Mittwoch, 04.10.: Heute Morgen klingelte der Wecker bereits um 5:45 Uhr… ganz schön früh da war es noch ziemlich düster draußen. In der Nacht ist es auch ordentlich abgekühlt, so dass man schon eine Decke brauchte um nicht zu frieren.
Nach dem Frühstück starteten wir pünktlich zum Sonnenaufgang zu unserer Wanderung durch die Wüste. Das “Wadi” in Wadi Rum heißt übersetzt übrigens “Tal”. Das Wort Rum hat dagegen keine Bedeutung. Es ist der Name eines kleinen Örtchens hier im Tal.
Unser erster Anlaufpunkt der etwa 12km langen Wanderung durch den Sand Wadi Rums war der sogenannte Chicken-Rock. Entscheidet gerne selber ob dieser Felsen wie ein Huhn aussieht
Von links nach rechts: Edward (England), Damashy (oder so ähnlich???) (England, Edwards Frau), Rachel (New York), Vanessa (Los Angeles), Sindy (Mittenwalde), Sabine (Österreich), Rudolf (genannt Rudi, Österreich, Freund von Sabine), Catherine (England), Walter (England, Mann von Catherine), Volker (Ludwigsburg, Freund von Sindy )
Es war wirklich eine tolle Wanderung mit vielen verschiedenen Szenerien. Die verschiedenen riesigen Felsformationen in allen Varianten waren spektakulär.
Auch schön: Wir begegneten heute keinem einzigen anderen Touristen, keiner anderen Gruppe, einfach niemandem (das mag ich ja auch sehr). Im Laufe des Vormittages wurde es dann immer wärmer, weshalb wir ordentlich Flüssigkeit zu uns nehmen mussten.
Vielen Tieren begegnet man im Wadi Rum nicht. Wir sahen den jordanischen Nationalvogel “Sinai Rosefinch” oder auf deutsch “Einödgimpel” (kein Witz!), einige Kamele und ein paar kleine Echsen. Laut Laith gibt es hier auch ziemlich giftige Skorpione und Schlangen. Von Letzteren haben wir zumindest ein paar Spuren gesehen. Die Tiere selbst haben sich “leider” nicht blicken lassen…
An einem schönen, schattigen Plätzchen bekamen wir guten jordanischen Tee serviert. Ein paar Minuten ohne Sonne taten uns heute Mittag mal ganz gut.
Da wir uns ja hier in einer Wüste befinden, hält sich natürlich auch die Flora in erträglichen Grenzen. Einige nützliche Pflanzen gibt es hier allerdings schon. Hat man mal seine Seife oder sein Shampoo vergessen, rubbelt man einfach die dünnen Zweige dieser Pflanze (siehe unten) so lange aneinander bis sie breiig werden. Ein bisschen Wasser dazu, und es fängt an zu schäumen. Man hat in kürzester Zeit eine Art natürliche Waschlotion hergestellt (die allerdings ziemlich geruchsneutral ist). Ebenso gibt es hier eine Pflanze die eine Art Klebstoff zur Verfügung stellt.
Eine kleine Steinbrücke, und ein Jumping-Picture später…
…waren wir dann schon wieder auf dem Heimweg Richtung Camp unterwegs. Inzwischen hatten wir fast die Mittagshitze erreicht, so dass es durchaus sinnvoll war nicht zu lange der prallen Sonne ausgesetzt zu sein.
Den Nachmittag verbrachten wir dann ganz gemütlich im Camp. Während einige die Zeit nutzen um ein bisschen zu schlafen und zu entspannen, hatten andere Reiseteilnehmer Spaß beim Karten spielen.
Gegen 18 Uhr nahmen wir wieder unseren (bereits von gestern) bekannten Aussichtsplatz ein, um den (heute wieder sehr schönen) Sonnenuntergang zu genießen.
Zum Abendessen gab es für uns heute das jordanische Nationalgericht “Mansaf”, was nichts anderes Lammfleisch mit Reis ist. Das Interessante daran ist die etwas gewöhnungsbedürftige Sauce, die hauptsächlich aus Kameljoghurt besteht. Dieser wird direkt nach der Produktion zunächst getrocknet und im Laden als Kugel in der Größe eines Tennisballes verkauft. Unter Zugabe von Wasser verflüssigt er sich später wieder. Der Geschmack ist durchaus etwas streng, insofern sollte man sich davon nicht zu viel auf seinen Reis kippen
Die heutige Nacht verbringen wir noch einmal hier in unserem Beduinenzelt. Morgen geht es dann zeitig weiter Richtung Petra, dem vermeintlichen Highlight der Tour. Wir sind gespannt.
Bis dann und Grüße aus der Wüste