Sonntag, 19.3.: “Ni hau” (Hallo) aus Peking, wo ich es mir inzwischen im Bett des Zimmer 1317 im 13. Stock des Cityhotels “Chong Wen Men” gemütlich gemacht habe. Aber fangen wir mal von vorne an:
Mein Vater (in früheren Blogs auch “der Karli” genannt) war so nett mich zu Flughafen zu chauffieren. Natürlich durfte da auch der obligatorische Starbucksbesuch nicht fehlen.
Mit minimaler Verspätung hob dann der etwas in die Jahre gekommene Großraumjet der Air China Richtung Peking ab. Da ich sonst ja auch gerne mal 15 oder 20 Stunden zu meinen Reisezielen im Flugzeug unterwegs bin, waren die guten neun Stunden Flug heute wirklich entspannt. Ein bisschen was gelesen, ein paar Stunden geschlafen, und schon betrat ich gegen 7 Uhr Ortszeit zum ersten mal chinesischen Boden.
Leider dauerte es ewig, bis Passkontrolle und Gepäckausgabe erledigt waren. Die Fahrt zu meinem Hotel dauerte dann noch einmal etwa 40 Minuten mit dem Taxi. Erster Eindruck: Geeeeeeeeeeeeeeehhhhhttt Man fährt vorbei an (gefühlt) tausenden alter und heruntergekommener Hochhäuser, und bekommt viel Armut zu sehen… Auch die oft beschriebene Dunstglocke über den Großstädten Chinas ist zu sehen und beim Atmen zu spüren. Obwohl keine Wolke am Himmel ist, hat man durch den Nebel den Eindruck als wäre es bewölkt. Wie ich später erfuhr ist die Luftqualität aktuell aber gar nicht so schlecht, weshalb auch nur wenige Chinesen eine Atemmaske trugen. Also habe ich davon auch mal abgesehen.
Meine Bleibe für die nächsten beiden Nächte macht einen guten Eindruck und ist vor allem sehr zentral gelegen…
Kurze Zeit später traf dann auch mein Zimmerkollege ein. Goran aus Kroatien ist wirklich gut und lustig drauf. Als Fotograph hat er seine Kamera IMMER dabei und fotografiert wirklich alles, und das mehrmals Bin mir sicher, dass ich mit ihm viel Spass in den nächsten Tagen haben werde.
Nach einem kurzen Kennenlernen entschieden wir uns dafür uns ein wenig umzusehen und eine Kleinigkeit zu essen. Wirklich sehenswert war die direkte Umgebung unseres Hotels allerdings nicht. Viele riesige Shoppingmalls und Fast Food-Restaurants…
Lange nicht mehr so viele Chinesen wie früher sind mit dem Fahrrad unterwegs. Viele fahren Auto oder haben einen kleinen Motorroller, an dem dicke Handschuhe (in allen Farben) immer vorinstalliert sind (warum auch immer). Allgemein gilt im Pekinger Stadtverkehr die Regel: Wer zuerst kommt fährt zuerst. Die Ampel ist maximal ein Hinweis. Grundsätzlich fährt einfach jeder dann wenn er der Meinung ist, er könne die Kreuzung gefahrenfrei passieren.
Um 18 Uhr lernte ich dann meine Gruppe für die nächsten 10 Tage kennen. Dieses mal liege ich altersmäßig in etwa im Mittelfeld. Die meisten sind aus Großbritannien. Dazu noch drei Kolumbianer, zwei Kiwis, Goran und ich. Erster EindrucK: Positiv.
Nach dem “Welcome-Meeting” ging es dann noch einmal zum Abendessen in die Stadt.
Nach einem kurzen Spaziergang und einer noch kürzeren Busfahrt deutete Richard (unser Reiseleiter, siehe unten) auf die beleuchtete Tür unten rechts als (nicht gerade einladenden) Eingang für unsere “Dinnerlocation”.
So zugemüllt das Gebäude von außen aussah, so lecker war das Essen. Richard (eigentlich heißt er natürlich nicht so) erklärte uns noch, dass man in China nicht ein Essen für sich selber bestellt, sondern dass einfach viele verschiedene Speisen aufgetischt werden, und mal sich von dem bedient, auf das man gerade Appetit hat, oder (wie die meisten von uns) einfach alles mal versucht. Ich werde die ganze Tour mal versuchen auf Messer und Gabel zu verzichten. Meine “Stäbchenesskünste” sind zwar noch ausbaufähig, aber immerhin bin ich satt geworden
Die Innenstadt Pekings ist bei Nacht auf jeden Fall sehenswert. Richard meinte, es wäre kein Vergleich zu Shanghai. Nunja, davon kann ich mich ja demnächst selbst überzeugen.
Auf dem Rückweg stoppten wir noch am Pekinger “Nightmarket”. Zu späterer Stunde war hier noch die Hölle los…
Neben vielen Souvenirläden gab es hier auch alles was die chinesische Küche so zu bieten hat. Man konnte sogar lebende Tier essen (z.B. Skorpione oder Schlagen). Ganz schön eklig, die Chinesen
Morgen steht dann schon das erste absolute Highlight auf dem Programm: Die chinesische Mauer wartet schon darauf von uns bewandert zu werden. Ich bin gespannt und freue mich jetzt erstmal auf noch ein paar Stunden Schlaf (sofern mein Jetlag es zulässt)
Erste Grüsse aus dem fernen Osten