Samstag, 05.01.: Nach einem entspannten Frühstück heute Morgen machten wir uns gegen 10:30 Uhr auf den Weg Richtung Pondicherry. Die zwei Stunden Fahrt gingen dann auch recht fix rum. Unser Fahrer Anhil (Bild unten rechts) ist wirklich ein cooler Typ. Ganz souverän steuert er den wirklich nicht kleinen Bus jeden Tag durch die engsten Gassen und belebtesten Straßen Indiens, und hat dabei immer ein Lächeln auf den Lippen. Schlafen muss er übrigens jede Nacht im Bus. Hat er wirklich nicht verdient
Zwischendurch hielten wir kurz an einem kleinen Dorf und den dazugehörigen Götterstatuen. Jedes Dorf hat übrigens seine eigenen Hindugötter, die das Dorf vor Katastrophen und Unheil beschützen sollen.
Gegen 13 Uhr checkten wir dann in unserem wirklich schönen Hotel in Pondicherry ein.
Bis zu unserer Citytour um 16 Uhr hatten wir noch ein wenig Freizeit, die die meisten nutzen, um ein bisschen durch die Stadt zu bummeln. Mel und ich entschieden uns dazu in das 12km entfernte Örtchen Auroville zu fahren. Auroville ist eine 1968 gegründete Stadt, die als Friedens- und Harmonieprojekt und zur experimentellen Zusammenarbeit der aus vielen verschiedenen Ländern stammenden Siedler geschaffen wurde. Das ganze Areal ist insgesamt etwa 6km² gross, und war somit in der kurzen Zeit, die wir hatten, leider nicht ansatzweise begehbar. Etwa 3000 Menschen leben inzwischen in den einzelnen Siedlungen Aurovilles.
Immerhin schafften wir es bis zur “Matrimandir-Kugel”, einer 30m hohen goldenen Kuppel in Meditationsarchitektur. Diese stellt so eine Art Mittelpunkt bzw. Highlight der Stadt dar.
Die meisten Besucher der 1,2 Millionen Einwohner zählenden Stadt Pondicherry kommen allerdings wegen des “Aurobindo Ashrams”, einer spirituellen Begegnungsstätte (oder auch klosterähnliches Meditationszentrum). 1926 wurde der Ashram von Sri Aurobindo ins Leben gerufen. Er versuchte indische Kultur mit westlicher Rationalität zu verbinden. Im Hof des Ashrams befindet sich (prunkvoll geschmückt) seine Grabstätte. Leider durfte man im Inneren mal wieder keine Fotos machen
Auch einen netten Strand hat Pondicherry zu bieten.
Ein sehr aufwendig gearbeiteter und sehr farbenfroher Ganesh-Tempel war unsere nächste Station.
Per Fahrradrikscha erkundeten wir dann die restliche Stadt.
Pondicherry gehörte bis 1965 zum französischen Kolonialreich, weshalb auch noch sehr viele Häuser im entsprechenden Kolonialstil erhalten sind. Die “Ville blanche” (weiße Stadt) hat zudem eine Reihe an schicken Kirchen und Museen zu bieten, dazu fast nur französische Straßenschilder.
Auch am Abend ist die Stadt sehr belebt. Vivien, Bruno, Sally, Mel und ich fanden ein schönes Rooftoprestaurant mit hervorragender Küche.
Auf dem Heimweg fiel uns noch dieses Straßenschild auf. Wir rätselten noch eine Weile nach der entsprechenden Bedeutung… mmmmmhhhhh
Relativ früh waren wir dann heute wieder im Hotel zurück. Auch Pondicherry ist ein wirklich sehenswertes Örtchen. Vor allem uns vieren, die wir bereits den Norden bereist haben, fällt immer wieder der deutliche Unterschied zum hektischen, dreckigen und lauten Norden (allerdings mit sehr vielen Highlights) auf. Man denkt wirklich, man ist in zwei verschiedenen Ländern. Der Süden kommt da wirklich sehr entspannt, deutlich sauberer und reicher daher.
Morgen fahren wir schon weiter nach Madurai. Gespannt bin ich vor allem auf den Shri-Meenakshi-Tempel, der neben dem Taj Mahal, das absolute Highlight des Landes sein soll.
Bis dahin verabschiede ich mich erstmal für heute