Dienstag, 27.05.: Kurzer Nachtrag von gestern: Eigentlich lag ich schon fast im Bett, da ereilte mich um 22:30 Uhr die Nachricht, dass noch ein Lagerfeuer angezündet werden soll. Dazu gab es (natürlich nicht für mich) ein buntes Angebot an alkoholischen Getränken. Wie ich heute Morgen erfuhr (ich bin gegen 0:30 Uhr ins Bett) wurde später noch recht ausgelassen bis zwei Uhr getanzt.
Doch nun zum heutigen Tag, der zunächst zwar sonnig, aber auch ziemlich windig daherkam.
Nach dem Frühstück hatten wir ein bisschen Freizeit, die einige von uns nutzen um wieder ein paar Schritte zu gehen. Dieses mal war unser Ziel der Berg auf der anderen Seite des Tals. Leider zog es im Laufe des Vormittages immer weiter zu, und auch der heftige Wind wollte nicht nachlassen.
Es ist wirklich unbeschreiblich mit welcher Ruhe und Entspannung hier alles abläuft. Wer hierher kommt, muss danach einfach entspannt sein!
Oben angekommen war die Sicht aufgrund der fehlenden Sonne leider nicht ganz so schön wie gestern.
Am Mittag waren wir dann ins Zelt unserer Gastmutter eingeladen. Aus der gestern gewonnenen Milch hatte Sie bereits Butter hergestellt.
Für den Joghurt erhitzte Sie die restliche Mich einmal sehr stark, so dass die Masse unter ständigem Rühren immer fester wurde.
Definitiv am aufwändigsten war die Herstellung von Käse. Hier wird die Milch sehr lange gekocht, dann Joghurt hinzugefügt und kräftig gerührt (was eine Weile gedauert hat). Wenn die Masse eine gewisse Festigkeit angekommen hat, wird diese in ein Tuch gewickelt und anschließend die restliche Feuchtigkeit herausgepresst. Wir durften bei jedem “Schritt” zwischendurch mal probieren.
Zum Mittag gab es heute ein mongolisches Barbecue. Das arme Schaf von gestern wurde zwischenzeitlich komplett ins eine Einzelteile zerlegt, und zusammen mit Kartoffeln und Karotten für zwei Stunden in einem Topf über dem Ofen gegart. Zusätzlich zu den essbaren Zutaten wurden noch Steine hinzugefügt, die während des Garens die Temperatur im Topf gleichmäßig hoch hielten. Trotzdem bleibe ich dabei: Das Hammelfleisch und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Es ist einfach zäh, fettig und schmeckt mir so gar nicht.
Wie uns Sena nach dem Essen demonstrierte, eignen sich die Jurten auch sehr gut als Partylocation. Wenn es draußen kalt ist oder schneit, können 20-30 Personen drinnen gut feiern. Dabei nutzen die Mongolen gerne auch Alltagsbewegungen wie Haare kämmen, ein Pferd reiten oder sich im Spiegel anschauen als “Dancemoves”. Irgendwie lustig
Den freien Nachmittag nutzten die meisten von uns um sich ein bisschen auszuruhen. Einige gingen auch ein bisschen spazieren.
Zum Abendessen gab es heute mal eine vegetarische (!!!) Nudelsuppe und Reis mit Gemüse und Schwein.
Am Abend mussten wir dann nochmal ran, und die Schafe und Ziegen zurück zum Camp bringen. Auch heute wurde wieder ein Tier erfolgreich gejagt… aber glücklicherweise nicht geschlachtet. Die Ziege (siehe Bild unten) verlor ihr Junges leider durch einen Geierangriff. Da sie trotzdem aber noch Milch produziert wird sie regelmäßig gemolken.
Später am Abend durften wir dann die am Mittag hergestellten Produkte testen. Der Käse hatte den recht neutralen Geschmack eines Mozarellas, war aber deutlich fester.
Der Joghurt hat geschmeckt wie aus dem Laden…
Es waren wirklich zwei sehr schöne, entspannte aber auch lehrreiche Tage bei der Nomandenfamilie für uns. Und unsere Gasteltern haben sich einfach toll um uns gekümmert.
Morgen geht`s dann schon weiter. Aber zunächst freue ich mich auf eine schöne Dusche im nächsten Camp
Gute Nacht und bis morgen!