Sonntag, 09.04.: Hallo zusammen. Da es gestern Abend doch noch etwas später wurde, und heute Morgen (bzw. mitten in der Nacht) zeitig der Wecker klingelte, komme ich jetzt erst dazu meinen letzten Tag in Japan zusammenzufassen. Aktuell befinde ich mich irgendwo in 10000m Höhe zwischen Tokio und Peking und hoffe, dass ich später in Peking ein Plätzchen finde, an dem ich diesen Eintrag und die Zusammenfassung hochladen kann, aber da bin ich einfach mal zuversichtlich
O.k., aber mal zum gestrigen Tag: Als ich morgens in Hakone aus dem Fenster sah, bot sich mir leider das selbe Bild wie am Abend zuvor. Dauerregen und dichte Bewölkung zerstörten schnell die letzten Hoffnungen auf einen eventuellen Mt.Fuji-Ausblick. Wer will kann gerne mal bei Google “Mt. Fuji” oder “Mt. Fuji und Kirschblüte” eingeben, dann seht ihr was ich hier leider verpasst habe…
Nach einem sehr reichhaltigen inkludierten Frühstück in unserem schönen Wellnesshotel in Hakone ging es dann bei beschriebenem Mistwetter zurück zum Bahnhof…
…wo wir noch kurz auf den “Shinkansen” nach Tokio warten mussten. Für die etwa 110km brauchte dieser dann allerdings nur entspannte 35 Minuten. Da hat die pickepackevolle S-Bahn vom Hauptbahnhof in Tokio für die 6 Stationen bis “Uguisudani” (in der Nähe unseres Hotels) fast länger gebraucht.
Übrigens: Wie bereits in Kyoto ist das Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Tokio für Touristen ohne Hilfe so gut wie unmöglich. Neben den gefühlt 125353535 verschiedenen Linien, aus denen man wählen kann, machen einem noch die Namen der einzelnen Stationen zu schaffen. Hier mal eine Top 5 der besten Namen von U-Bahn-Haltestellen (und die habe ich mir wirklich nicht selber einfallen lassen!!!)
1) Futamatashimmachi
2) Musahi-Mizonokushi
3) Katsunumabudokyo
4) Ichikawashiohama
5) Shinjuku-Nishiguchi
Diese Liste könnte man schier bis ins Unendliche ausdehnen!
Um die Mittagszeit herum erreichten wir dann unser Hotel. Da wir noch nicht in unsere Zimmer konnten starteten wir gleich in Richtung Zentrum um uns die Stadt anzusehen. Unser erstes Ziel war dabei der Chidorigafuchi-Park (könnte man auch in die Top 5-Liste aufnehmen), der (trotz leichtem Nieselregens) mit vielen picknickenden Japanern gut gefüllt war… oh, da sind ja wieder ganz viele blühende Kirschbäume
Gefühlt habe ich inzwischen wohl jede einzelne Kirschblüte Japans gesehen. Bei einem Spaziergang um den Kaiserpalast herum (den man leider nicht betreten durfte) hatten wir allerdings den wohl schönsten Ausblick auf die “Cherry Blossoms”.
Um den Kaiserpalast herum führt auch ein grosser Wassergraben. Die Wartezeit für ein Ruderboot betrug heute etwa zwei Stunden. Toshi meinte, es können bei richtig gutem Wetter auch gerne mal drei bis vier Stunden werden.
Die Kirschblüte an sich dauert (laut Toshi) im Normalfall nicht länger als zwei Wochen an. Grundsätzlich ist sie natürlich sehr vom Wetter abhängig. “If there ist hard rain tomorrow, all these blossoms will be gone! So you`re really lucky this time!”
Nach diesem sehenswerten Spaziergang hatten wir ein wenig Freizeit für uns. Ich hielt mich mal an die Ratschläge eines befreundeten Japan-Insiders und fuhr mit der U-Bahn zum “Shibuya”, dem “Time Square von Japan”. Dieser unglaubliche belebte und sehr laute Platz (im Dunkeln ist er bestimmt noch spektakulärer) ist einfach nur voll von Menschen. Wenn alle Fussgängerampeln gleichzeitig auf “grün” schalten, ist das wirklich witzig anzusehen, wie alle Menschen kreuz und quer über die Straßen laufen. Viele bleiben noch mitten auf dem Platz stehen um Fotos zu machen.
Auch die Straßen um die Platz herum sind unglaublich “busy”. Aus jedem Laden ertönt laute Musik.Man trifft auf viele junge und “hippe” Menschen.
Ich arbeitete mich weiter Richtung Norden mit der S-Bahn vor. Inzwischen hatte die Rush Hour eingesetzt. Unglaublich wie voll das war. Beim Warten auf den nächsten Zug stellen sich trotzdem alle Japaner vorbildlich in einer Reihe vor dem entsprechenden Eingang auf. Gedrängelt wird nicht!
Der Stadtteil Shinjuku (den ich anschliessend noch kurz besuchte) ist so ein wenig das Businessviertel von Tokio. Viele Hochhäuser und Bürogebäude finden sich in diesem Teil der Stadt. Aufgrund des oben beschriebenen Berufsverkehrs war aber auch hier die Hölle los.
Zurück im Hotel reichte die Zeit gerade noch aus um mich ein bisschen frisch zu machen, bevor wir uns zum letzten gemeinsamen Abendessen mit der Gruppe trafen. Nicht weit vom Hotel entfernt gab es zum Abschluss noch einmal alles was die japanische Küche so hergab. Und der gute Toshi hatte mal wieder sein “Lieblingsspielzeug” (den Taschenrechner) zur Hand, um die Rechnung ordnungsgemäß aufzuteilen
Auf Toshis Hinweis hin machten Katie, Tori, Astrid, Carla und ich noch einen Abstecher in der “Ueno-Park” in dem es (neben zahlreichen Kirschblüten) sehr viele gut gelaunte und angetrunkene Japaner zu sehen und zu hören gab.
Viele kleine Essensstände und Life-Musik belebten diesen sowieso schon gut gefüllten Park zudem. Japaner werden übrigens richtig lustig und kontaktfreudig wenn sie mal einen gekippt haben
Gegen 11:30 PM war ich dann wieder zurück im Hotel, und hatte noch ganze vier Stunden bis der Wecker wieder klingelte…
Was ich von Tokio gesehen habe war wirklich top. Allerdings habe ich das Gefühl nur einen Bruchteil der Stadt kennengelernt zu haben. Nunja, ich habe das beste aus den paar Stunden herausgeholt… hoffe ich zumindest