Freitag, 01.12.: Als wir heute Morgen um 7:30 Uhr auf dem Viehmarkt von Nizwa ankamen, war dort schon ordentlich war los. Hauptsächlich Ziegen wurden hier an den jeweiligen Höchstbietenden verkauft.
Das Prinzip ist dabei recht einfach. In einer Art Rondell werden die Tiere präsentiert. Die Halter sowie die Ziegen gehen eine Runde nach der anderen um die potentiellen Käufer herum. Diese wiederum können sich die Tiere so mehrmals anschauen oder auch anfassen, Fragen stellen und direkt Gebote abgeben. Da Halter und Tier immer wieder “vorbeikommen” werden die potentiellen Käufer bei jeder Umrundung über das aktuelle Gebot informiert. Gehen nach mehreren Runden keine höheren Gebote ein, wird verkauft… Eine durchschnittliche Ziege bringt in etwa 150€ ein, ist Sie besonders gut in Schuss gerne auch mal über 300€.
Neben dem Viehmarkt waren natürlich heute Morgen auch alle anderen Märkte wieder geöffnet, so zum Beispiel auch der Fischmarkt, oder der Obst- und Gemüsemarkt. Vom Tiermarkt möchte ich hier keine Bilder posten, da die Tiere wirklich unter schlimmsten und unwürdigsten Bedingungen gehalten und präsentiert wurden
Nach dem Besuch der Märkte fuhren wir etwa eine Stunde ins “Dschabal al-Achdar”-Gebirge, in dem sich auch der höchste Berg des Landes, der “Dschabal Schams” (2970m) befindet.
Leider war es heute ein wenig diesig, weshalb wir die Spitze des Dschabal Schams nicht sehen konnten. Auch die Sicht auf den Grand Canyon Omans, den “Wadi Nakhar” war leider ein bisschen betrübt. Die über 1.000m bis ins Tal hinunter konnte man aber trotzdem noch ganz gut erkennen.
Einen kleinen typisch omanischen Snack bekamen wir direkt vor Ort von Al Nasser zubereitet: Omanisches Fladenbrot mit Streichkäse, zerdrückten Kartoffelchips und obendrauf ein bisschen Chilisauce. Schmeckt genauso wie man es sich vorstellt… finde ich zumindest
Am Fuß des Gebirges durchzieht ein grüner Streifen aus Tausenden von Dattelpalmen das Tal. Es ist die Oase “Al-Hamra”. Der alte Stadtkern (über 1.500 Jahre alt) ist von der gegenüberliegenden Bergseite noch gut zu erkennen.
Nicht weit entfernt von der Oase befindet sich das (leider fast völlig) verlassene Bergdorf “Misfat al Abriyyin”. Die Häuser des kleinen Örtchens wurden zu großen Teilen aus Lehm hergestellt, und sind zumeist noch gut erhalten, oder originalgetreu restauriert worden. Die vielen Touristen (die auch heute wieder da waren) können in vielen schönen Handwerkerläden bummeln und shoppen, oder in einem der zahlreichen Cafe`s entspannen…
Wir nahmen im Dachgeschoss des Halwa Cafe`s bei bester Aussicht ein gemütliches Getränk zu uns…
Die letzte Station des sehr gut gefüllten Tages war ein Besuch bei der Familie unseres Guides Al Nasser. Diese lebt nämlich noch mittendrin in der Oase, und bewirtschaftet dort eine kleine Farm. Es wurde frisches Obst und Kaffee serviert… Der Islam erlaubt im übrigens, dass man als Mann bis zu vier Ehefrauen gleichzeitig haben darf. Al Nassers Vater (der inzwischen leider verstorben ist) hatte “nur” zwei, dafür aber mit jeder Frau 10 (!!!) Kinder. Also hat Al Nasser 19 Geschwister. Die beiden Ehefrauen verstehen sich übrigens super und wohnen auch zusammen (was nicht selbstverständlich ist). Zu den 20 Kindern gibt es natürlich auch schon viele Enkel. Wir konnten nicht genau in Erfahrung bringen wie viele es genau sind, aber auf dem Hof der Farm war schon gut was los…
Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder zurück im Hotel. Einige aus der Gruppe sind dann nochmal zum Markt gefahren… Ich habe bei einem türkischen Restaurant in der Nähe noch lecker diniert, und bin dann zurück in mein Zimmer.
Morgen bricht also schon der letzte “richtige” Urlaubstag im Oman an… zunächst bleiben wir noch ein bisschen hier in den Bergen, bevor es am Abend wieder zurück nach Maskat geht, und die Tour dann endet.
Gute Nacht und bis morgen dann