Tag 9: Der lange Weg nach Yangshuo

Montag, 27.03.: Die Zugfahrt nach Guilin (20 Stunden) ging glücklicherweise recht flott. Ich habe gut und lange geschlafen, heute Morgen noch ein bisschen gelesen und gemütlich gefrühstückt. Der gute Richard hatte in der Zwischenzeit auch einen neuen Freund gefunden (Das Baby übernachtete samt Mutter im Bett über ihm).

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Nach der Ankunft in Guilin hatten wir noch eine etwa 90-minütige Busfahrt zu unserem heutigen Ziel Yangshuo vor uns. Leider hatten einige aus der Gruppe (inkl. Richard) im Zug nicht ganz so gut schlafen können, weshalb sie die Busfahrt noch dafür nutzen.

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Die ganze Gegend um Guilin und Yangshuo ist vor allem durch seine weltweit einzigartige Landschaft bekannt. Aus Reis- und Gemüsefeldern ragen spektakuläre Karstkegel nach oben. Schon auf der Fahrt begegneten uns davon gefühlt hunderte…

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Am frühen Nachmittag hatten wir dann Yangshuo erreicht. Unser Hotel für die nächsten beiden Nächte ist wirklich passabel, sehr zentral gelegen und man hat (zum ersten mal) eine Art Aussicht. Praktischerweise befindet sich im Erdgeschoss des Hauses eine sehr leckeres und günstiges Restaurant, dass ich gleich mal getestet habe. Reisnudeln (eine Spezialität aus Yangshuo) mit Barbecue-Schweinefleisch für 1,10€. Smiley

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Natürlich bot uns Richard auch heute wieder einen Orientation Walk an. Da wir insgesamt ein bisschen spät dran waren, beeilte er sich heute noch ein bisschen mehr als sonst.

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Mit knapp einer Million Einwohnern ist Yangshuo (für chinesische Verhältnisse) eher eine Kleinstadt. In den letzten Jahren und Jahrzehnten ist sie allerdings recht schnell gewachsen. Der Grund dafür liegt natürlich auf der Hand: Mehr und mehr Touristen strömen in diese tollen Landschaften. Entsprechend hat sich die Stadt entwickelt. Die “Western Street” macht ihrem Namen alle Ehre, und ist voll auf Touristen ausgelegt…

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Einige aus der Gruppe belegten nach dem Orientation Walk einen Thai Chi-Kurs am Ufer des Flusses. Ich zog es aber vor einen sehr nett angelegten Park in der Nähe des Hotels zu besuchen…

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Über eine Treppe kam man zu einer kleinen Pagode auf einem der Felskegel, und hatte einen schönen Ausblick über die Stadt. Aus meiner Sicht passt eine solche “Großstadt” nicht in in eine solche Natur… schon ein irgendwie merkwürdiges Bild…

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Als Abendprogramm suchte ich mir heute mal wieder eine Show aus. Leider wollte mich keiner aus der Gruppe zur open air Aufführung “Impressionen Liu Sanjie” begleiten, so dass ich allein mit etwa 4000 Chinesen dieses sehenswerte Erlebnis teilen durfte. Auf einer Wasserbühne vor der Naturkulisse der Karstberge präsentierten etwa 600 (!!!) Laiendarsteller aus der Gegend um Yangshou ein grandioses, farbenprächtiges Spektakel… Es war wirklich toll anzusehen. Ich hoffe, die Bilder vermitteln einen kleinen Eindruck…

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Doch nicht nur die Darbietungen auf der Bühne waren hochinteressant. Ich habe an diesem Abend auch wieder so einiges über die Chinesen gelernt:

1) Chinesen sind absolute Rudeltiere: Es war den ganzen Abend bewölkt, es fielen aber maximal 5 Tropfen vom Himmel (mehr waren es wirklich nicht). Rein zufällig bekam ein Chinese einen Tropfen ab, was ihn dazu trieb sofort seinen Regenponcho überzustülpen (den jeder Besucher am Eingang erhalten hatte). Als das die Chinesen um ihm herum dies wahrnahmen, zogen diese ebenfalls in Windeseile ihren Poncho über, usw… kurze Zeit später war ich der einzige Besucher, der keinen Regenponcho anhatte… und es regnete wirklich den ganzen Abend nicht!

2) Chinesen und Emotionen? Nein, danke!: Das ist mir schon nach den ersten beiden (sehr tollen) Shows (Kung Fu und Akrobatik) aufgefallen: Kaum einer hat geklatscht (und wenn dann nur 5 Sekunden). In anderen Ländern bekommen die Darsteller stehende Ovationen, Rufe nach Zugaben usw. Nicht in China! Ich war wohl auch heute wieder der lauteste “Klatscher”.

3) Chinesen sind immer in Hektik: Vor der Aufführung kam extra die Ansage, dass man doch aus Respekt vor den Darstellern bitte das Ende der Show abwarten soll, bevor man geht… Am Ende der wirklich nicht langweiligen Show waren noch etwa die Hälfte der Leute da, alle anderen versuchten schon schnell zu ihren Transferbussen zu kommen. Auch mein Busfahrer schaute mich schon ein wenig genervt an, als ich als letzter (von 15 Mitfahrern) in den Bus einstieg (ich war direkt nach der Show ohne Umwege zügig zum Bus zurückgelaufen).

Schon ein merkwürdiges Volk, diese Chinesen… mal sehn was ich in den nächsten Tagen noch so mitbekomme. Es bleibt spannend Smiley mit herausgestreckter Zunge

Morgen gibts Action pur in und um Yangshuo. Laut Richard der beste Tag der Reise. Ich freu mich drauf.

Gute Nacht Smiley