Dienstag, 02.09.: Erst einmal geht es mit einem Nachtrag von letzter Nacht los: Kurz nach Mitternacht klopfte es an unser Zelt: “Northern Lights are out!” Also raus aus den kuschligen Schlafsäcken und Zelten, und dann den Blick in den Himmel. Und so langsam baute sich da doch einiges auf. Es war noch nicht dieses klassische grüne oder violette Flackern, aber für den Anfang schonmal sehr schön anzusehen.
Doch was sind Nordlichter eigentlich? Mein schlauer Reiseführer weiß es ganz genau: “Bei Sonneneruptionen werden lichtschnelle Röntgenstrahlen sowie elektrisch geladene Partikel wie Protonen und Elektronen ins All geschleudert, sie erreichen die Erde einige Tage später als Sonnenwind. Beim Aufprall auf das Magnetfeld der Erde staucht der Sonnenwind dieses zusammen, und bewegt sich entlang der magnetischen Feldlinien zu den Polen. Die Partikel dringen in die oberste Schicht der Erdatmosphäre ein, wo sie auf Sauerstoff- oder Stickstoffmoleküle treffen. Bei der Kollision mit Sauerstoff entsteht grünes, bei der mit Stickstoff rotes Licht.” Mmmmmmhhh, nun wisst Ihr Bescheid Ich fands einfach toll anzusehen
Der heutige Tag startete dann nicht minder schön mit einem tollen Sonnenaufgang.
Leider war die Wettervorhersage für den heutigen Tag auch nicht perfekt, denn ab dem frühen Nachmittag war schon wieder Regen angesagt. Deshalb nutzten wir den Morgen zu unserer Gletscherwanderung.
Doch bevor wir mit dem Zodiac übersetzen konnten, musste noch dieser Eisblock aus dem Weg geräumt werden.
Dann konnte es losgehen: Steigeisen, Helm und Gurt angelegt und ab auf den Gletscher.
Leider trifft der Klimawandel auch die Gletscher auf Grönland sehr hart. Etwa 30-40m pro Jahr verschwindet das Eis ins Landesinnere. Gabriel, der seit fast 10 Jahren diesen Gletscher “besteigt”, konnte uns dies gut verdeutlichen.
Glücklicherweise machte das Wetter einigermaßen gut mit. Erst am Ende der Wanderung fing es leicht an zu regnen.
Fast noch spektakulärer war dann die Fahrt mit dem Zodiac an der Gletscherfront entlang.
Immer wieder hörte und sah man Gletscherteile ins Wasser fallen.
War ein wirklich toller und spannender Tag heute!
Morgen früh geht es dann weiter nach “Quarqortoq” (die grönländische Sprache arbeitet wirklich mit sehr vielen Q`s ), einem etwas größerem Ort. Auch wenn es den meisten von uns hier im Gletschercamp gefallen hat, freuen sich doch nun alle auf eine warme Unterkunft und eine heiße Dusche.
Letzte Grüße vom Gletscher und (mal wieder) gute Nacht