Freitag, 10.05.: Wie zu vermuten war bin ich natürlich nicht um 5:30Uhr aufgestanden um dann gegen 6 Uhr im Parque Natural Metropolitano zu sein (wie von Gustavo vorgeschlagen). Ich war trotzdem zuversichtlich auch später vielleicht noch ein paar Tiere zusehen. Also machte ich mich nach dem Frühstück so gegen 8:30 Uhr auf den Weg und war kurze Zeit später dort… Ich war ein wenig überrascht, da ich eigentlich einen Park mit Rasen, Bänken usw. erwartet hatte, aber ich sah Wald bzw. Dschungel. Die nette Dame, die mir die 4$ Eintritt abnahm meinte nur: “Yes, this ist the Parque. But don`t worry” sagte sie grinsend “you won`t get lost.” O.k., dann mal los. Ich folgte dem Rat der guten Frau und nahm mir die beiden oberen Routen auf der Karte vor… sie meinte, das wäre in zwei Stunden machbar und man würde da schon einige Tiere sehen… Um es vorweg zu nehmen, ich war ein bisschen fixer durch, und brauchte für alle Touren zusammen etwa drei Stunden.
Ich ging also auf die erste Tour, und war wirklich überrascht. Man ist sich wirklich vorgekommen wie im Dschungel… und das mitten in einer Grossstadt. Man hörte auch die ganze Zeit die Geräusche des Dschungels… dazu ne wahnsinnig hohe Luftfeuchtigkeit. Ich war nach kurzer Zeit schon richtig durchgeschwitzt…
Schönerweise sah ich trotz der “späten” Uhrzeit einige Tiere… vor allem Echsen, bunte Vögel, Schmetterlinge, und die folgenden… Wenn ich das Gustavo morgen erzähle, dass ich trotzdem noch genug Tiere gesehen habe sagt er bestimmt, dass ich Löwen, Tiger und Elefanten gesehen hätte, wenn ich schon um 6 im Park gewesen wäre
In einem kleinen Teich an dem ich vorbeikam waren viele Wasserschildkröten beheimatet… (Fotos sind leider aufgrund der Reflexion des Wassers nicht so prickelnd)
Auf allen Wegen fand man zahlreiche Blattschneiderameisenpfade… unglaublich, was die alles tragen…
Als ich dann zufällig ein Rascheln im Wald vernahm hockte ich mich kurz hin und sah diesen kleinen Nasenbären auf mich zukommen. Er schaute mich ne Weile an, stellte sich auf um mal zu schauen wie ich reagiere (scheinbar war ich nicht interessant genug) und verschwand dann ganz gemütlich wieder im Wald… isser nicht niedlich?
Ein paar Äffchen waren auch hier und da anzutreffen… Vor allem über mir…
An einigen Stellen hatte man auch einen schönen Blick auf die Stadt…
Gegen 12 Uhr hatte ich dann alle Touren hinter mich gebracht, etwa eineinhalb Liter Wasser getrunken und ein klatschnasses Shirt an. Aber ein wirklich schöner “Park”. Eigentlich unglaublich, dass sowas mitten in der Stadt möglich ist… Aber auch heute Morgen fragte ich mich wieder wo die ganzen Touristen sind. Unterwegs habe ich drei panamenische Studenten getroffen, das wars. Ansonsten war ich drei Stunden da alleine. Gustavo meinte ja, dass es inzwischen mehr Touristen in Panama als in Costa Rica gibt… Keine Ahnung wie er den Tourismus in Costa Rica einschätzt, aber in Panama sehe ich fast keine Touris (und heute war wirklich gutes Wetter und ich fast den ganzen Tag in der Stadt unterwegs). Auch abends beim Laufen kann ich nicht wirklich viele Urlauber ausmachen…
Ich setze meine Tour fort und besichtigte eine sehr schöne Kirche, die Iglesia del Carmen… Leider konnte man nicht rein, aber von aussen wirklich schön…
Zu Fuss ging es dann weiter in das Bankenviertel von Panama in der Calla Uruguay. Abends wird die Strasse sehr belebt, da sich hier auch viele nette Restaurants und Bars befinden… spektakulär natürlich der “Revolution Tower” (auch ein Bankgebäude)
