Samstag, 08.10.: Hallo zusammen Heute wurde mal nicht gewandert, was wir auch sehr begrüßten, denn die Beine waren am Morgen schon noch ein wenig müde von den langen Wanderungen der Vortrage.
Mit dem Bus ging es heute weiter Richtung Norden. Dabei legten wir einen großen Teil auf der (vor ein paar Tagen schon erwähnten) Königsstraße zurück. Diese führt von Amman bis in den äußersten Süden Jordaniens, nach Aqaba, und schlängelt sich dabei durch überwältigende Landschaften. Durch ein wenig Nebel waren diese heute Morgen leider noch nicht ganz so gut zu sehen.
Einen kurzen Stopp auf unserem Weg machten wir bei der Festung Kerak. Von außen wirkt die Burgruine eigentlich recht unspektakulär, aber sie ist wirklich riesig, und hat neben den zerstörten Bereichen auch noch einiges mehr zu bieten…
So hat man zum Beispiel eine unglaubliche Sicht bis zum toten Meer hinunter.
Die im Jahre 1142 auf insgesamt 7 Stockwerken erbaute Festung wurde früher von den Kreuzrittern genutzt um ihre Trinkgelage zu veranstalten. Die entsprechenden Räumlichkeiten in den unterirdischen Geschossen wie zum Beispiel die Bankettsäle, Küchen, Esszimmer usw. sind teilweise noch völlig unbeschädigt. Sehr sehenswert!
Wir fuhren weiter, und erreichten am frühen Nachmittag das Tote Meer. Ein anliegendes Hotel genehmigte uns netterweise die Nutzung des dazugehörigen Strandes, so dass wir ein paar Stunden am Beach entspannen konnten.
Das Binnenmeer ist etwa 75km lang und 16 km breit. Es liegt etwa 400m unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefste Punkt der Erde! Obwohl sich im toten Meer keinerlei Lebewesen befinden ist es ökologisch bedroht, denn er Wasserstand sinkt jedes Jahr um einen Meter. Die hat vor allem damit zu tun, dass die Zuflüsse aus dem Jordan und weitere Bergquellen als Trinkwasser oder für die Landwirtschaft abgefangen werden. Hinzu kommt der hohe Wasserverbrauch vieler jordanischer Industrieanlagen, der über das tote Meer abgedeckt wird. Umweltschützer befürchten, dass bis zum Jahr 2050 das Meer um etwa die Hälfte geschrumpft sein könnte.
Der Salzgehalt des Toten Meeres ist mit etwa 30% fast 10 mal so hoch wie der anderer Meere, was zur Folge hat, dass man ohne jegliche Anstrengung auf dem Wasser treiben kann ohne unterzugehen. Im Gegenteil, das Schwimmen in diesem Wasser (so lustig das auch klingen mag) ist so gut wie nicht möglich, denn man sinkt einfach nicht tief genug ein. Ich habe mal versucht ein paar Züge Brust zu schwimmen, aber das war unmöglich, weil meine Beine einfach nicht absinken, sondern an der Oberfläche bleiben wollten.
Die heilende Kraft des Wassers zieht auch viele “Gesundheitstouristen” an. Beispielsweise bei Haut- oder Rheumaerkrankungen kann das Wasser Wunder bewirken.
Fast an jedem Strand befindet sich (von den Hotels entsprechend zur Verfügung gestellter) Schlamm, den man als eine Art Körpermaske aufträgt, einwirken lässt und dann mit dem Wasser vom Toten Meer wieder abspült. Die Haut ist danach samtweich
Nach drei Stunden am toten Meer fuhren wir dann weiter zum etwa 800m hohen Mount Nebo. Der Sage nach hat Moses von diesem Gipfel aus das gelobte Land sehen dürfen, aber sterben musste, ohne es jemals betreten zu haben. Einige Denkmaler und Mosaike in der schönen Kirche erinnern daran.
Kurz vor Madaba durften wir noch kurz zusehen, wie in Jordanien per Hand hochwertige Mosaike angefertigt werden. Teilweise dauert es über 2 Monate bis ein größeres Mosaik hergestellt ist.
Heute übernachten wir in Madaba (nicht weit von Amman und dem Flughafen entfernt). Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, war noch kurz Zeit zum frisch machen, dann ging es los in ein optisch ansprechendes Restaurant, mit ausbaufähigem Service Zumindest das Essen war dann glücklicherweise noch ganz o.k.
Morgen fahren wir dann weiter Richtung Norden nach Jerash. Hier soll es wohl ebenso noch eine Reihe toller Römerbauten geben. Das schau ich mir doch glatt an
Ich bin müde und mach jetzt mal die Augen zu. Bis morgen dann.