Sonntag, 09.04.: Sooooo, meine Zeit in Fernost nähert sich so langsam aber sicher dem Ende entgegen. Ich blicke auf drei sehr erlebnisreiche und interessante Wochen in zwei irgendwie völlig verschiedenen Ländern zurück, was ich vorher so nicht erwartet hatte.
Mit den Chinesen bin ich ehrlich gesagt nicht so warm geworden. Ich hatte irgendwie den Eindruck als hätten sie Ausländern gegenüber immernoch einige Berührungsängste. Wenn man mal ein wenig mit Ihnen ins Gespräch gekommen war (sofern bei den mangelhaften Englischkenntnissen möglich), bekam man auf sein eigenes Lächeln auch mal eins zurück. Man hatte oft das Gefühl die Chinesen sind irgendwie ein riesiges Kollektiv von 1,3 Milliarden Leuten, dass in seiner eigenen Welt lebt.
Die Tour wurde (wie schon beschrieben) Richtung Süden immer besser. In Peking gab es (meiner Meinung nach) außer der chinesischen Mauer (die allerdings ein “Must go” ist) und der verbotenen Stadt nicht viel zu sehen. Man fühlte sich irgendwie, als wäre man immernoch mitten im Kommunismus. Xi`an, Shanghai und Yangshuo waren toll, Hongkong ein super Abschluss der ersten Reise…
Die Gruppe war auch sehr homogen und verstand sich bestens. Durch die langen Aufenthalte im Zug hat man auch viel über die anderen erfahren und zusammen gelacht. Unser “China-Whats-app-Chat” läuft immernoch auf Hochtouren.
Auch der gute Richard hat alles gegeben, um für uns das Beste aus der Zeit zu machen. Durch die geringen Englischkenntnisse der Chinesen und unsere mangelhaften Chinesisch-Kenntnisse hatte er umso mehr zu tun. Hier und da hat er vielleicht ein bisschen zu viel Hektik gemacht, aber insgesamt war er immer für uns da (auch wenn er es gar nicht hätte sein müssen), und sehr nah an der Gruppe dran. Guter Typ!
Sein japanischer Kollege Toshi war (wie die beiden Länder) irgendwie das genaue Gegenteil. Er war die Ruhe in Person, hat lieber einmal öfter angehalten und nachgezählt ob noch alle da sind. Dazu war er auf alles akribisch vorbereitet, und hatte immer sein Buch mit dem genauen Tagesablauf griffbereit. Als ich ihm die Daten meines Rückfluges mitteilte, kam er fünf Minuten später zu meinem Sitz im Zug und hatte mir in der Zwischenzeit auf seinem Block genau aufgezeichnet, wie ich am Sonntag Morgen am schnellsten zum Flughafen komme. Trotzdem war er immer für einen Spass zu haben. Die Unterschiedlichkeit der Charaktere in der Gruppe und sein eigenes Alter (ich schätze er ist so Mitte bis Ende 50) waren der Grund dafür, dass er nicht ganz so nah an den Leuten dran war wie Richard, was aber auch nicht schlimm war. Er hat seine Sache trotzdem gut gemacht.
Vor allem die allgegenwärtige Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Japaner sowie die tolle Kirschblüte werden mir von Japan im Gedächtnis bleiben. Interessantes und sehenswertes Land. Ich hätte definitiv länger bleiben können. Auch die Auswahl der besuchten Orte war (meiner Meinung nach) optimal. So war es für mich beispielsweise auch mal hochinteressant eine Nacht bei den Mönchen im Tempel zu verbringen… diese Möglichkeit hat man ja auch nicht alle Tage. Kyoto ist eine sehenswerte Stadt mit wahnsinnig vielen Sehenswürdigkeiten, und nach Tokio muss ich definitiv auch nochmal. Um alles zu sehen, war die Zeit dort definitiv zu kurz…
Und nun folgt (wie immer) noch ein “best of” der Bilder der letzten drei Wochen.
Sooooo, ich darf mich an dieser Stelle recht herzlich für die Aufmerksamkeit bedanken, und hoffe Ihr hattet mal wieder ein bisschen Spass beim “Mitreisen”. Ich werde jetzt gleich mal in Peking nach einem Plätzchen suchen, wo ich die letzten beiden Einträge hochladen kann. Vielleicht ist das Netz am Flughafen ja ein bisschen besser als das in den chinesischen Hotels.
Zum Grusse und bis bald
der Bloginhaber Volker