Mein letztes Sightseeing-Ziel für den heutigen Tag wer der “Punta Paitilla”, eine Landzunge auf der alle noblen Hotels zu finden sind, und von der aus man einen guten Blick auf die Küste haben sollte (dachte ich zumindest)
Blöd war nur, dass man eigentlich gar nicht so richtig bis ans Ufer der Landzunge gehen durfte, da das alles zu den Grundstücken der Hotels gehörte, und das Gelände von diesen Nobelherbergen natürlich von Security-Personal bewacht wurde… aber gegen ein kleines Trinkgeld darf man doch bestimmt trotzdem mal schnell n Foto machen, oder? Hätte mir allerdings ein wenig mehr von der Aussicht versprochen…
Nach einem BBQ-Hühnchen Sandwich im Subway und insgesamt 7 Stunden Citytour fast komplett zu Fuss nahm ich mir für schlanke 3$ ein Taxi zurück zum Hotel… Der Taxifahrer war gefühlte 80, fuhr aber dafür noch ziemlich sportlich… ich war eher damit beschäftigt zu vermeiden, dass mir sein ganzer Kram, der an der Scheibe hing und mir eh schon die Sicht versperrte, nicht die ganze Zeit ins Gesicht baumelte…
Das Taxi ist in Panama wirklich die beste Möglichkeit voran zu kommen. Man hat nie Probleme ein freies zu finden und es ist wirklich günstig (sofern man richtig handelt). Bisher habe ich nie mehr als 5$ für eine Fahrt gezahlt (obwohl die Fahrer meistens anfangs 10$) vorschlagen. Ich habe heute ein paar mal den Gegenvorschlag “ein Dollar” gemacht… kam eher nicht so gut an Wichtig ist wirklich, dass man handelt, und das bevor man einsteigt.
Was mir ansonsten noch an den Leute hier aufgefallen ist:
1) JEDER hier in der Stadt hat ein Handy (die meisten sogar zwei) und benutzt es ständig. Und das sind meistens IPhones, Galaxys oder Blackberrys (sogar die Taxifahrer und ärmeren haben ein Smartphone). Wobei die Leute hier ständig am Telefonieren und weniger am Tippen sind. Sogar während des Joggens haben die das Handy am Ohr. Ist noch viel extremer als bei uns.
2) Man wird hier so gut wie keine ungestylte Frau finden. Sogar morgens laufen die Frauen hier schon im Kleidchen und mit Highheels rum, dazu richtig aufwendig gestylt… das gilt auch fürs Joggen. Da sieht man keine Frau im Schlabberlook mit lässigem T-Shirt… ALLE haben neuste Kollektionen von Nike, Reebok oder Adidas an, dazu auch sauteuere Laufschuhe, egal wie schnell und viel die Laufen… Einige Männer sehen auch ganz schick aus, die meisten sind aber deutlich schmuddeliger als die dazugehörige Frau unterwegs.
3) Die Panamenier sind grosse Fussballfans, die kennen aber fast keinen einheimischen Spieler. Dafür verfolgt fast jeder die erste spanische Liga und ist Real- oder Barcafan. Ständig sieht man Jungen oder Männer mit entsprechendem Trikot…
Zurück zu meinem Tag: Nach einer kurzen Pause auf meinem Zimmer konnte ich mich natürlich noch zu meinem Promenadenlauf aufraffen… war mal wieder sehr angenehm, auch wenns heute Abend noch sehr warm war… aber nach dem Lauf war ich echt platt, weswegen ich mir heute einen schönen Abend mit ein bisschen NBA-Basketball, ein paar Getränken, Keksen und Bananenchips gemacht habe…
Von der Stadt müsste ich nun wirklich das Wichtigste gesehen haben… freue mich morgen noch auf den Kanal. Ich bin gespannt…
Buenos noches
Ps.: Nur weil ich es per Mail gefragt worden bin kurz als Info: Die Bilder sind nur im Blog so klein. Wenn man eins (oder alle) grösser sehen will, einfach draufklicken!