Sonntag, 05.12.: Da wir gestern recht lange unterwegs waren und es zudem auch Sinn macht, fasse ich die letzten beiden Tage heute in einem Blogbeitrag zusammen.
Wie schon im letzten Eintrag erwähnt, stand an den Tagen 9 und 10 unserer Reise ein etwas größerer Ausflug auf dem Programm. Es sollte für uns quasi einmal quer über die Halbinsel Yucatan gehen (siehe Karte unten). Unser gut gelaunter und wirklich sehr kompetenter Reiseleiter Michael holte uns mit leichter Verspätung gegen 9 Uhr am Hotel ab. Er lebt schon seit über 20 Jahren in Mexico, was wohl der Grund war warum er sich so gut auskannte und (so gut wie) alles wusste.
An der Stelle noch kurz ein paar Worte zur Karte bzw. die zu den Buchstaben gehörigen Orte (gerne immer wieder nach oben scrollen falls Ihr die Orientierung verlieren solltet ):
A) bzw. der blaue Punkt: Unser Hotel an der Akumal Bucht
B) (leicht verdeckt vom C) Chichen Itza
C) Die Cenote Ik Kil
D) Izamal
E) Merida
F) Uxmal
G) Valladolid
Los ging es also mit insgesamt 13 Tourteilnehmern, unserem Fahrer Gabriel und dem eben schon erwähnten Reiseleiter Michael, der uns direkt auf der etwa zweistündigen Fahrt zu unserem ersten Ziel “Chichen Itza” mit allerlei wichtiger Informationen versorgte.
Zweifelsfrei ist die 24 hohe Pyramide “El Castillo” das absolute Highlight von Chichen Itza, der definitiv bedeutendsten und bekanntesten präkolumbischen Stätte von Mexico. Bis heute rätseln Forscher wie es vor 1.500 Jahren den Mayas gelang diese tonnenschweren Steine in so einer Höhe so präzise aufeinander zu setzen. Ein wahrlich beeindruckendes Bauwerk. Bis 2006 durfte man die Pyramide sogar noch besteigen. Aufgrund eines tötlichen Unfalls wurde ab diesem Zeitpunkt dies verboten.
Die ursprünglich etwa 25km² große Stadt wurde bereits 445 gegründet. Warum die Stadt um etwa 1.200 von den Mayas verlassen wurde und seit dem leer steht ist bis heute ebenfalls noch unklar. Etwa 75% der Gebäude sind auch heute noch nicht erschlossen. Viele nicht oder nur teilweise restauriert… Laut Michael fehlt hierzu einfach das Geld.
Auch diese “Jungs” waren in Chichen Itza sehr zahlreich anwesend
Keine 3km weiter stoppten wir an einer der schönsten Cenoten Yucatans, dem “Ik Kil”. Etwa 60m im Durchmesser ist die Cenote breit, bei einer Wassertiefe von 40m. Von mehreren Plattformen aus kann man den tollen Blick hinunter geniessen.
Wer möchte, kann auch eine Runde im 25 Grad warmen Wasser schwimmen. Aus meiner Sicht lohnt es sich: Der Blick von unten nach oben ist mindestens genauso schön wie andersrum
Nach dem Mittagessen ging es weiter nach Izamal (inzwischen sind wir beim Buchstaben D auf der Karte angekommen), einem sehr lebendigen kleinen Örtchen mit etwa 18.000 Einwohnern. Neben einer großen Mayapyramide (die man offiziell ebenfalls nicht mehr besteigen darf) ist das Highlight der Stadt sicherlich das sehr auffällige gelbe Kloster, das auch von Papst Johannes Paul dem 2. in den 90er-Jahren besucht wurde.
Es war schon dunkel, als wir am Abend die Hauptstadt des Bundestaates Yucatan erreichten. Mit knapp einer Million Einwohnern ist Merida damit auch die größte Stadt der gesamten Halbinsel. Zudem zählt sie auch zu den sichersten Orten in ganz Mexico.
Unser Hotel lag direkt am “Boulevard”, so dass wir nach dem Einchecken und ein paar Bildern vom Dach direkt ins Abend- bzw. Nachleben der Stadt eintauchen konnten.
