten wir noch in den Rennsteiggarten, ein etwa 8 Hektar grosser botanischer Garten. Nett angelegt und mit der ein oder anderen schönen Pflanze bestückt, aber auch nicht so spektakulär, dass man sich hier stundenlang aufhalten müsste.
Etwa 15 Uhr checkten wir dann im Panoramahotel in Oberhof ein. Dieses optisch sehr auffällige Hotel ist (wie unschwer zu erkennen) einer Skisprungschanze nachempfunden. Zu DDR-Zeiten war das Hotel ein echter Touristenmagnet, der inzwischen ein wenig in die Jahre gekommen ist, aber immernoch eine schöne und (sowohl von außen als auch innen) hochwertige Übernachtungsmöglichkeit darstellt.
Während sich der Karli ein wenig ausruhte schaute ich mich noch ein wenig im “Örtchen” Oberhof um. Mit 1600 Einwohnern kann Oberhof wohl nur schwer als Stadt bezeichnen. Der hohen Bekanntheitsgrad dieser Wintersportmetropole ist auf die jährlich stattfindenden Skiweltcupveranstaltungen im Biathlon, Rodeln und Bob, sowie der nordischen Kombination zurückzuführen. Ein Wintersport-Leistungszentrum mit Skihalle bietet den Sportlern ganzjährig die Möglichkeit im Schnee zu trainieren.
Im Ort selber ist in den Jahren nach der Wende viel passiert. Neue Hotels, Restaurants und Pensionen wurden gebaut, Geschäfte eröffnet, Strassen saniert usw. Fast alles ist auf Tourismus ausgelegt.
Nach kurzer Ruhepause stieß dann um 18 Uhr der Karli zu mir, denn wir wollten zur Halbzeit unserer Tour (Bergfest) abends noch gemütlich essen gehen. Ich folgte einem Insidertipp und hatte Glück, dass wir auf der Sonnenterrasse des Restaurants “Cortina” noch ein schönes Plätzchen in der Abendsonne bekamen. Nachdem wir wirklich äußerst leckeres Essen, freundlichen Service und ein tolles Ambiente genießen durften, können wir dieses Restaurant bedenkenlos weiterempfehlen. Selten habe ich den Karli (der sonst sehr wählerisch ist was Restaurants angeht) so uneingeschränkt positiv von einem Abendessen schwärmen hören
Wir tätigten noch ein paar kleinere Einkäufe im Supermarkt und kehrten dann in unser “Skiflughotel” zurück…
Bevor wir morgen auf den Rennsteig zurückkehren, wollen wir noch die oberhofer Sportanlangen besichtigen. Es sollte kein zu grosser Umweg sein
Dann bis morgen und Grüssle vom Karli und mir