Samstag, 28.10.: Guten Abend zusammen! Heute Nacht habe ich wirklich wenig Schlaf abbekommen. Obwohl ich inzwischen überall (auch an den Füßen) mit zwei Lagen ins Bett gehe, war es in meinem Schlafsack plus Decke ganz schön frisch. Da Fenster gefror mal ganz entspannt von innen. Dafür war der Blick nach dem Öffnen des selbigen wirklich toll.
Um 7 Uhr starteten wir dann zunächst zu einer etwa 3-stündigen Wanderung Richtung unserer heutigen Bleibe, der Buddha Lodge in Gorakshep auf etwa 5180m Höhe. Für den Nachmittag war dann der Aufstieg bis zum Everest Base Camp geplant, dem Highlight der Tour.
Das Wetter war den ganzen Tag wieder einwandfrei. Da können wir uns bisher wirklich nicht beschweren.
Die erste Stunde wanderten wir auf recht flachem Terrain…
…bevor es dann an zwei Anstiegen ordentlich bergauf ging. Die 5000m Höhe merkten wir vor allem da schon ganz gut.
Fast den ganzen Tag liefen wir heute entlang des Nuptse-Massives. Die Gipfel (auf dem Bild unten links ganz rechts zu sehen) befindet sich auf 7863m Höhe. Auf den Bildern verdeckt er noch den Mt.Everest, der sich genau nebenan befindet.
Ein paar Kilometer weiter hatten wir dann aber auch freie Sicht auf den höchsten Berg der Welt. Beeindruckender Anblick!
Weiter ging es entlang des Nuptse-Massives Richtung Buddha-Lodge…
…die wir gegen 11 Uhr erreichten. Als “Early Lunch” gab es heute Makkaroni mit Käse. Überhaupt muss man sagen, dass die Auswahl an Speisen und auch die Qualität wirklich gut ist. Es schmeckt eigentlich immer gut, und auch die Portionierung stimmt.
Gegen 12 Uhr ging es dann weiter Richtung Base Camp.
Bei immernoch bestem Wetter und toller Kulisse hatten wir noch etwa drei Stunden schwierige Wanderung vor uns. Zwar mussten bis zum Base Camp nur noch etwa 200 Höhenmeter überwunden werden. Diese sollten aber sehr felsig und wellig werden. Dazu kam auch noch, dass doch einige andere Wanderer unterwegs waren, und bei der Enge einiger Wege das “aneinander vorbeikommen” nicht so leicht war… vor allem wenn der andere Wanderer ein Yak ist
Unser Guide Tsiring hatte seine Ukulele dabei, und spielte ab und zu mal zu Auflockerung ein paar Lieder. Die Einheimischen gehen hier allgemein (und logischerweise) ganz anders mit dem Wetter um. Einige kommen uns im T-Shirt und mit Sandalen entgegen, während wir in dicken Daumenjacken und drei paar Socken trotzdem frieren.
Irgendwann tauchte dann endlich das Base Camp am Horizont auf. Man rechnet mit Zelten, eventuell auch einem Gebäude, aber die findet man dort nur in der Hauptsaison der Gipfelbesteigungen (April bis Juni) vor. Wir “bestaunten” quasi einen leeren Platz, auf dem sich für drei Monate im Jahr das Basis Camp des höchsten Berg der Welt befindet (5364m über dem Meeresspiegel).
Trotzdem war es irgendwie ein toller Moment als wir das Camp erreichten, auch wenn es nicht wirklich eine Gipfelbesteigung war.
Boris nutze mal die Gunst der Stunde, und machte seiner Leig einen Heiratsantrag, den diese natürlich annahm. Sehr süß!
Auf dem Rückweg zur Buddha-Lodge wurde es dann ganz schön frisch, da es ein wenig zuzog. Stephen und Kay setzte das ganz schön zu. Sie fühlten sich den ganzen Abend dann nicht wirklich gut…
Abends fing es dann auch ordentlich an zu schneien. Ich hoffe mal, unser für morgen früh geplanter Aufstieg zu einem Aussichtspunkt auf 5545m Höhe findet statt… bei zu viel Schnee ist das wohl eher unwahrscheinlich…
Sooooo, ich werde hier gerade (um 19:45 Uhr Ortszeit) aus dem Aufenthaltsraum gekehrt, und schaue jetzt mal, ob in unserem Zimmer die 0 Grad-Grenze schon unterschritten ist.
War ein wirklich toller Tag heute. Schön, dass es (wie von mir vermutet) alle bis zum Camp geschafft haben.