Montag, 05.01.: Mein letzter Tag in Südamerika begann mit einem Gala-Frühstück. Da hatte man allein bei der Auswahl der Brötchen Probleme. Die Hälfte davon kannte ich gar nicht… dazu alles mögliche an Früchten, frisch und individuell zubereitete Omelettes, Eier, Waffeln, Crepes und Pancakes… tip top!
Ich checkte aus und deponierte mein Gepäck im “Luggage-room” des Hotels. Da ich für heute ja noch eine Citytour durch Rio gebucht hatte, wartete ich danach in der Lobby darauf abgeholt zu werden.
Ein Trikot der brasilianischen Nationalmannschaft tragend begrüsste mich der Reiseleiter “Neto” mit einem “Welcome to Rio. Where are you from?” Nach meiner Antwort verzog es kurz das Gesicht, schüttelte den Kopf, und grummelte etwas von “1:7” in sich rein… Als ich ihn daran erinnerte, dass ja im Finale auch die Argentinier gegen uns verloren hatten ging es ihm wieder ein bisschen besser. Da ist er übrigens nicht der einzige. An zwei Mauern hier an der Copa habe ich das Finalergebnis gemalt bzw. gesprayt gesehen… scheint den Brasilianern wirklich superwichtig gewesen zu sein, dass nicht der Erzfeind Argentinien hier den Titel geholt hat.
Ok, gegen halb 10 hatten wir dann alle Teilnehmer der Citytour eingesammelt, so dass wir unser erstes Ziel ansteuern konnten.
Es ging gleich zu einem echten Wahrzeichen der Stadt, dem Zuckerhut, oder wie ihn die Einheimischen nennen, den “Pao de Acucar”. Der Ausblick von diesem 396m hohen Granitfelsen ist wirklich legendär (siehe Bilder). Seit 1913 führt eine Drahtseilbahn den Berg hinauf. 1972 wurde dann eine neue Bahn installiert, die noch heute in Betrieb ist. Die Auffahrt erfolgt in zwei Etappen. Erst fährt man auf den 220m hohen “Morro da Urca” (von wo aus auch zahlreiche Hubschrauberrundflüge gestartet werden), dann geht es noch einmal 735m weiter, und 176m höher bis auf die Spitze des Zuckerhutes von wo aus man dann den 360 Grad Rundumblick geniessen kann. Leider war es heute den ganzen Tag sehr diesig, und deshalb die Sicht nicht optimal
Die 38 Grad Celsius (siehe unten) waren übrigens die Temperatur heute morgen um 11 eine Bestandsaufnahme!!! Mittags wurden die 40 Grad locker geknackt! Eine entsprechende Luftfeuchtigkeit gabs dazu… hat schon gut gedrückt!
Die zweite Anlaufstelle unserer Tour war dann die “Catedral de San Sebastiao”. Diese wuchtige Stadtkathedrale ist mit einem Aussendurchmesser von 106m und der auffälligen Form eines Kegelstumpfes schon optisch sehr aussergewöhnlich. Bis zu 20000 (!!!) Menschen finden in der 80m hohen Kathedrale Platz, die erst vor knapp 40 Jahren fertiggestellt wurde.
Am legendären Maracana-Stadion stoppten wir leider nicht, da eine Besichtigung gerade nicht möglich war Egal… “So gehn die Deutschen, die Deutschen die gehn so…!”
Unser inkludiertes Mittagessen nahmen wir in Buffetform im Norte Grill ein. War leckerer als es auf dem Bild unten aussieht… Viel Auswahl, und all “you can eat”.
Nach dem Lunch stoppten wir kurz bei der berühmten (etwa 700m langen) Karnevalstrasse von Rio. Ist halt ohne Karneval eher unspektakulär und sieht aus wie ne Rennstrecke. Gegen kleines Geld konnte man sich in Kostüme werfen, und fotografieren lassen. Als kleines “Bonbon” bekam man dann noch n Mini-Tango-Kurs mit Neto. Geeeeeeeeeeeeeehhhhhtttt…
An einem kleinen Hügel hatten wir kurz darauf eine “schöne” Aussicht auf einige Favela-Siedlungen. Wie gestern geschrieben: Gehören einfach zu Rio dazu. Über ein Drittel der Einwohner Rios leben in solchen Vierteln!
Zum absoluten Highlight der Tour sollten wir dann am Ende kommen. Etwa 30 Minuten dauerte es bis wir (mit dem eigenen Bus, einem Shuttle und zu Fuss) die Spitze des Corcovados (Granitberg, auf dem die Christusstatue steht) erreicht hatten. Die Aussichtsplattform oben war richtig voll… sagenhafte Aussicht!
Auf der Spitze des Corcovados befindet sich das zweite Wahrzeichen Rios (neben dem Zuckerhut), die Christusstatue, oder “Cristo Redentor”, wie die Brasilianer die Statue nennen. Das 1931 eingeweihte, 1145 Tonnen schwere und 38m hohe Monument aus Stahlbeton wurde einst Heitro da Silva Costa entworfen und 2007 zu einem der “neuen sieben Weltwunder” gewählt.
Richtig doof war allerdings, dass es sich von jetzt auf gleich fast komplett zuzog, und ich (im besten Fall) nur noch mittelmässige Bilder machen konnte.
Kurze Zeit später sah der Ausblick nach unten dann so aus (siehe unten), und von der Statue war auch so gut wie nix mehr zu sehen… sehr ärgerlich!!! Zumindest hatte ich kurzzeitig noch die gute Aussicht. Leute, die 5 Minuten später kamen haben nur noch die Suppe gesehen… Bitter, wenn auch dafür extra nach Rio reist… also bin ich (bei allem Ärger) doch mal froh, dass ich wenigstens n paar Minuten nochwas gesehen habe, und noch ein paar Fotos machen konnte
Um 17:30 war ich dann wieder zurück im Hotel. Netterweise durfte ich auch noch im Hotel duschen und mich bis zur Abholung hier rumtreiben
Gleich gehts dann zum Flughafen und um Mitternacht (Ortszeit) wieder Richtung Deutschland… Ich habe mir sagen lassen, dass Frankfurt nicht ganz mit den 40 Grad von Rio mithalten kann… also packe ich mir mal lieber ne lange Hose mit ins Handgepäck!
Ich bin dann mal weg… Zum letzten mal Grüsse aus Rio