Freitag, 04.01.: Der Tag heute begann ziemlich ungemütlich. Im kleinen, gemütlichen und (so dachte ich zumindest) ruhigen Örtchen Mamallapuram ertönte bereits vor 6 Uhr sehr laute indische Musik durch überall montierte Lautsprecher. Dazu war auf dem Hof gegenüber meines Balkons schon ordentlich Betrieb, so dass an Ausschlafen absolut nicht zu denken war.
Immerhin gab es die örtliche Zeitung “The Hindu” kostenfrei aufs Zimmer geliefert
Mamallapuram ist ein kleines Örtchen (etwa 20.000 Einwohner) an der Ostküste Indiens, das vor allem durch seine Tempel und Reliefs aus dem 7. Jahrhundert bekannt wurde, die längst zum Weltkulturerbe gehören. Aufgrund der geringen Größe der Stadt konnten wir heute alle Ziele problemlos zu Fuss erreichen.
Unser erstes Ziel war eine großzügig angelegte Anlage mit riesigen Felsen…
Der bekannteste ist dabei “Krishna`s Butterball”. Keine Ahnung, wie dieser riesige Felsbrocken an diesen Platz gekommen ist, und wie er dort seine Position hält.
Für die Kinder lustig: Vom Butterball aus kann man sehr lässig auf den Felsen herunterutschen
Insgesamt 10 kleine Höhlentempel befinden sich zudem auf dem Gelände. Alle sind inzwischen nicht mehr aktiv und zeigen aufwendige Reliefs der vielen hinduistischen Götter.
Und immer wieder begegnen einem freundliche, farbenfroh gekleidete Inderinnen und neugierige, aufgeweckte Kinder…
Direkt neben den Höhlentempeln besichtigten wir anschließend das “Ajunas-Relief”. Dieses riesige Kunstwerk (30m mal 12m) ist in zwei mächtige Felsen gemeißelt. Der Spalt zwischen ihnen wurden mit ins Bild einbezogen. Er stellt den Ganges dar, der vom Himmel auf das dürstende Indien herabgeschickt wurde. Sämtliche Götter- und Menschengestalten des Reliefs beziehen sich auf dieses Ereignis. An die 400 Figuren (Affen, Elefanten, Götter, Menschen) sind zu sehen.
Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir die “Pancha Pandava Rathas”, fünf sehr gut erhaltene Tempel aus dem 7. Jahrhundert. Jeder der Tempel wurde in der Form eines Prozessionswagens aus einem einzigen Felsen herausgemeißelt. Sehr beeindruckend!
Der letzte “Sightseeing”-Punkt für heute war dann der nahe am Strand gelegene “Shore-Temple” (ebenfalls aus dem 7. Jahrhundert). Eigentlich existierten insgesamt sieben dieser Tempel. Die anderen sechs sind allerdings im Laufe der Zeit im Meer versunken (also nur noch unter Wasser zu besichtigen), so dass nur noch der Shore-Tempel trockenen Fusses erreichbar ist.
Gegen Mittag war dann in der Innenstadt richtig was los. Rot war heute vor allem bei den Frauen die angesagte Farbe (anscheinend)
Sehr spät nahmen wir heute unser Mittagessen in einem sehr schönen Strandrestaurant ein.
Den freien Nachmittag nutzen Mel und ich um ein bisschen am durchaus schönen Strand zu relaxen…
Gegen Abend gesellte sich dann Sally zu uns, um einen Blick auf das von Mitte Dezember bis Mittag Januar stattfindende ”Indian Dance Festival” zu werfen. Ganz nett anzusehen, aber irgendwie nach einer Weile auch ein bisschen langweilig…
Im Rooftop-Restaurant “Moonrock” nahmen wir dann noch einen schnellen Snack ein, bevor wir zurück ins Hotel liefen.
Sehr nettes Örtchen, dieses Mamallapuram… Leider fahren wir morgen schon weiter.
Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe