02.01.: Der Tag startete heute mit einem bestenfalls mittelmäßigen Frühstück in unserem (ansonsten eigentlich ganz guten) Hotel. Außer Toast mit Butter war da nicht wirklich viel Genießbares dabei. Schätze mal, da werden wir morgen früh woanders aufschlagen.
Um 9 Uhr brachen wir dann zu unserer Citytour durch Mysore auf. Mit etwa 900.000 Einwohnern zählt Mysore für indische Verhältnisse nicht gerade zu den Metropolen. Trotzdem hat die frühere Hauptstadt Karnatakas (so der Name des Bundesstaates in dem wir uns inzwischen befinden) sehr viel sehenswertes zu bieten.
Unser bestens gelaunter Guide Tinu brachte uns bei bestem Urlaubswetter zunächst zum Chamundi Hill, einer sehr belebten Anhöhe etwa 7km südwestlich des Stadtzentrums von Mysore.
Da auch viele Schulklassen anwesend waren, wurden wir schnell wieder zu begehrten “Selfie-Opfern”. Vor allem der 2,03m große Frank musste oft sein Lächeln in indische Kameras zum besten geben.
Das Highlight des Chamundi Hills ist zweifellos der große Tempel “Shri Chamundesvari” dessen 40m hohe Turm nach südindischer Art mit einer Fülle von farbigen Skulpturen geschmückt ist.
Eigentlich hatten wir nicht genug Zeit um den Tempel von innen zu sehen, doch der freundliche ältere Herr unten rechts im Bild brachte Mel und mich durch einen Seiteneingang vorbei an der Menge ins Innere… gegen ein kleines Trinkgeld, versteht sich. Ein paar Opfergaben “durften” wir auch noch machen.
Einige Meter weiter hatten wir an einem Aussichtspunkt einen schönen Blick auf die riesigen Palast und die ganze Stadt.
Einen kurzen Stopp legten wir noch bei einer großen, aus dem 17. Jahrhundert stammenden Bullenskulptur (Nandi) ein…
…bevor wir zum Höhepunkt der Stadt fuhren, dem “Mysore Palace”. Dieses beeindruckende Bauwerk wurde 1912 vom Briten Henry Irwin vollendet, und ersetzte damit den zuvor abgebrannten alten Palast. Laut unseres (sehr, sehr schlechten) local Guides hat der Mysore Palace seit dem Jahr 2017 sogar mehr Besucher als das Taj Mahal. Ob das wirklich stimmt??? Naja, zumindest war im Palast ordentlich was los.
Wie in fast allen wichtigen Bauwerken Indiens heißt es am Eingang: Schuhe bitte ausziehen. Dazu vielleicht eine kleine Randnotiz: Wir haben festgestellt, dass Carlotta (Italien, auf dem Sprungbild ganz rechts) und ich fast die selben Schuhe haben (siehe Bild unten rechts). Allerdings sind Carlotta`s Schlappen mal lässig 2 Nummer größer als meine (sie hat Größe 44!). Dagegen wirken Frank`s Schuhe der Größe 47 bei einer Körpergröße von 2,03m ja fast schon winzig
Zurück zum Mysore Palace: Trotz diverser Foto und Selfie-Anfragen der (wie oben beschrieben) zahlreich anwesenden Inder konnten wir uns noch in ausreichendem Maße dem wirklich sehenswerten Inneren des Palastes widmen. Hier wurde wirklich an nichts gespart, und alles ist noch in hervorragendem Zustand (im Vergleich zu einigen Außenfassaden).
Eine schöne, und sehr gepflegte Gartenanlage sowie vier große Eingangstore umgeben den Mysore Palace.
Jeden Sonntagabend und zu diversen Festzeiten wird der komplette Palast durch abertausende Glühbirnen illuminiert. Leider ist heute Mittwoch (also kein “Illuminationstag”), daher muss dieses Bild aus dem Netz herhalten
Nach einer schnellen Stärkung in einem Biergarten (ja, auch so etwas gibt es hier) hatten wir den ganzen Nachmittag zur freien Verfügung. Die Mädels, Vivien, Bruno und ich nutzten die Zeit um zum kleinen Ort Somnathpur zu fahren.
Die einstündige Fahrt mit den Tuk tuk`s durch kleine Dörfer und vorbei an weiten Feldern war absolut sehenswert.
In Somnathpur befindet sich der sehr bekannte Sri-Channakeshara-Tempel. Der aus dem 13. Jahrhundert stammende Tempel ist zum Großteil im Originalzustand, und wurde nur hier und da restauriert. Der Grundriss ist sternförmig und beinhaltet drei Schreine. Die kompletten Außenwände wurden durch unzählige, toll erhaltene Reliefs gestaltet.
Durch die Abgelegenheit des Tempels war dieser (zunächst) fast menschenleer… bis diese etwa 50 Schülerinnen in schönen, farbenfrohen und typisch indischen Kleidern auftauchten. Natürlich war dann erstmal wieder da ein oder andere Foto oder Selfie fällig.
Gegen 17:30 Uhr saßen wir wieder in unseren Tuk Tuks auf dem Weg zurück ins Hotel.
In der Shoppingmall nahe unseres Hotels nahmen Mel und ich ein schnelles Abendessen ein, besorgten uns noch ein paar Snacks für die morgen anstehende lange Zugfahrt.
Wenn alles nach Plan läuft (wovon bei der indischen Eisenbahn nicht auszugehen ist) dauert unser Bahntransfer nach Chennai etwa 8 Stunden. Da wir erst am Mittag losfahren, ist morgen früh sicherlich noch ein bisschen Zeit um sich noch ein wenig in der Gegend um Mysore umzusehen.
Toller Tag heute. Mysore hatte ich ehrlich gesagt gar nicht so als Highlight auf der Liste. Umso schöner, dass es hier so viel zu sehen gab bzw. gibt.
Gute Nacht