Sonntag, 16.12.: Der heutige Tag bestand zum großen Teil aus unserer Busreise Richtung Jaipur. Pünktlich um 8 Uhr startete unser leicht zu erkennende lila G-Adventure-Bus Richtung Rajasthan, dem Bundesstaat in dem sich Jaipur befindet. Insgesamt besteht Indien übrigens aus 26 Bundesstaaten, auf die sich die inzwischen 1,3 Milliarden Inder verteilen. Und trotz der stattlichen Größe (etwa 3200km von Norden bis Süden und 3000km von Osten bis Westen) und vielen Wüsten und kargen Landschaften ist die Bevölkerungsdichte deutlich höher als die des dicht besiedelten Deutschlands.
Einen ersten kurzen Stopp legten wir am Manga Manjusha ein, einer schön angelegten Gartenanlage auf der sich einige große Statuen hinduistischer Götter befanden.
Ruby gab uns wieder einige interessante Informationen zu diesem Ort und den entsprechenden Gottheiten weiter. Ab und zu wurde sie dabei von einigen Flugzeugen übertönt, die gerade im Landeanflug auf den nahegelegenen Flughafen von Delhi waren.
O.k., inzwischen sollte ich fast alle Namen kennen (von links): David (Kanada), Volker (Ludwigsburg), Kristan (England), Kelvin (mein Zimmerkollege, Kanada), Martha (USA), Maggie (USA), Ishraz (USA), Debra (USA), … (USA), Susi (Leipzig), Mel (Australien), Bruno (Luxemburg), Vivien (Luxemburg). Bei den 4 Damen aus den USA komme ich mit den Namen immer mal wieder durcheinander… aber das krieg ich auch noch hin
Unser Mittagessen nahmen wir an einer etwas größeren Raststätte ein. Mal wieder ziemlich scharf, dafür aber eine ordentliche Portionierung
Nach insgesamt guten 5,5 Stunden Fahrt erreichten wir dann Jaipur. Unser Hotel ist wirklich sehr traditionell und schick gestaltet. Kelvin und ich bewohnen quasi die Penthouse-Suite mit Dachterrasse und schönem Ausblick auf die Umgebung und auf benachbarte Balkone, auf denen indische Jugendliche bei lauter Bollywood-Musik einige Tanzchoreographien versuchten einzustudieren.
Nach kurzer “Akklimatisierungsphase” im Hotel motivierte uns Ruby dann zu einem ersten “Orientationwalk” durch Jaipur.
Neue Stadt, gleiches Erscheinungsbild (zumindest auf den ersten Blick): Dichter Verkehr, Lärm, Dreck, Müll, Hektik. Und zwischen den ganzen Menschen, Autos, Tuc tucs, Rikschas und Motorrollern tummelt sich alles mögliche an Tieren…
Unser erstes Ziel war der Gemüsemarkt… Hier gab es wirklich alles, was das Vegetarierherz begehrt. Selbst wenn die Gassen zwischen den einzelnen Ständen sehr schmal waren, drängelten sich auch hier zahllose Motorräder und Roller durch (ständig hupend, versteht sich).
Die 1727 gegründete Stadt Jaipur beherbergt heute etwa 3,5 Millionen Einwohner und wird auch “Pink City” genannt. Der Grund dafür sind die zahlreichen rötlich / pink scheinenden Gebäude in der Innenstadt. Eine große (ebenso farbige) Stadtmauer mit insgesamt 7 Toren begrenzt Jaipur…
Es war schon dunkel, als wir dann noch an zahlreichen Handwerkerläden vorbeiliefen. Für relativ kleines Geld kann man hier zu 100% handgemachte “Kunst” kaufen, und sogar noch dabei zusehen, wie diese “produziert” wird.
Alle Tempel, Moscheen und wichtigen Gebäude waren bei Nacht schön beleuchtet…
Mit der Fahrradrikscha steuerten wir dann unser Restaurant für das Abendessen an.
Unser schon leicht in die Jahre gekommener Fahrer gab alles und brachte und souverän durch den “lebhaften” Stadtverkehr.
Morgen steht eventuell der Besuch des örtlichen Kinos an um einen Bollywood-Film quasi direkt vor Ort zu sehen. Die entsprechende Lokalität haben wir heute schonmal besichtigen können.
Nach unserem gnadenlos überteuerten Abendessen ging es dann mit Tuc-Tucs zurück zum Hotel. Die zwei Luxemburger und ich hatten mit unserem nicht gerade passiv fahrenden Piloten definitiv unseren Spass.
Ansonsten wächst die Gruppe wirklich gut zusammen. Mit allen kann man sich gut unterhalten und viel lachen.
Ein bisschen sind wir alle von den Temperaturen überrascht. Morgens und Abends kühlt es doch ordentlich ab, so dass man ohne dicke Jacke eigentlich nicht länger raus kann. Mittags kommen wir hier gut über 20 Grad, würde ich sagen… Der eine oder andere aus der Gruppe wird sich hier wohl noch mit dickeren Kleidungsstücken ausstatten müssen.
Einige aus der Gruppe klagen aktuell über eine leichte Erkältung, ist aber wohl nichts schlimmes. Ich bin soweit fit und gespannt was mich in den nächsten Tagen erwartet.
Gute Nacht