Donnerstag, 08.09.: Bei bestem Wanderwetter wurden wir heute Morgen recht zeitig von unserer “Basic-Unterkunft” in Floh-Seligenthal zurück zum Rennsteig chauffiert. Laut Karli`s Plan lagen heute etwa 22km Wanderweg bis nach Ruhla vor uns. Als kleines Highlight sollten wir etwa zur Hälfte der Strecke den Gipfel des grossen Inselsberg (916,5 m hoch) überqueren.
Mit uns in der “Basic-Pension” hausten zwei Schwäbinnen, die den Rennsteig genau in die andere Richtung bewanderten. Sie reisten am Vortag aus Richtung Ruhla an und berichteten von vielen schönen Aussichten auf der Strecke… Najaaaaa… zunächst durchquerten wir (mal wieder) einige Waldgebiete
Nicht nur wandermässig war der Karli heute wieder in absoluter Topform. Auch was das Thema Fotodokumentation angeht war heute mal wieder kein Grenzstein oder Schild vor ihm sicher…
Eines war heute schon recht früh klar. Es sollte ordentlich hoch und runter gehen. Vor allem die Passagen bergab auf Schotterboden waren dabei teilweise nicht einfach zu gehen.
Beim Kilometer 11 hatten wir dann den Fuss des grossen Inselsberges erreicht. Auf einem Kilometer Wegstrecke hatten wir bis zum Gipfel etwa 200 Höhenmeter zu überwinden. Da mussten vorher unbedingt nochmal ein paar Kräfte gesammelt werden.
Für den Aufstieg brauchten wir (aufgrund der Steile und der zahlreichen Treppenstufen) doppelt so lang wie für einen “normalen” Kilometer in der Ebene. Hier merkten wir auch unsere nicht ganz so leichten Rucksäcke bei jedem Schritt.
Im Panorama Restaurant auf dem Gipfel war schon einiges los. Der Karli gönnte sich erstmal ne Thüringer Rostbratwurst
Nachdem wir gut gegessen, und uns noch mit Getränken eingedeckt hatten machten wir uns dann auf den Weg zu unserem Etappenziel Ruhla.
Der Karli bestand darauf, dass ich erwähne, dass er bei km 16 einen unwiderstehlichen Ausreissversuch startete, und erst am nächsten Berg wieder von mir gestellt werden konnte. Scheinbar hat ihm die Bratwurst aus seiner Heimat ein paar Extrakräfte verliehen
Bei km 19 verloren wir kurz die Orientierung und liefen etwa einen Kilometer extra, so dass wir heute insgesamt auf über 27 km bei deutlich über 700 Höhenmeter kamen. Die letzten Kilometer zogen sich dabei wirklich wie Kaugummi. Durch die vielen Anstiege und einige Pausen waren wir insgesamt auch fast 8 Stunden unterwegs.
Das Stück Käsekuchen sowie den dazu passenden Kaffee hatten wir uns also redlich verdient
Als ich später mein tägliches 30-minütiges Dehn- und Kräftigungsworkout startete fühlte sich der Karli dazu berufen auch diesen Programmpunkt mehrfach (sowohl mit seinem Handy, als auch mit meiner Kamera) festzuhalten.
Auf seine Bitte hin hielt ich auch sein (heute einmaliges und einminütiges) “Training” auf der Kamera fest.
Im Normalfall sah seine “Wanderungsnachbereitung” so aus:
Bis kurz vor neun saßen wir noch draussen und genossen erst köstliche Thüringer Klöße und später noch eine heisse Schokolade.
Nach der heutigen Königsetappe (so nannte der Karli die heutige Tour) stehen morgen zum Abschluss noch 19 Kilometer bis nach Eisenach-Hörschel an. Die sollten doch auf jeden Fall noch gehen
Zum Abschluss heute noch ein kurzer Vierzeiler, den der Karli heute bei der Besteigung des Inselsberges zum Allerbesten gab. Eigentlich bezog sich Dichter Heinrich Heine bei dem Vers auf seine Besteigung des Brockens im Harz, aber trotzdem passt der Reim auch zum heutigen Anstieg wirklich gut:
Lauter Steine,
müde Beine,
Aussicht keine,
Heinrich Heine.
In diesem Sinne… gut Runst