Donnerstag, 27.07.: An unserem letzten Tag im Dschungel durften wir zunächst zwei Bäume auf dem Gebiet der Lodge Pflanzen. Jan und Roland übernahmen dies netterweise stellvertretend für die Gruppe.
Das Frühstück wurde uns heute quasi im “Festraum” der Lodge serviert. Alles war (wie immer) superlecker angerichtet. Wie schon mehrmals geschrieben waren unsere Unterkunft hier, das Essen aber auch das Personal wirklich super
Der erste Programmpunkt des Tages war der Besuch eines indigenen Stammes in der Nähe unserer Lodge. Eine kurze Bootsfahrt, dann hatten wir das kleine Dorf erreicht.
Der Häuptling des Stammes begrüßte uns sehr freundlich und vermittelte uns einiges Wissen zum Leben der Bewohner hier am Rio Negro. Vor allen zu Zeiten als Bolzonaro noch an der Macht war hatten es die Indigenen sehr schwer. Insgesamt gibt es noch etwa 800.000 indigene Bewohner in Brasilien, davon leben allein etwa 300.000 am Rio Negro. Ein Stamm beinhaltet nie mehr als 60 Personen. Wird diese Anzahl an “Bewohnern” übertroffen teilt sich der Stamm und es entsteht ein neuer. Einmal im Jahr gibt es eine große Versammlung vieler Stämme, bei der sich ausgetauscht, aber auch “verkuppelt” wird, denn es ist nicht erlaubt seinen Partner im eigenen Stamm zu suchen.
Wir durften einem (wie ich finde) sehr interessanten “Tanzritual” beiwohnen, bei dem mehrere Instrumente gespielt und (wie der Name schon sagt) getanzt wurde.
Natürlich hatte man am Ende noch die Möglichkeit Handarbeiten zu erwerben (ein bisschen Touri-Programm muss ja auch sein), aber es war wirklich toll mal einen Einblick zu erhalten.
Als Haustiere werden hier übrigens einige Papageien sowie eine (kleine) Boa constrictor gehalten.
A propos Haustiere : Ein paar Kilometer weiter auf dem Fluss steuerten wir dieses interessante und schwimmende Gebäude an:
Den Fisch, den man hier “angeln” konnte, nennt sich “Pirarucu”, und ist der größte Süßwasserfisch der Welt (kann über 2m lang werden bei einem Gewicht von maximal 200 kg!!!). Naja, so richtig angeln durften wir den nicht (wir hätten ihn ja so oder so nicht aus dem Wasser bekommen)… es war eher ein Füttern mit einer Angel. Unglaublich was diese Dinger für eine Zugkraft haben…
Aaaaaaaber eigentlich sind wir ja wegen den Flussdelfinen an diesen Ort gekommen. Es wurde sehr viel Wert darauf gelegt, dass es wilde Delfine sind. Grundsätzlich ist dem wohl auch so, allerdings werden die Tiere natürlich durch Leckerlis auch ein wenig angelockt.
Auf jeden Fall durften wir ein bisschen mit den Delfinen schwimmen und Sie auch mal streicheln. Eigentlich bin ich ja nicht so der Typ für sowas, aber das war schon ne tolle Erfahrung. Die Tiere haben eine ganz weiche, elastische Haut und sind einfach nur putzig
Am Nachmittag wurde dann nochmal geangelt… dieses mal aber richtig. Ein paar Minuten von unserer Unterkunft entfernt waren zwei gute Plätze um Piranhas zu fangen. Ein paar Stückchen Hähnchen an die Angel und los gings.
Leider musste ich feststellen, dass ich nicht der beste Piranha-Fischer werden würde. Da waren einige andere aus der Gruppe deutlich erfolgreicher.
Schon interessant was diese eigentlich recht kleinen Fische doch für ein kräftiges Gebiss haben. Mit ihren spitzen Zähnen reißen Sie quasi ihrer oft deutlich größeren Beute einzelne Stücke heraus.
Es sollten so etwa 6-7 Fische gewesen sein, die die Gruppe insgesamt geangelt hat. Und auch wenn bei mir leider kein Piranha angebissen hat, war es ein lustiger und spannender Ausflug für mich.
Zurück in der Lodge wartete eine kleine Überraschung auf uns, nämlich eine Art “Caipirinha-für-Anfänger”-Kurs. Wir bekamen gezeigt, auf was man achten muss, wenn man einen traditionellen Caipirinha mixt. Anschließend durften wir das Gelernte direkt in die Praxis umsetzen, und uns einen eigenen Cocktail mixen. Nette Idee
Alsooooo: Eine Limette kleinschneiden, und das weiße in der Mitte entfernen (sonst könnte der Drink bitter schmecken). Ab damit in den Shaker und 20-30 Gramm Zucker hinzugeben. Mit dem Mörser die Limetten kräftig zerdrücken, dass sich der Saft mit dem Zucker verbindet. Ordentlich Eis drauf und zum Schluss 100ml Cachaca hinzufügen. Nun gut durchschütteln und servieren. Prost!
Und was kam zum Abendessen auf den Tisch (natürlich nicht auf meinen)? Die Piranhas, die wir am Nachmittag geangelt hatten. Laut übereinstimmenden Berichten hat der Fisch wohl vorzüglich geschmeckt.
Morgen ist unsere Zeit im Amazonas-Dschungel schon wieder vorbei. Es geht zurück nach Manaus und am Abend dann mit dem Flugzeug nach Rio.
Letzte Grüße aus dem Dschungel und bis morgen