Dienstag, 04.10.: Heute Morgen starteten wir also mit dem Bus Richtung Süden. Etwa 4 Stunden waren es bis Wadi Rum. Dass unser Bus leicht überdimensioniert war (es waren genau 14 von geschätzt 50 Plätzen besetzt) störte niemanden. So hatten wir eben ein bisschen mehr Komfort
Viele Züge fahren in Jordanien nicht. Einen Teil des Weges begleitete uns heute eine nicht mehr genutzte Bahnstrecke, die ursprünglich von Damaskus in Syrien, über Jordanien bis nach Saudi-Arabien führte. Die letzten Reste der Lokomotiven und Wagons finden sich in einer Art kleinem Zugfriedhof kurz vor Wadi Rum.
Kurze Zeit später hatten wir das Besucherzentrum erreicht, von dem aus man bereits die “sieben Säulen der Weisheit” (Bild unten rechts) bestaunen konnte.
Unser geräumiger Bus wurde nun gegen drei weniger geräumige Allradfahrzeuge eingetauscht mit denen wir dann auf Erkundungstour durch Wadi Rum gingen.
Sie Sand- und Felsenwüste erstreckt sich im Süden Jordaniens über eine Gesamtfläche von etwa 740 Quadratkilometern. Wie Säulen oder Pfeile ragen die teilweise spektakulären Gesteine aus der Erde. Die meisten Formationen sind über 30 Millionen Jahre alt. Durch die extreme Erosion aufgrund der großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht wurde das Massiv weiter zerklüftet und zu fantastischen Formen aufgesprengt. Die Felswände bestehen zumeist aus Sandstein, aber auch aus Granit. 2011 wurde das Schutzgebiet in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Neben den unzähligen hohen roten Sandsteinfelsen (die teilweise recht einfach zu besteigen sind) bietet Wadi rum aber noch einige andere sehenswerte Highlights. Ähnlich wie beim Wadi Mujib (den wir gestern besucht hatten) fanden wir auch heute eine sehenswerte Felsenschlucht, mit prähistorischen Innenschriften.
Die Burdah-Felsenbrücke sowie der Umm Frouth sind nur zwei von vielen kleinen oder großen Felsöchern oder Brücken, die man teilweise recht einfach erklimmen konnte.
Die größere Burdah-Brücke durften wir leider nicht besteigen. “Guys, it`s to dangerours to climb!” meinte Laith. Schade eigentlich
Gegen 17 Uhr erreichten wir dann unser sehr schön gelegenes Camp mitten im Sand. Von diesen Camps gibt es hier allerdings einige, wie wir auf der Fahrt durch die Wüste sehen durften. Ist schon ein sehr touristisches Örtchen hier… leider.
Pünktlich zum Sonnenuntergang versammelten wir uns auf einem kleinen Aussichtspunkt neben dem Camp… auch hier waren wir nicht die einzige Gruppe, die diese Idee hatte. War aber trotzdem ein toller Platz für den “Sundowner”
Unser Abendessen wurde heute im wahrsten Sinne des Wortes “ausgegraben”. Etwa 4 Stunden vorher wurden einige Hähnchenteile sowie diverses Gemüse zum Garen inklusive glühender Holzkohle in einem Loch versenkt. Alles schmeckte wirklich köstlich
Mit einem Lagerfeuer im Camp ließen wir den ersten sehr schönen Tag in Wadi Rum ausklingen. Da hat noch nicht einmal die etwas gewöhnungsbedürftige jordanische Musik von Laith gestört
Morgen steht am Vormittag eine kleine Wanderung auf dem Programm. Es geht früh los, damit wir nicht in die komplette Mittagshitze geraten. Der Nachmittag ist dann zur freien Verfügung. Bin mal gespannt was man hier noch so machen kann
Inzwischen haben wir uns auch mit einigen aus der Gruppe ein wenig ausgetauscht. Alle sind eher entspannt unterwegs, man könnte auch sagen ruhig. Aber das passt schon.
Die letzte Challenge für heute ist jetzt noch das Hochladen des Blogs. Mitten in der Wüste gibt es sogar einen WLAN-Router, allerdings ist das Signal wohl sehr, sehr langsam. Ich werde es jetzt mal testen. Also vielleicht habe ich ja Glück und kann hier direkt aus unserem Beduinenzelt den heutigen Beitrag schicken.
Bis morgen dann!