Dienstag, 20.05.: Hallo zusammen. Wie gestern geschrieben wollte ich mir heute Morgen mal den Sonnenaufgang von der Beltana Station aus ansehen. Nachdem ich erstmal ne halbe Stunde zu früh war musste ich beim zweiten Versuch gegen sieben Uhr feststellen, dass der Himmel voller Wolken war und man leider nicht so wirklich viel vom Sonnenaufgang sehen konnte Da wir heute erst recht spät losfuhren (gegen 9 Uhr) war noch genug Zeit… na, für was wohl? Na klar n kleines Läufchen. Viel gab es leider auch heute Morgen nicht zu sehen… zumindest n bissl Sonnenaufgang ging dann doch noch.
Nach einem fixen Frühstück ging es dann pünktlich los Richtung William Creek. Da wir heute über ziemlich ruppige Strassen fuhren und die Heckscheibe scheinbar etwas locker war, fixierte Stuart diese noch fachmännisch mit ein paar Pappen zumindest so fachmännisch, dass die “Stationsmama” Laura seine kleine daraus entstandene Schnittwunde verarzten musste.
Bis nach William Creek waren es eigentlich “nur” etwa 250km. Da wir aber grösstenteils (wie oben erwähnt) über Schotterstrassen und mitten durchs Gelände fuhren, kamen wir nicht sonderlich schnell voran.
Nach etwa zwei Stunden Fahrt machten wir einen kurzen Stopp im etwa 40 Einwohner zählenden Kaff “Lyndhurst”. Leider war die örtliche Tankstelle geschlossen… Pech für alle die, die nicht mehr genug Sprit für weitere 473km hatten
Etwa drei Kilometer ausserhalb dieser Metropole stiessen wir dann auf den nächsten “Ureinwohner”. “Alf” war passenderweise sein Name. “Don`t take him too serious my friends. Sometimes he`s hart to understand, but he`s really funny!” meinte Stuart. Alf ist ein 69-jähriger “Künstler”, der seit etwa 40 Jahren ziemlich alleine mitten in der Pampa wohnt, seine Speckstein-Kunstwerke fertigt und ab und zu Besuch empfängt. Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Typ…
Wir fuhren weiter zu “Orche-Schlucht”, ein Ort, der den Aborigines hier in Australien heilig ist. Spektakulär sind vor allem die vielen verschiedenen Farben, weswegen die Schlucht auch ein sehr beliebtes Motiv für Postkarten ist.
Unser Mittagessen (es gab mal wieder Wraps) nahmen wir ein paar Kilometer weiter in “Marree” ein. Auch dieser Ort sollte (meiner Meinung nach) die 100-Einwohner-Grenze bei weitem nicht überschreiten. Inzwischen war es auch ziemlich heiss… schon ein deutlicher Temperaturunterschied zum Süden und Westen des Landes… Richtig witzig ist auch (auf dem Bild unten rechts) der Marree Yacht Club, denn der dazugehörige See hat in etwa aller 20 Jahre überhaupt mal Wasser…
Auf unserem Weg lag heute auch der grösste Salzwassersee Australiens, der Lake Eyre. Heute präsentierte er sich uns gut mit Wasser gefüllt, was nicht immer der Fall ist. Stuart nutze die kurze Pause um den Bus mit dem Reservekanister aufzutanken… sonst hätten wir wohl die 473km nicht geschafft
Kurz vor dem Sonnenuntergang erreichten wir dann “William Creek”. Auch nicht wirklich eine Weltstadt. Aber immerhin gibts (bzw. gabs) hier mal einen sehr günstigen 9-Loch-Golfplatz
Unsere heutige Unterkunft toppte (von der Grösse her) unsere bisherigen Zimmer locker… grob geschätzt 6qm, davon 4qm Bett
Im ortsansässigen Restaurant gab es gute Portionen, und lecker war das Dinner auch.
Auf dem Weg zum Zimmer zurück fanden Iwan und ich unter ner Laterne irgendwo n WLAN-Hotspot, der auch noch ganz vernünftig war und uns bis etwa halb zehn beschäftigte… leider konnte ich nur einen, der letzten drei Tage hochladen, dann war das Netz weg. Ich versuchs jetzt nochmal, ansonsten kann ich wohl leider erst wieder in drei bis vier Tagen was hochladen… Am Campingplatz beim Ayers Rock geht da wohl nicht viel…
Morgen früh haben wir einen Rundflug über William Creek gebucht. Soll wohl eine ziemlich spektakuläre Sicht von oben sein. Ich bin mal gespannt.
ps.: Vielen Dank für die zahlreichen Geburtstagsgrüsse, die ich aufgrund des fehlenden WLANs erst eben unter der besagten Laterne lesen konnte. Habe mich über jede Nachricht sehr gefreut, auch wenn ich gerade ewig weit weg bin. Also nochmal: Danke!