Sonntag, 23.07.: Als heute Morgen die Sonne aufging waren wir bereits über zwei Stunden mit dem Bus unterwegs, denn heute stand unsere Jaguar-Safari auf dem Programm. Ist aber eine wirklich sehr schöne Atmosphäre wenn das Pantanal und seine Einwohner erwachen.
Nach etwa drei Stunden Fahrt erreichten wir das Ufer des Flusses. Auf dem Hausboot (siehe unten) hatten wir dann noch kurz die Möglichkeit uns frisch zu machen, bevor es mit den kleineren Speedbooten auf die Pirsch ging.
Um ehrlich zu sein hatte ich mir die Umgebung schon ein kleines bisschen anders vorgestellt (mein schlauer Reiseführer wohl auch), denn wir sahen weniger Sumpflandschaften, sondern zumeist sehr viel “Grün”, sowohl auf, als auch neben dem Wasser, was das “Spotten” von Tieren nicht ganz einfach machte. Aber anscheinend ist das der´bevorzugte Lebensraum der Jaguare, was auch Sinn macht, wenn man bedenkt, dass die Raubkatzen am liebsten Tier verzehren, die sich zumeist um, oder im Wasser aufhalten.
Das Pantanal beherbergt insgesamt etwa 450 Arten von Fischen, fast 700 Vogelarten und 85 verschiedene Säugetiere. Für die etwa 6 Stunden, die wir auf dem Wasser verbrachten, hätten es (für meinen Geschmack) ein paar mehr Tiere sein können. Aaaaaaaaaber ich will nicht meckern. Das was wir sahen war schon absolut toll!
Kaimane hatte ich ja bereits gestern schon im Angebot. Die gibts hier wirklich wie Sand am Meer und das in allen Größen. Sie können bis etwa 70 Jahre alt werden, und ernähren sich hauptsächlich von Fisch. Für den Menschen stellen Sie keine Gefahr da.
“Capivaras” sind Wasserschweine, die mit unseren Meerschweinchen verwandt sind. Mit einem Maximalgewicht von 50kg sind sie allerdings erheblich schwerer. Schwimmhäute an den Füßen machen sie zu hervorragenden Schwimmern und Tauchern.
Auf diese Jaguardame mussten wir zum Glück auch nicht allzu lange warten. Sie war zwar auf der Jagd, hatte es aber dennoch nicht allzu eilig, so dass wir sie in Ruhe anschauen und fotografieren konnten.
Etwa 120 Jaguare gibt es in etwa im Pantanal zu sehen. Ein ausgewachsenes Tier kann bis zu 120kg schwer und 10-12 Jahre alt werden. Wie oben beschrieben stehen hauptsächlich Kaimane und Capivaras auf dem Speiseplan. Jaguare schwimmen gut und recht fix. Der regelmäßige Aufenthalt im Wasser ist auch wichtig um sich bei heißen Temperaturen entsprechend abkühlen zu können. Ein weiblicher Jaguar bringt in der Regel nur ein junges zur Welt, maximal sind es zwei. Nach etwa sechs Monaten gehen Jaguar-Mama und Nachwuchs dann getrennte Wege.
Später sahen wir dann noch ein deutlich größeres und imposanteres Männchen am Ufer. Allerdings hat sich dieses nicht ganz so viel Zeit für uns genommen.
Unsere Suche nach der größten Schlange der Welt, der Anaconda blieb dagegen leider aber relativ erfolglos. Lediglich ein ganz kleines Exemplar konnten wir ruhend in einer Höhle ausmachen.
Neben den Kaimanen sind die zahlreichen verschiedenen Vogelarten, die Tiere die man mit Abstand am häufigsten zu sehen bekommt. Neben Kormoranen, Strörchen, Reihern und Eisvögeln trifft man auch auf Raubvögel wie Adler, Geier oder den schwarzen Milan.
Wie gesagt, es war ein schöner Ausflug mit den Jaguars als Highlight. Ich bleibe aber dabei, dass es hier und da ein paar Tiere mehr hätten sein dürfen.
Zum Abendessen wurde wieder ein schönes und abwechslungsreiches Buffet serviert. An unserer Unterkunft inkl. der direkten Umgebung gibt es wirklich nix auszusetzen!
Morgen Mittag geht es dann schon weiter Richtung der Hauptstadt Brasilia, wo wir allerdings nur eine Nach bleiben werden.
Ich verabschiede mich für heute. Viele Grüße aus dem Pantanal und bis morgen dann