Montag, 03.10.: Für unseren zweiten freien Tag vor dem offiziellen Start der Rundreise entschieden wir uns heute für eine Tour zum etwa 80km entfernten Wadi Mujib, einer Art felsigem Canyon, den man durchwandern kann. Hierzu hatte ich mich bereits in Deutschland informiert, und fand den Trip schon vorab ziemlich spannend.
Leider haben wir den Namen unseres heutigen Fahrers schon wieder vergessen. Er klang aber ziemlich arabisch und hatte (glaub ich) ein “Q” vorne. Zwar konnte er nicht ganz so gut englisch wie man uns vorher versprach, aber das war eigentlich kein großes Problem. Gegen 10 Uhr machten wir uns dann auf den etwa 80-minütigen Weg Richtung totes Meer, an dem der Wadi Mujib liegt.
Wir bewaffneten uns noch mit einer Schwimmweste und Badeschuhen (ich hatte meine Schuhe dabei, aber dazu später mehr), dann starteten wir in den Canyon.
Der Weg führte geschätzt etwa 2-2,5 km durch die Schlucht. Permanent musste man durch Wasser gehen mit sehr steinigem Boden, daher die Badeschuhe. Das eigentlich spektakuläre an der Tour waren (wie auf den Bildern zu sehen) die teilweise 150m hoch ansteigenden rot-braunen Felswände. Wirklich beeindruckend!
Nachdem man eine Weile recht entspannt durch knöchel- bzw. kniehohes Wasser gehen konnte…
…wurde es im Laufe er Tour immer anspruchsvoller, und das Wasser (zumindest zeitweise) immer tiefer. An besonders schwierigen Stellen konnte man sich aber an Seilen entlanghangeln oder über Leitern aufsteigen. Das Wasser war im übrigen angenehm warm, so dass man auf keinen Fall frieren musste
Ständig hatte man diese tolle Kulisse der steil aus dem Wasser herausragenden Felsen…
Am Umkehrpunkt fand sich ein kleiner Wasserfall (den man auch “unterklettern” konnte), sowie ein großer Felsen, der wohl irgendwann mal abgestürzt sein muss, und nun zwischen den beiden Felswänden festhängt.
Auch ein gratis Fischspa “musste” bei der Tour mitgebucht werden Den kaum stand man einmal für ein paar Sekunden auf einem Fleck, kamen diese kleinen Fische und nagten an den Beinen und (wenn man tief genug im Wasser war) den Armen.
Der Rückweg mit der Strömung bot dann noch den ein oder anderen “Adrenalinkick”. So konnte man einige Steine einfach herunterrutschen, oder sich ganz entspannt treiben lassen.
Auch unter diesem kleinen Wasserfall (siehe unten links) konnte man sich prima verstecken
Nach gut zwei Stunden hatten wir dann das (kurz vor dem toten Meer liegende) Ende des Canyons wieder erreicht. Ein Riesenspaß in toller Umgebung. Können wir jedem wärmstens empfehlen!
Wie oben beschrieben ist es auf jeden Fall eine gute Empfehlung Badeschuhe mitzubringen. Wenn sich bei diesen dann aber leider nach kurzer Zeit die Sohle ablöst (wie bei meinen heute) ist das nicht ganz so schön. Zum Glück ging das Laufen auf der Innensohle auch noch einigermaßen. Gegen Ende der Tour war auch diese dann komplett durch.
Vom Toten Meer an sich möchte ich jetzt noch nicht zu viel erzählen, da wir in ein paar Tagen noch länger hier sein werden (dann allerdings ohne Wadi Mujib). Wir fuhren heute eine ganze Weile die Küstenstraße entlang und hatten mehrere solch schöne Ausblicke. Wir freuen uns auf jeden Fall darauf wiederzukommen.
Um 18 Uhr zum Welcome-Meeting lernten wir dann unsere Gruppe kennen. Wir sind insgesamt 12 Personen, bunt gemischt. Ein österreichisches Pärchen, zwei englische Ehepaare, zwei allein reisende US-Amerikanerinnen und ein australisches Paar. Unser Reiseleiter heißt Laith und scheint sich ganz gut auszukennen
Nach dem Meeting fand das erste gemeinsame Abendessen im Hashem-Restaurant (da waren wir ja gestern schon). Heute verzichtete ich mal auf den Humus und nahm nur ein paar Falafel, Pommes und Brot.
Zum Nachtisch wurde die Gruppe von Laith zum Knafeh eingeladen, ein Mozarella-ähnlicher Weichkäse mit Fadennudeln überbacken und Zuckerwasser gesüßt. Ganz schön kalorienreich das Ding, so wie hier fast alles.
Morgen geht`s dann mit dem Flugzeug in den Süden, nach Wadi Rum in die Wüste. Das sollte nach dem heutigen Tag das zweite Highlight der Reise werden.
Da wir morgen in einem Wüstencamp nächtigen, gehe ich mal davon aus, dass das WLAN relativ schlecht, bis nicht existent sein wird. Insofern werdet ihr erst wieder am Mittwoch von mir lesen.
Gute Nacht und bis Mittwoch dann