Tag 2: Der Vulkan “Fagradalsfjall”

Freitag, 29.08.: Für den heutigen Tag hatten wir eine Vulkanwanderung (teilweise) auf der Lava des Vulkans “Fagradalsfjall” gebucht. Dass es in Island viele (sehr) aktive Vulkane gibt, erfuhren viele Europäer spätestens 2010, als der Rauch des “Eyjafjallajökull” den Flugverkehr fast aller europäischer Flughäfen für viele Tage fast gänzlich lahmlegte. Über 100.000 Flugverbindungen mussten damals gestrichen werden. Diese häufigen vulkanischen Aktivitäten erklären sich durch den Verlauf der beiden tektonischen Platten (siehe Bild unten), deren “Grenze” mitten durch Island hindurch führt. Da sich die Platten voneinander entfernen sind zumindest die selten vorkommenden Erdbeben nicht so stark wie in anderen Regionen der Erde. Mehr als 6,5 auf der Richterskala werden so gut wie nie erreicht.

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Da der Fagradalsfjall etwa 25km südlich von Reykjavik liegt, hatten wir noch eine Anfahrt von etwa 45 Minuten mit dem Bus hinter uns zu bringen. Bereits viele Kilometer vor dem Vulkangebiet passierten wir zahlreiche Lavafelder.

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Zunächst stoppten wir kurz in der kleinen Stadt “Grindavik”. Einst lebten hier bis zu 3.000 Menschen. Vor dem letzten großen Ausbruch des Fagradalsfjall im Jahr 2021 musste die Stadt allerdings komplett evakuiert werden. Einige große, im Stadtkern aufgestellte Bilder erinnern noch an die zerstörerische Wirkung dieser Naturkatastrophe.

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Heute gleicht Grindavik einer Geisterstadt. Fast niemand ist nach dem Ausbruch zurückgekehrt. Aufgrund einiger Magmaströme direkt unter der Stadt ist die Angst vor einem neuen Ausbruch einfach zu groß. Auch heute noch kann man die schwarze Lavazunge, die große Teile Grindaviks zerstörte, besichtigen.

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Ein paar Kilometer weiter starteten wir dann unsere Wanderung. Unser einheimischer Guide “Gudni” war sehr kompetent, mitteilungsfreudig und hatte stets einen lustigen Spruch auf Lager.

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Bereits nach einem kurzen Aufstieg konnte man das riesige Lavafeld sehen. Zwischen dem 19.03. und dem 18.09.2021 (also 5 Monate lang!!!) spuckte der Fagradalsfjall Unmengen an Lava. Weitere Ausbrüche wurden im August 2022 sowie im Juli 2023 verbucht. Der Vulkan ist also wirklich noch sehr aktiv.

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Ein bisschen später konnte man dann das Lavafeld betreten.

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Aus vielen Stellen des Feldes entwich Rauch. Teilweise waren die Spalten im Boden über 400 Grad heiß, so dass Papier nach wenigen Sekunden anfing zu brennen. Unser Guide Gudni hatte ein kleines Picknick mitgebracht und erhitze die Würstchen für unsere Hotdogs mit der Hitze der Lavaspalten.

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Der Krater des 365m hohen Vulkanes war etwa 70m tief. Auch hier waren einige Stellen aufgrund zu hoher Temperaturen nicht begehbar.

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Es war wirklich eine sehr interessante und spannende Wanderung. Gudni zeigte uns zwischendurch noch einige Videos vom Ausbruch damals, den er live mitverfolgte. Ein wahnsinniges Naturschauspiel!

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Auf dem Rückweg nach Reykjavik stoppten wir noch kurz an ein paar heißen Quellen. Diese haben in Island in der Regel eine Temperatur von über 60 Grad und riechen sehr unangenehm nach Schwefel…

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Zurück in der Hauptstadt Islands nahmen wir in der Stadt noch schnell unser Abendessen ein. Zwei Burger mit Pommes, ein paar Hähnchenteile, dazu zwei Softdrinks = 59€! Und damit ist man sogar noch recht preisgünstig unterwegs. Dafür verdienen die Isländer aber auch durchschnittlich deutlich mehr als wir Deutschen, so dass sie sich die regelmäßigen Restaurantbesuche auch gut leisten können.

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Gegen 20 Uhr waren wir dann wieder zurück im Hotel. Am Nachmittag hatte es ein wenig angefangen zu regnen, aber wir sind ja zum Glück ganz gut ausgestattet, so dass uns das nichts ausmachte.

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Morgen Nachmittag geht es dann weiter Richtung Grönland. Dann ist auch erst einmal das “luxuriöse” Hotelleben für uns vorbei Winking smile

Gute Nacht und bis morgen dann Smile