Einem sehr leckeren Dinner im Kulturzentrum folgen der ortstypische Nachtisch “Marquesitas” (eine Art gerollte Waffel mit Füllung nach Wahl). Hier sollte darauf achten sich nicht komplett vollzusabbern, vor allem wenn man Nutella als Füllung wählt
Es war wirklich toll, die Stadt gestern noch bei Nacht zu erleben. Viele alte Gebäude im Colonialstil waren prächtig beleuchtet…
Teile der Innenstadt waren für den Abend vom Verkehr befreit, denn es war Samstag und man feierte die “Fiesta Noche”, das Fest der Nacht. Gefühlt war ganz Mexiko gestern Abend in Merida auf den Beinen. Aus jeder Kneipe kam (teilweise Live-) Musik, zahlreiche Straßenstände und kleine Snackroller waren unterwegs… auf Bühnen wurden Tanzshows aufgeführt… die Stadt lebte einfach. Dabei fühlte man sich nie irgendwie unsicher. Die Stimmung war durchweg positiv und entspannt.
Am nächsten Morgen verbrachten wir noch ein bisschen Zeit am “Plaza major”, dem Hauptplatz (den in ähnlichem Aufbau jede mexikanische Stadt hat). Auch hier kannte sich Michael natürlich bestens aus und wusste Details zu allen Gebäuden…
Eigentlich wollte ich zum Thema Corona in diesem Blog nichts schreiben, ich tus jetzt aber doch mal kurz: Natürlich ist der Virus auch hier angekommen, und man merkt dies auch: So ist zum Beispiel ÜBERALL (also auch draussen an der Luft) Maskenpflicht (bei uns im Hotel wird das glücklicherweise ein bisschen lockerer gesehen), und die Mexikaner halten sich auch dran. Wenn man in ein Geschäft oder Restaurant geht wird Fieber gemessen und Desinfektionsmittel gereicht. Hinweisschilder gibts auch genug und und und… aaaaaber man halt trotzdem nicht das Gefühl, dass sich die Mexikaner dadurch ihre gute Laune und ihre Lebenslust nehmen lassen. Dazu ist man kreativ Die Blumenkübel auf den Bänken (Bild unten) sind einerseits schick, aber hauptsächlich sind es quasi “Corona-Distanzhalter”.
Zurück zu unserer Mini-Yucatan-Tour: Die setzen wir nämlich Richtung Uxmal fort.
Im Vergleich zu Chichen Itza ist Uxmal die deutlich unbekanntere Mayastätte, weshalb wohl auch viel weniger Touristen anwesend waren. Laut einhelliger Meinung unserer Reisegruppe ist Uxmal aber deutlich interessanter und spannender, was nicht nur daran lag, dass die “Hauptpyramide” mit 37m deutlich höher ist als die von Chichen Itza.
Die zwischen 500 und 900 entstandene Stadt aber noch viel mehr zu bieten. Fast alle Gebäude sind gut erhalten oder wurde restauriert. Das Gelände ist wirklich sehr weitläufig, und dass obwohl auch hier noch viele weitere Gebäude noch gar nicht erschlossen sind.
Unseren letzten Stopp machten wir dann in dem kleinen Städtchen Valladolid. Leider hatten wir nicht mehr so viel Zeit um den Ort zu erkunden, aber auch hier sahen wir viele schöne Gebäude im Kolonialstil, dazu einen belebten “Plaza major” und viele entspannte Mexikaner, die ihren freien Sonntag genossen. Übrigens: In Mexiko gilt die 6-Tage-Woche, man hat also nur am Sonntag frei.
Um kurz vor acht waren wir dann wieder zurück am Hotel. War ein schöner und interessanter Ausflug, den wir bedenkenfrei jedem empfehlen können, auch wenn man doch einige Stunden im Bus bzw. Auto verbringen muss.
Wir freuen uns jetzt auf unser Hotelbett und einen schööööönen Strandtag morgen bei (hoffentlich) bestem Wetter.
Gute Nacht!