Tag 13: Rio de Janeiro Teil 3

Montag, 31.07.: Der letzte Tag in Brasilien (und damit auch in Rio) war also gekommen. Pünktlich zum Abschluss des Urlaubs zeigte sich das Wetter nochmal von seiner besten Seite, mit Sonne pur und angenehmen Temperaturen (26-28 Grad). Natürlich war für mich wieder ein schöner Strandlauf angesagt. Und da es heute schon hell war als ich startete, (7 Uhr) und das Wetter eben auch so gut war, erlebte ich die Copacabana in sehr belebtem Zustand. Viele Jogger, Hundebesitzer aber auch Spaziergänger waren schon unterwegs.

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Da fast alle aus der Gruppe erst heute Abend fliegen, hatten wir noch den ganzen Tag Zeit für Unternehmungen. Gespannt war ich auf die Tour durch die Armenviertel Rios, die Favelas. Wir besuchten heute die Favela “Santa Marta”, in der etwa 5.000 Menschen leben. Da wir eine lokale Reiseleiterin (die viele Einwohner der Favela seit über 40 Jahren kennt) dabeihatten, war das auch eine sichere Sache. Als Tourist sollte man auf keinen Fall diese Gegenden alleine aufsuchen.

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Mit einer ziemlich langsamen Seilbahn fuhren wir zunächst bis ganz hoch auf den Berg, (da Favelas sehr oft am Hang gebaut werden) um diesen dann innerhalb der Favela wieder hinunterzusteigen.

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Anders als ich dachte (ich hatte mir vor allem Wellblechhütten als Behausungen erwartet) waren die meisten Häuser oder Wohnungen aus Backsteinen gebaut. Ein richtiges System konnte man bei der Anordnung der Gebäude nicht erkennen. Es hängt einfach sehr stark davon ab wie viel Geld die einzelnen Familien investieren können um ihre Hütte zu bauen. Entsprechend fällt dann die Größe und Ausstattung (Fenster, Türen, Außenverkleidung usw.) aus.

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Wie oben beschrieben liegen die meisten Favelas am Hang, daher ist die Aussicht aus dem (ev. nicht vorhandenen) Fenster oft gar nicht mal so schlecht.

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In den Favelas selber leben übrigens nicht nur Obdachlose oder Bedürftige. Teilweise wohnen hier auch ganz normal arbeitende Menschen wie z.B. viele Handwerker, die trotzdem einfach nicht genug verdienen um die Mietpreise in Rio zahlen zu können.

Beim Betreten der Favela erhielten wir noch einige sehr wichtige Hinweise: Auf gar keinen Fall wollen die Einwohner fotografiert werden. Außerdem sollten wir immer in der Gruppe zusammen bleiben und keine Einzelgänge machen.

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Wenn man sich hier nicht wirklich gut auskennt, läuft man wirklich Gefahr sich ständig zu verlaufen. Die Wege und Treppen sind eng und verwinkelt. Die Bewohner waren aber alle sehr freundlich zu uns, und grüßen. Man sah viele Katzen und Hunde, die auch auf den Wegen ihre “Spuren” hinterließen. Die “Geschäfte” waren oft nicht größer als ein durchschnittliches Gästeklo. Ab und zu trifft man auf Männer, die stattliche Pistolen oder sogar Gewehre bei sich hatten. Sie sind (sehr einfach formuliert) für die Verteidigung der Favela zuständig, da es öfter mal Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Favelas gibt, und sich die Polizei hier lieber raushält. Allgemein gibt es Favela-Gebiete in Rio in der die Polizei überhaupt nicht präsent ist, und auch nicht sein will (weil selbst für die Polizei zu gefährlich).

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Für mich war die Tour wirklich sehr spannend und aufschlussreich. Andererseits waren wir alle im Anschluss ein wenig nachdenklich, wenn man bedenkt, dass knapp zwei Millionen Mensch in Rio unter solch schlimmen Bedingungen leben müssen…

Übrigens: Michael Jackson war und ist hier noch immer ein Superstar. Das Musikvideo zu seinem Hit “They don´t care about us” wurde zu großen Teilen in der “Santa Marta”-Favela gedreht.

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Mit dem Taxi ging es weiter zu unserem nächsten “Point of interest”. Bereits in den letzten Tagen (und heute nochmal ganz besonders auf den Fahrten) sind mit diese Gestelle aufgefallen, die einfach überall in der Stadt rumstehen, auch (wie unten zu sehen) auf Verkehrsinseln. Am Anfang habe ich gedacht, dass es sich um Bushaltestellen handelt, bis ich irgendwann gesehen habe, dass Leute an den Stangen Krafttraining machen. Irgendwie merkwürdig, aber witzig…

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Zurück zum nächsten “Point of interest”, dem Maracana-Stadion. Besonders bei uns Deutschen ist dieses Stadion in guter Erinnerung, denn hier wurde Deutschland 2014 gegen Argentinien Weltmeister.

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Im Eingangsbereich wurde ein kleines Fußball-Museum erschaffen. Ebenso kann man die Umkleiden und Duschen besichtigen.

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Das Stadion hatte bei seiner Fertigstellung 1950 ein Fassungsvermögen von bis zu 200.000 Zuschauern, und war damit lange Zeit das größte Fußballstadion der Welt. Mehrere Umbaumaßnahmen führten dazu, dass inzwischen “nur” noch etwa 79.000 Personen Platz finden. Das Stadion wird genutzt vom bekanntesten brasilianischen Verein, Flamenco Rio de Janeiro.

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Nach einem kurzen Shoppingbummel hatte ich leider nur noch ein paar Minuten Zeit um noch einmal an der Copacabana zu entspannen…

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Die drei Tage in Rio waren wirklich toll. Eine wirklich sehr aufregende, interessante und spannende Stadt.

Nun sitze ich bereits am Flughafen Sao Paulo und warte auf meinen Rückflug nach Frankfurt… in Kürze gibts dann natürlich noch die Zusammenfassung inkl. ein best of der Urlaubsbilder Smiley