Samstag, 25.05.: Der dritte Tag auf Madeira begann mal wieder mit einem sehr schönen Sonnenaufgang so gegen 7:15 Uhr. Bisher konnten wir hier jeden Tag so gut wie ausschlafen, den vor 7:30 Uhr gibt`s nirgends Frühstück´. Allgemein scheinen die Madeirer eher langsamer in den Tag zu starten, dafür aber auch am Abend ein wenig länger aktiv zu sein.
Der Startpunkt unserer Wanderung war heute das Naturschutzgebiet von Queimadas (etwas im Landesinneren gelegen). Nach einem kurzen Briefing unseres (wie immer sehr motivierten) Bergführers Gonzalo (siehe Bild unten) ging es zunächst einmal gute 4km ziemlich ordentlich bergauf Richtung Pico Ruivo (morgen steigen wir bis auf den Gipfel auf).
Im Vergleich zu gestern liefen wir heute fast ausschließlich im Schatten, was alle freute, die sich gestern einen ordentlichen Sonnenbrand eingefangen hatten.
Nach den besagten 4km bogen wir dann ab auf die “Levada Calderao Verde”, einer der beliebtesten Levada-Wanderrouten der Insel.
Ganz wichtig für heute: Taschenlampe mitnehmen, denn wir passierten mehrere Tunnel (von denen gibt es auf Madeiras Wanderrouten einige). Bei Passieren der Tunnel gilt es stets die Augen überall zu haben: Der regelmäßige Blick nach unten kann verhindern, dass man nicht in eine tiefe Pfütze hineintritt, oder gar in die Levada (die logischerweise ebenso durch den Tunnel fließt). Teilweise sind die Tunnel auch ziemlich niedrig, so dass man sich rechtzeitig bücken sollte, bevor der eigene Kopf mit einem madeirischen Felsen Bekanntschaft macht. Nicht zuletzt sollte man immer auch einen Blick nach vorne werfen, denn auch dieser Wanderweg war gut besucht, so dass man im Tunnel auch mit Gegenverkehr rechnen musste.
In den Levadas leben übrigens auch (teilweise gar nicht so kleine Fische). Laut Gonzalo sind es hauptsächlich Forellen…
Etwa 8km liefen wir insgesamt an der Levada. Besonders spektakuläre Ausblicke gab es leider nicht, dafür war aber der Weg wirklich sehr schön, und die Umgebung (wie fast überall auf Madeira) sehr grün und sehenswert.
Unser Ziel war ein ziemlich hoher, aber recht wasserarmer Wasserfall… Naja, der Weg war heute wohl eher das Ziel
Auf dem Rückweg entlang der Levada kamen uns dann schon wirklich sehr viele Wanderer entgegen. Teilweise musste man schon ein wenig improvisieren, um aneinander vorbei zu kommen, da der Weg an vielen Stellen sehr eng war.
Kurz vor dem Ende unserer heutigen Tour pausierten wir an einem wirklich urigen Cafè mit sehr leckerem Kuchen.
Ich versuche mich mal an den Namen. Ich gehe dabei den Tisch von vorne links nach vorne rechts ab: Katja, Andrea, Volker, Beata, Armin, Nadja, Susanne, Matthias (mein Zimmerkollege), Steffen, Ilona, Jan, Conny, Thomas, Klaus.
Heute war die Tour (im Vergleich zu gestern) wirklich relativ entspannt, was vielleicht auch gut ist, da morgen wohl die anstrengendste Wanderung ansteht.
Im kleinen Örtchen Santana (etwa 2.900 Einwohner) fanden wir heute das schönste Hotel der bisherigen Reise vor. Es gab sogar einen Pool und ein Jacuzzi
Nach dem Check In hatten wir bis zum Abendessen noch ein wenig Zeit um uns diesen schönen kleinen Ort anzusehen.
Die Markenzeichen Santana`s sind zweifellos die Casa`s de Colmo, die irgendwie an alte Asterix-Filme erinnerten. Bis vor ein paar Jahrzehnten lebten in diesen Mikrohäusern noch ganze Familien. In einem der Häuser kann man noch Originalmobiliar besichtigen. In einem anderen ist ein Souvenirshop, im Dritten eine kleine Ausstellung.
Nach dem Abendessen versammelten wir uns noch kurz auf dem Marktplatz des Örtchens, denn ein Blasorchester spielte einheimische Musik (teilweise sogar mit Gesang). Gefühlt war ganz Santana anwesend… Meine Musik wars nicht, aber mal kurz zum Reinhören ganz o.k.
Wie schon gestern und oben schon geschrieben, besteigen wir morgen also das Dach Madeira`s. Ich freue mich auf eine weitere schöne Wanderung.
Bis morgen und gute Nacht