Sonntag, 20.04.: Bei bestem Wetter und etwa 20 Grad nahmen wir heute gegen 8 Uhr unser Frühstück auf der Dachterrasse des Hotels ein.
Kurze Zeit später erwartete uns Ibrahim schon zum Start unserer ersten Wanderung.
Etwa 14km liefen wir heute insgesamt von Mustafapasa über Ortanisar (wo wir unser Mittagessen einnahmen) bis zum unserem Ziel Ibrahimpasa.
Doch zuerst einige “Basisinformationen” zu der Region in der wir uns hier befinden: Das etwa 100km mal 90km große Kappadokien liegt im Zentrum eines Gebietes mit einer ehemals sehr intensiven vulkanischen Aktivität. Über die letzten 100 Millionen Jahre wurden im Inneren Anatoliens große Mengen an Lava langsam an die Erdoberfläche gebrückt, was schließlich zur Bildung der Vulkanlandschaft Kappadokiens führte. Einen großen Einfluss hatte dabei auch das Wetter. Regen, Wind und Flussläufe formten die bizarren Felsenformationen für die Kappadokien heute bekannt ist. Mindestens genauso beeindruckend sind die über 360 kleinen Kirchen und unzähligen Wohn- und Höhlensysteme, die die Bewohner zum Schutz vor römischer Verfolgung in die Felsen meißelten. Einige Siedlungen sind komplett unterirdisch errichtet worden.
Bis Anfang des 20.Jahrhunderts lebten regelmäßig Menschen in den Höhlenwohnungen, die den Vorteil hatten, dass es im Sommer angenehm kühl, und im Winter angenehm warm war. Die Temperatur im Inneren der Höhlen schwankte als nur minimal. Die Vielen Räume eines Felsens sind dabei zumeist mit einem Tunnelsystem verbunden.
Alle Bauwerke sind noch im Originalzustand und werden nicht restauriert. Vor allem bei den kleinen Kirchen erkennt man aber noch immer die vielen kleinen Details, die damals eingearbeitet wurden.
Viele Tiere gibt es hier nicht. Einige Vogelarten, Eidechsen und eine kleine Schildkröte liefen uns über den Weg. Dazu gibt es viele streunende Hunde, die aber alle harmlos sind..
Unser “Mittagspausenort” Ortanisar beeindrucke uns sehr, da er ebenfalls fast komplett in eine Felsenwand hineingebaut wurde. Vom Gegenhang hatte man eine hervorragende Sicht auf die Stadt.
Eine Art türkische Pizza wurde uns zum Mittag serviert. Alles sehr frisch und lecker!
Nach dieser Stärkung ging es weiter Richtung Ibrahimpasa, weiterhin vorbei an vielen beeindrucken Felswänden. Vielen Wanderer haben wir erfreulicherweise nicht gesehen, was mich dazu brachte Ibrahim zu fragen, wo denn die ganzen anderen Touristen sind. Allein bei uns im Hotel hausen einige türkische Familien, und Asiaten gibts hier auch wie Sand am Meer. Die Lösung erlebten wir am späteren Nachmittag, als uns auf der Wanderung viele Geländewagen und Quadbikes überholten. Die meisten Touris fahren also mit dem Bus oder anderen Verkehrsmitteln alle Touristenhighlights ab, steigen immer nur kurz aus, machen ein paar Bilder und fahren dann weiter…
Auf unserer Heimfahrt zum Hotel stoppten wir kurz in Ürgüp, der größten Stadt in der näheren Umgebung. Hier konnte man vieler dieser interessanten Felskegel bewundern…
Zurück im Hotel entspannten wir noch ein wenig, bevor wir dann noch kurz in den Ort hinunterliefen um eine Kleinigkeit zu essen.
Bereits morgen früh ist unsere Ballonfahrt vorgesehen, d.h. wir müssen früh raus. daher wünsche ich jetzt mal eine gute Nacht und bis morgen