Dienstag, 09.09.: Die gute Nachricht des Tages: Es regnete heute nur ganz kurz, auch wenn es den ganzen Tag wolkig war.
Zum Frühstück zauberte uns Aneshka heute leckere Pancakes. Diese waren ein bisschen dicker als die, die wir in Deutschland kennen, dafür aber sehr fluffig.
Am Morgen besuchten wir zunächst das “Nanortalik-Museum”. Hier kann man sehr anschaulich die Geschichte und das Leben der Inuit nachverfolgen.
Während sich die Frauen ausschließlich um den Haushalt und die Kindererziehung kümmerten, war es die Aufgabe der Männer auf die Jagd zu gehen. Hauptziele waren und sind dabei Robben und Fische.
In einem weiteren Raum konnte man die Geschichte des Walfangs der Inuit einsehen, was seit vielen Jahren ein heikles Thema ist. Denn eigentlich ist das Fangen und Töten von Walen seit 1986 weltweit verboten. Allerdings gibt es hier einige Ausnahmen, die vor allem indigene Völker (wie die Inuit) betreffen. Diese dürfen nämlich eine geringe Zahl an Tieren pro Jahr töten, was allerdings nur mangelhaft kontrolliert und nachvollzogen wird. Daher sind Tierschützer über diese Ausnahmeregelungen alles andere als glücklich. Hauptsächlich findet man in den grönländischen Gewässern übrigens Buckel- oder Zwergwale.
Bis Ende der 1970er Jahre (ist also noch gar nicht so lange her) wohnten die Grönländer in den kalten Jahreszeiten (manchmal bis zu 9 Monate) in grönländischen Iglu`s. Anders als bei den Eskimos wurden diese aus Stein und Holz gebaut. Sie sind so klein, niedrig und beengt, dass man nur schwerlich glauben kann, dass ganze Familien über so eine lange Zeit hier gewohnt haben.
Zum Abschluss noch ein kleiner Aufstieg zu einem Aussichtspunkt.
Nach dem allmittäglichen Picknick verließen wir dann Nanortilak und steuerten die kleine und unbewohnte Insel “Uunartoq” an. Hier gibt es grundsätzlich nichts, außer einige heißen Quellen.
Eigentlich ist Grönland kein klassisches Vulkangebiet (wie z.B. Island). In Südgrönland gibt allerdings einige wenige geologische Schwächezonen in der Erdkruste, durch die die Wärme deutlich stärker und effizienter nach oben dringt. Ich würde schätzen, das Wasser hatte etwa 33 Grad. Sehr angenehm!
Laut Plan sollten wir heute Nacht nahe der heißen Quellen campen, aber ein Brand im Gemeinschaftshaus der Campingstelle machte es unmöglich dort (im wahrsten Sinne des Wortes) unsere Zelte aufzuschlagen. Eine Alternative tat sich glücklicherweise sehr spontan auf. Dazu mussten wir allerdings eine weitere Stunde mit dem Zodiac Richtung Nordwesten fahren.
Malerisch schön in einer Bucht gelegen, liefen wir das Dorf “Eqalugaarsuit” (etwa 50 Einwohner) an.
Ein netter Grönländer stellte uns für die Nacht seine beiden Häuser zur Verfügung. Bisher definitiv die komfortabelste Unterkunft.
Wie immer wurde abends noch gut gekocht und gegessen, bevor alle recht müde ins Bett gingen.
Morgen fahren wir dann schon weiter nach Narsaq, wie eine etwas größere Stadt. Der Wetterbericht für die kommenden Tage sieht auch sehr gut aus. Hoffentlich bleibt es dabei…
Guuuute Nacht und bis morgen