Donnerstag, 02.11.: Ganz schön dunkel war das heute morgen noch als wir um 5:30 Uhr Richtung Flughafen Lukla liefen. Laut unserer Bordkarte sollten wir auch direkt den ersten Flieger nach Kathmandu bekommen, doch dieser hatte leider ordentlich Verspätung, so dass wir noch über eine Stunde am Flughafen rumsitzen mussten.
Der “Bergabstart” auf der 400m langen Startbahn war dann allerdings wieder ein Highlight. Man fühlt sich wirklich so, als würde man mit einem Auto schnell eine Tiefgarageneinfahrt hinunterfahren… nur dann wir eben dann nach etwa 360m “Talfahrt” abhoben
Dieses mal saß ich glücklicherweise auf der richtigen Seite des Flugzeuges, und hatte noch einmal beste Aussichten auf die Berge. Durch die ziemlich dreckigen und milchigen Scheiben sind die Fotos leider nicht soooo dolle.
Gegen 9 Uhr checkten wir dann im Fuji-Hotel zu Kathmandu ein. Zum Ende unserer Tour gönnte man Kavi und mir noch einmal ein Top-Zimmer!
Vielen andere aus der Gruppe bleiben noch ein paar Tage länger hier. Einige hatten sich die Stadt auch schon vor unserer Tour zum Base Camp angesehen. Da ich ja quasi nur den einen Tag heute hatte, machte ich mich in gewohnter Art und Weise (bewaffnet mit einem Stadtplan und meinem Marc O Polo-Reiseführer) alleine auf die Socken die Stadt zu erkunden.
Problem: Bis auf eine Strasse haben allen anderen hier KEINE Namen, oder sind in irgendeiner Art und Weise durch Nummern oder andere Kennzeichen markiert. Das machte mir die Orientierung nicht gerade einfach. Vorbei an ein paar netten Gebäuden und kleinen Tempeln versuchte ich mich Richtung Altstadt Kathmandu`s durchzuwurschteln.
Schnell wurde mich jedoch klar, dass das ein fast aussichtsloses Unterfangen war. Ein netter Taxifahrer war meine Rettung, und chauffierte mich zielsicher durch die sehr, sehr belebte Stadt Richtung Durbar Square.
Die Verkehr in der Innenstadt ist wirklich der Wahnsinn. Stau`s und Gehupe ohne Ende. Verkehrsregeln gibt ein keine! An zwei, drei Ampeln sind wir vorbeigekommen. Diese dienen bestenfalls als Vorschlag! Das Überqueren einer Straße als Fußgänger ist fast lebensgefährlich. Nachdem ich mehrmals vergeblich einen entsprechenden Versuch gestartet hatte, nahm ich einfach die Strategie der Einheimischen an: Einfach kurz warten bis weitere Personen die Straße überqueren wollen, und dann gemeinsam gehen. Anscheinend macht das bei den Autofahrern mehr Eindruck als wenn ein einzelner Tourist über die Straße will…
Erste Eindrücke der Stadt allgemein: hektisch, laut, dreckig, versmogt… klingt alles nicht so angenehm. Dazu sieht man die Armut wirklich an jeder Ecke.
Inzwischen war ich am Durbar Square angekommen. Der “Palastplatz” Kathmandu`s ist das Zentrum der Altstadt. Um ihn herum befinden sich insgesamt 50 Schreine, Heiligtümer und andere wichtige Gebäude. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts residierte der König im grössten Palast am Durbar Square. Rund um den Platz tobt das sehr lebendige Leben vor allem der älteren, sehr gläubigen Nepalesen…
Viele Gebäude um den Platz herum sind bereits über 300 Jahre alt, was eine Seltenheit in Nepal darstellt. Durch Erdbeben und sonstige Witterungsverhältnisse ist die Lebensdauer von Gebäuden in der Hauptstadt nicht sehr hoch.
Auch an vielen Gebäuden des Durbar Squares ist das letzte Beben nicht spurlos vorbeigegangen. Mit vereinten Kräften versucht man unter dem Motto “Let`s rebuild togehther” die Schäden zu beheben…
Etwa 1,2 Millionen der insgesamt über 30 Millionen Nepalesen leben übrigens im Grossraum Kathmandu. Obwohl man das bei der Enge der Gassen und der großen Armut den Menschen nicht vermuten könnte, gilt die Stadt als sicher. Man wir als Tourist von den Verkäufern in den Läden freundlich angesprochen, ohne dass man penetriert wird. Als ich auf der Straße mit meinem Stadtplan nach Hilfe fragte, wurde mir immer gut und freundlich geholfen.
Wie der Name schon sagt ist die “New Road” in Kathmandu`s Stadtmitte eine neu asphaltierte Einkaufsstraße, die vor allem Touristen in die Altstadt locken soll… Ich fand die jetzt ehrlich gesagt nicht so prickelnd
Mein nächster Weg führte mich zum “Swanyambhunath”, dem am Westrand der Stadt gelegenen “Monkey-Tempel”. Und diesen Namen trägt die älteste Stupa Nepals (gebaut um 5.Jh.) mit Recht!
…Hunderte von Rhesusaffen tummeln sich um die Anlage herum in den Bäumen, aber auch auf den Treppen und am Tempel.
Insgesamt 231 Stufen muss man dann noch aufsteigen um diesen Blick über die Hauptstadt Nepals zu haben (siehe unten).
Wie auch schon auf unserer Wanderung zum Base Camp gesehen, sollen die Augen Buddha`s die Einwohner Kathmandus beschützen…
Zum Mittag gab es in einem kleinen nepalesischen Restaurant zu noch kleinerem Geld leckere “roasted Chickenwings”.
Relativ weit im Norden der Stadt finden man mit den “Garden of Dreams” die einzige grüne Oase Kathmandu`s. Toll angelegte Teiche, Beete und Wiesen laden zu einem kleinen Spaziergang, oder einfach nur zum Chillen in der Sonne ein. Drei kleine, schöne Cafe`s befinden ebenfalls in dieser Parkanlage.
Eigentlich wollte ich mir noch den “Royal Palace” ansehen, aber schlanke Besichtigungszeiten (11 bis 14 Uhr) ließen dies leider nicht zu Deshalb hier nur ein Foto von außen
Der Stadtteil Thamel war vor einigen Jahren noch fast komplett ausgestorben. Inzwischen sind durch neue Hotels, Restaurants, Kneipen und Geschäfte sehr viele Touristen auf Thamel aufmerksam geworden. Sowohl tagsüber, als auch nachts sehr belebt!
Zurück im Hotel reichte es noch zum schnelle Duschen und Packen, bevor die Gruppe zum letzten gemeinsamen Abendessen aufbrach. Im Bricks Cafe konnte man bestens draußen sitzen, und die Reise noch einmal rekapitulieren…
Nach der Fahrt zurück zum Hotel hieß es dann Abschied nehmen von Nima, unserem “Leading-Guide”. War eine schöne Zeit mit ihm, auch wenn er sich hier und da sicherlich hätte mehr einbringen können.
Peter und Chad (die beiden Waliser) fliegen schon morgen ganz früh. Alle anderen treffe ich morgen beim Frühstück wieder. Also mussten wir uns heute “nur” von zwei Personen verabschieden.
Für mich gehts dann am späten Nachmittag weiter nach Abu Dhabi in der Business Class. Na da bin ich mal gespannt