Freitag, 07.10.: Unser zweiter Tag in Petra begann mal wieder ziemlich früh. Um 6:30 Uhr stand bereits das Frühstück bereit, so dass wir kurze Zeit später aufbrechen konnten. Wie bereits gestern geschrieben, hatten wir heute den ganzen Tag zur freien Verfügung. Aber natürlich sind alle in die Felsenstadt zurückgekehrt und möglichst viele bisher noch nicht gesehene Attraktionen zu besuchen. Während wir gestern die beiden zentralsten Routen liefen, nahmen wir uns für den heutigen Tag die Sehenswürdigkeiten vor, die etwas schwieriger zu erreichen waren.
Über den Haupteingang ging es zunächst den bereits gewohnten Weg vor bei an den Djin Blocks und durch den Siq. Die Schatzkammer und das Theater ließen wir ebenfalls links liegen.
Unser erstes Ziel des Tages war die auf 1.035m Höhe gelegene Opferstätte, von der aus man den besten Blick über das Tal hatte. Insgesamt über 600 Treppenstufen musste man überwinden um auf den Gipfel zu kommen. Da wir noch recht früh dran waren (gegen 8 Uhr), war es auch noch nicht zu warm und dadurch recht angenehm zu laufen. Der Aufstieg war wirklich traumhaft. Immer wieder passierte man interessante Gebäude oder hatte bereits jetzt schöne Ausblicke ins Tal.
Oben angekommen war der 360-Grad-Blick auf Petra wirklich einmalig (kommt leider auf den Bildern nicht ganz so raus). Während die beiden Obelisken und der Altar auf dem Gipfel eher unauffällig daher kamen, wird man (wie eben beschrieben) mit der Aussicht absolut entschädigt.
Nach einer kurzen Pause stiegen wir dann über den “Wadi al Farasa” Richtung Tal ab. Und auch dieser Abstieg war wirklich sehenswert, denn kaum hatte man das eine tolle Monument fotografiert und wollte ein bisschen weitergehen, tauchte bereits das nächste sehenswerte Gebäude auf der anderen Seite auf. Dazu waren auf diesem Weg nur ganz wenige Touristen unterwegs, was das Erlebnis noch einzigartiger für uns machte.
Allgemein ist zu sagen, dass sich die Anzahl der Besucher in den beiden Tagen stark in Grenzen hielt. Ich habe dazu gestern auch mal Laith befragt. Vor Covid waren in Petra monatlich im Schnitt über 100.000 Besucher zu verzeichnen, in den letzten beiden Corona-Jahren waren es nur noch etwa ein Zehntel davon. So langsam gehen die Besucherzahlen wohl wieder nach oben, aber sie sind längst noch nicht auf dem Stand von vor 3 Jahren.
Unsere zweite Route sollte uns zum Kloster Petra`s führen. Hierzu nutzten wir den Ad-Deir-Trail. Da das Kloster zu einem der absoluten Highlights Petras gehört ,war auf diesem Weg deutlich mehr los. Nicht fit genug um die 788 Stufen hoch zu gehen, oder einfach keinen Bock? Kein Problem! Gegen ein kleines Entgelt wird man von einem Pferd oder einem Esel den Berg hochgetragen, oft zur Belustigung der “Wanderer”
Wir gingen natürlich zu Fuß, und erreichten ein wenig durchgeschwitzt (inzwischen war es bereits Mittag und entsprechend heiß) das 48m hohe und 47 Meter breite Kloster. Auch dieses wirklich noch gut erhaltene Gebäude ist deutlich über 2.000 Jahre alt und wurde komplett aus dem roten Sandstein herausgearbeitet.
Sogar noch etwas oberhalb des Klosters befand sich ein schöner Aussichtspunkt auf den schwarzen Wadi Araba. Sehr ungewöhnlich diese schwarzen Felsen zu sehen (kommt leider auf den Bildern auch nicht so raus), da ansonsten alles in der Umgebung mit rotbraunem Sandstein daherkam.
Zurück ins Tal mussten wir leider den selben Weg wieder nehmen (den Ad-Deir-Trail)… aber der war ja grundsätzlich auch ganz nett
Am Nachmittag entschieden wir uns dann noch über den Al-Khubtha-Trail zu einem hoch gelegenen Aussichtspunkt auf die Schatzkammer aufzusteigen. Und wieder diese Treppen… es müssten heute locker über 2.000 Stufen gewesen sein, die wir aufgestiegen sind.
Aber natürlich hatte es sich auch dieses Mal wieder total gelohnt. Ein unglaublicher Blick auf die Schatzkammer von so weit oben.
Insgesamt über 21km und 1.100 Höhenmeter haben wir insgesamt heute zurückgelegt, und es war jede Stufe wert. Dabei fiel uns erneut die Weitläufigkeit des ganzen Gebietes auf… Die Stadt ist einfach riesig, und egal wo man sich gerade befindet: Es gibt immer und irgendwo etwas zu sehen und zu fotografieren. Petra hat den Titel “Weltwunder” wahrhaftig verdient.
Am Abend besuchten wir ein nahe gelegenes jordanisches Restaurant. Alles sehr lecker und dazu noch reichlich portioniert!
Nach diese beiden langen Tagen in Petra geht es morgen dann weiter Richtung Norden. Ich werde selbstverständlich berichten und verabschiede mich zunächst mal für heute